Kampf gegen Gespenster
Was könnt Ihr gegen die Schattenwesen tun? Ein gut getimter Schlag sorgt für Respekt und lässt sie zurückweichen; mehrere Treffer können sie sogar ganz vernichten. Die
richtige Taktik ist gerade bei vielen Gegnern entscheidend: Wer sich auf einem offen Platz umzingeln lässt, ist Yorda schnell los. Im Laufe des Spiels findet Ihr Knüppel, die man anzünden kann, eiserne Schwerter und sogar ein magisches. Hinzu kommen Bomben, die allerdings erst mit einer Fackel gezündet werden müssen und nicht nur Gegner, sondern auch verborgene Gänge wegsprengen. Das Kampfsystem beschränkt sich auf einen Knopfdruck und evtl. eine ansehnliche Kombination, die ICO hier und da abliefert.
Faszinierend, fordernd, fair
Was die Entwickler in Sachen
Leveldesign abgeliefert haben ist einfach fantastisch - optisch atemberaubend, akustisch stimmungsvoll und mit äußerst fairen Rätsel- und Kampfherausforderungen. Der Schwierigkeitsgrad steigt sanft, aber stetig an und aufgrund der üppigen Platzierung von Speicherpunkten kommt selten Frust auf. Die Rätsel bestehen meist daraus, einen Ausgang zur nächsten Location zu finden. Dazu müssen Schalter umgelegt, Kisten verschoben und zahlreiche waghalsige Kletter- und Sprungpartien bewältigt werden. Manchmal bringt erst genaues Beobachten der Umgebung die Lösung. Und weil Yorda z.B. weder Seile hochklettern noch an schmalen Vorsprüngen hangeln kann, müsst Ihr immer einen Weg vorbereiten, den auch sie gehen kann.
Burgpanorama vom Feinsten
Es gibt wohl kein zweites Spiel, dass ein derart monumentales und ausgeklügeltes
Burg-Szenario bietet. Himmelhohe Türme, klaffende Abgründe, steile Felsvorsprünge und ein schier unermesslicher Reichtum an architektonischer Variation lassen nie Langeweile aufkommen. Hier kommt auch der
Sound ins Spiel, der mit seinen natürlichen Umgebungsgeräuschen brilliert: Wenn ICO sich an einer tödlichen Schlucht gegen die Wand presst und tosende Winde aufheulen, ist Gänsehaut garantiert. Schon nach wenigen Spielstunden ertappt man sich, wie man verblüfft und fasziniert einfach nur die Rundumsicht und das Panorama genießt. Es gibt jedoch nicht nur düstere Innenräume, steile Treppen, riesige Türme und zahllose Balustraden, sondern auch Außenanlagen mit lichtdurchfluteten Parks, kleinen Wiesen und Teichen, die in Sachen Wasserdarstellung ihresgleichen suchen. Hinzu kommen Details wie Taubenfedern im Wind, aufwirbelnder Staub und die vielen ansehnlichen
Animationen, die Yorda zögernd, ängstlich oder erschrocken zeigen. Die Bewegungsabläufe der beiden Protagonisten und auch der Geister gehören zum Besten was die PS2 zu bieten hat. Und die schwindelerregenden Ausflüge von ICO, der scheinbar unzugängliche Orte erklettert, sind einfach atemberaubend.