Test: Paris-Dakar Rally (Rennspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Acclaim
Release:
kein Termin
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Zudem gibt es im Kampagnen-Modus vier Bonusetappen, in denen man ohne irgendeine Streckenvorgabe von Checkpoint zu Checkpoint heizt und in der Wüste herumliegende Reparatursätze einsammelt. Die Anzahl der möglichen Fahrzeugreparaturen ist nämlich begrenzt und kann nur hier aufgefrischt werden. Wer vor Ablauf eines Countdowns den letzten Checkpoint erreicht, kann sogar seine Platzierung im Gesamt-Classement verbessern. Mit der Realität hat dies natürlich reichlich wenig zu tun und wirkt daher auch irgendwie albern.

Fatale Mängelliste

Wirklich ärgerlich sind hingegen eklatante Mängel, wie eine fehlende Streckenkarte während des Rennens oder ein Co-Pilot, dessen Anweisungen entweder prinzipiell zu spät kommen oder einfach nicht stimmen. Dass man nach einer Bergung manchmal verkehrt herum auf die Strecke zurückgesetzt wird oder Zwischenzeiten so eingeblendet werden, dass man kaum mehr die Streckenführung erkennt, ist ebenfalls unentschuldbar.

Die Fahrphysik geht zwar halbwegs in Ordnung, dass Gas und Bremse jedoch nur digital abgefragt werden, ist bei einer Rennsimulation geradezu ein Fauxpas. Ähnlich verhält es sich mit dem Schadensmodell, das zwar eine ganz passable Figur macht, eine Schadensanzeige allerdings völlig fehlt. Zudem sind immer nur Komplett-Instandsetzungen möglich - selbst wenn nur ein Reifenwechsel nötig wäre. Abgesehen davon laufen die Reparaturen aber ohnehin alles andere als realistisch ab.

Audiovisuelle Tristesse

Dass man auf den Etappen kaum einen Konkurrenten zu Gesicht bekommt, ist zwar schon eher realistisch, aber zumindest im Arcade-Modus hätte man auf diesen Realismus gern verzichtet. Auch bei der Streckengestaltung hätte es ruhig ein bisschen mehr sein können. Die karge Landschaft mag zwar authentisch sein, aber etwas detaillierter hätte man diese schon ausarbeiten können. Extreme Textur-Armut, grobpixlige Bitmap-Kulissen und Mager-Animationen müssen sich PS2-Piloten nun wirklich nicht mehr gefallen lassen. Lediglich der 60Hz-Modus und die realistischen Cockpit-Perspektiven verdienen Lob, auch wenn die Übersicht bei den internen Ansichten allzu leicht flöten geht.

Der dürftige Soundtrack und die laschen Sound-FX sind wiederum eher zum Abgewöhnen. Und dass die Sprüche des Co-Piloten auf deutsch erklingen, ist angesichts des meist unbrauchbaren Inhalts auch nicht positiv hervorzuheben. Bei der Lokalisierung wurde aber ohnehin geschlampt: Sind manche Übersetzungsfehler lediglich unfreiwillig komisch, sind andere einfach nur peinlich - aber angesichts der spielerischen Mängel sind solche Mankos fast schon belanglos. Ärgerlicher sind da schon eher die langen Ladezeiten und der überzogene Schwierigkeitsgrad, der das Erspielen von Bonusfahrzeugen zur Qual werden lässt.

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