Rätselspaß für Arme
Zudem bleiben die meisten Türen das ganze Spiel über verschlossen, während nur wenige Gegenstände aufnehmbar und die Rätseleinlagen entweder banal oder abstrus sind. Mit Kopfnüssen schlagt Ihr Euch jedenfalls weit seltener herum wie mit nervigen Trial&Error-Prüfungen oder peniblem Umherlaufen. Manchmal habt Ihr nämlich schon genug Probleme aufgrund kaum erkennbarer Abzweigungen überhaupt erst die Gegend zu erschließen - eine Kartenfunktion hätte hier Wunder gewirkt. Auch die automatische Interaktionserkennung spielt hin und wieder verrückt, so dass man Schwierigkeiten hat, in unmittelbarer Nähe befindliche Stufen zu erklimmen oder Person anzusprechen - vielleicht liegt`s aber auch an der extrem hakeligen bildschirmbezogenen Direkt-Steuerung der Protagonistin, die sich bei jedem Perspektivenwechsel schlagartig ändert...
Die Freiheit nehm´ ich Dir
Bei Unterhaltungen habt Ihr hin und wieder die Möglichkeit, mithilfe eines langsam anwachsenden Stichwortverzeichnisses Euren Gesprächspartner auszufragen oder zu bestimmten Aktionen zu bewegen. Über das Inventar (komisch, was so alles in Kates Ausschnitt passt...) kann man auch einen Gegenstand in die Hand nehmen, um ihn jemanden zu zeigen oder zu geben. Auf diese Weise kann man Items auch zu Aktivierung von Mechanismen oder Lösen von Rätseln einsetzen - die jeweils notwendige Aktion wird aber stets automatisch ausgeführt. Selbst ein Aneinanderreihen von Zahnrädern wird Euch von der CPU abgenommen und auch das mitgeführte Handy klingelt nur dann, wenn es die Story vorsieht - ansonsten sind die Leitungen ständig besetzt oder ein Anrufbeantworter geht ran.
Hampelmann auf Schienen
Irgendwie läuft eben alles wie auf Schienen und man kommt sich ständig wie eine Marionette vor, die lediglich hier und da einen Schalter umlegt, einen Gegenstand einsetzt oder eine Person anspricht. Und zudem ist das Gameplay so träge und umständlich, das selbst geduldige Naturen irgendwann die Nase voll haben. So gibt`s bei jeder Türe, jeder Treppe und jeder Straßenbiegung eine nervige Standard-Animation. Nicht einmal über eine Brücke kann Kate laufen ohne auf Knopfdruck ein paar automatische Schritte einzulegen. Das wäre ja eigentlich nicht weiter schlimm, wären die Animationen wenigstens flott oder sehenswert. Aber das von Slowdowns und Ruckelanfällen geprägte Umherzuckeln der polygonalen Protagonistin vor den statischen Render-Tapeten, in denen nicht einmal fließendes Wasser animiert ist, ist einfach nur traurig.
Vorbildlich eingedeutscht
Positiv fällt hingegen die ordentliche Lokalisierung des Spiels auf. Die Sprecher holen das Beste aus den oft einschläfernden Dialogen heraus und die Texte sind fast durchgehend so gut übersetzt, dass man glaubt einen Originaltext zu lesen. Musikalisch sollte man hingegen nicht zu viel erwarten. Die hin und wieder eingespielten Klänge und Melodien sind zwar sehr stimmungsvoll, aber die meiste Zeit herrscht einsames Schweigen, das nur ab und zu von realistisch klingenden, aber ebenso seltenen Soundeffekten unterbrochen wird. Speichern ist Konsolen-untypisch übrigens jederzeit möglich - Fehler machen oder gar sterben könnt Ihr aber ohnehin nicht. Nützlich ist`s aber trotzdem, da sich zumindest der Programm-Code unserer Testversion als nicht ganz absturzsicher erwiesen hat.