Die Wahl der Qual
Wie beim Vorgänger könnt Ihr sowohl im Action-Bereich als auch was die Rätsel betrifft, zwischen je drei Schwierigkeitsgraden wählen. Wer es eher rätsellastig mag, stellt die Action auf leicht und kann sich so auf die Puzzle-Elemente konzentrieren. Und wer eher auf Monster metzeln abfährt und dort seine Herausforderung sucht, kann sich das Spiel ebenfalls nach seinem Geschmack einstellen.
Überhaupt muss man sagen -und dies ist der eigentlich einzige große Kritikpunkt- halten sich die spielerischen Unterschiede zum Vorgänger in Grenzen. Andererseits muss dies nicht schlecht sein, bedeutet das doch, dass die Rätsel durchweg logisch und die Monster durch die Bank eine ernsthafte Bedrohung für Euer Leben darstellen.
Doch zum Glück stehen Euch im Laufe des Spiels ein enormes Waffenarsenal sowie immer wieder auffindbare Gesundheits-Boni zur Verfügung, um die Monsterbrut auszurotten. Angefangen bei einem Messer über eine Pistole bis hin zur Stun-Gun und einem MG reicht das Programm der Zerstörung.
Da die Munition jedoch knapp ist, solltet Ihr Euch überlegen, wen Ihr angreift und an welchen Monstern Ihr Euch vielleicht vorbei schleichen solltet. Im Zweifelsfall könnt Ihr sogar Köder auslegen, um die Monster von Euch abzulenken. Doch so nett diese Idee auch ist, stellt sich das Ablenkungsmanöver meist als wenig hilfreich heraus.
Was leider auch ein wenig sauer aufstößt, ist die weitestgehende Linearität: Die Abschnitte sind zwar ansprechend umfangreich, doch von den vielen Türen, die Euch auf dem Weg zum wahren Ich begegnen, sind die meisten verschlossen, so dass nur ein Weg nach Rom führt. Andererseits ist dieser Weg jedoch so stark mit Grauen und Spannung gepflastert, dass man sich gar nicht mehr offene Türen wünschen möchte.
Die automatische Karte, auf der das Spiel selbsttätig wichtige Orte und verschlossene Türen markiert, kennt man ebenso aus den Vorgängern wie die übersichtliche Inventarführung und die gut reagierende Steuerung, die es Euch jetzt auch ermöglicht, Seitschritte durchzuführen, um den Gegnern zu entgehen.
Das Speichersystem an strategisch wichtigen Punkten kennt man ebenfalls.
Doch obwohl die spielerischen Parallelen zum exzellenten Teil 2 mehr als deutlich sind und erfahrenen Silent Hill-Spielern kaum Überraschungen bieten, dürften Genre-Fans und solche, die es werden wollen, kaum an Silent Hill 3 vorbei kommen. Zum einen gibt es kaum ernst zu nehmende Konkurrenz, zum anderen schafft es der erneute Abstecher in die Stadt des Grauens mit seiner durchdachten und überraschenden Geschichte voller Kehrtwendungen eine Atmosphäre zu schaffen, die der des Vorläufers absolut ebenbürtig ist.
Trotzdem muss Konami aufpassen, bei einer eventuellen Fortsetzung schon im Voraus darauf achten, dass man nicht die Austauschbarkeit der RE-Serie von Capcom erreicht.