Test: Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (Rollenspiel)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
kein Termin
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Spielinfo Bilder  
The Good, the Bad and the Ugly

Grafisch ist das Spiel über weite Teile schlicht phänomenal: Die regelmäßigen Wechsel zwischen Spielegrafik und echtem Filmmaterial (gelegentlich gibt es auch noch Rendergrafik als Puffer zwischen den beiden Extremen) sind flüssig und technisch hervorragend inszeniert. Aber: Sie sind oftmals reiner Selbstzweck, wirken in manchen Fällen sogar willkürlich - wozu man sich beispielsweise die Mühe gemacht hat, das Gerangel um den Ring im Bruchtal zum größten Teil zu rendern, ist schwer nachzuvollziehen. Noch dazu sind die teils sehr langen Zwischensequenzen nur sporadisch abbrechbar, was spätestens beim dritten Sehen nervt.

Abgesehen davon hinterlässt die Spielegrafik einen meisterlichen Eindruck: stimmungsvolle Locations, flüssige Animationen, sehr schöne Spiegel- und Lichteffekte, flimmernde Luft über offenen Flammen - man sieht den PS2-Grafikchip förmlich dampfen. Und da das Ganze auch noch ohne nervende PAL-Balken präsentiert wird, verzeiht man auch gerne den einen oder anderen Ausrutscher, wie den wirklich hässlich modellierten Gimli. Dazu gibt es noch massig Bonusmaterial auf der DVD: Interviews mit den Entwicklern und Schauspielern, Making-Of´s, viele Ausschnitte aus den Filmen und mehr.

Biss-Spuren im Gamepad

Dass das Spieldesign von »Die zwei Türme« keinen Innovationspreis gewinnt, haben wir ja schon erwähnt. Leider bekommen die Entwickler auch den goldenen Fruststern verliehen, denn im späteren Spielverlauf beinharte Gegnermassen, frustrierende Zeitlimits und vor allem das zu weiten Teilen nicht vorhandene Speichersystem dürften die meisten Spieler mit zerbissenen Joypads quittieren. Manche der langen Abschnitte dürft Ihr nach dem Ableben komplett von vorne beginnen, unabhängig davon, wo Ihr tatsächlich ins Gras gebissen habt - aber natürlich dürft Ihr zwischen den Missionen den Spielstand sichern.

Das Einzige, was Euch vor dem verfrühten Heldentod bewahrt, sind herumliegende Heiltränke, die Ihr in Kisten findet oder die getötete Widersacher fallen lassen. Und dennoch: Trotz Frust-gestreckter Spiellänge ist die ganze Sache nach nur wenigen Stunden vorbei. Das macht das Spiel für den typischen Lizenzkäufer und Gelegenheitszocker zu einem zweischneidigen Schwert.

Eine ganz klare Kaufempfehlung lässt sich hingegen für alle Freunde prächtiger Akustik aussprechen: Original-Soundtrack, Original-Sprecher, alles auf Deutsch und auf Wunsch in Dolby Surround - mehr kann man eigentlich nicht verlangen. 



Kommentare

G-Y-R-O schrieb am
Ich kann euch nur zustimmen ich bin eher entäuscht weil teilweise ist es einfach nur unfair wenn man von einem Gegner zum nächsten gebrüglt wird und dabei einfach nur zuschauen kann. Ich hatte mir mehr versprochen sehr schade, Ich meine die 77% gehen in Ordnung. Man hätte einfach mehr draus machen können!
G-SusX-ist schrieb am
servus erstmal,
ich bin schon enttäuscht das die zwei türme nur 77% ergattern konnten :(
ich hab das game zuhause und finds geil ^^
also wer den/die filme mag kann sich das game kaufen , obwohl es NUR 77% bekommen hat (man kanns nicht oft genug sagen :twisted:
G-Sus
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Nicht mal mehr einen Monat ist der zweite Herr der Ringe-Film »Die zwei Türme« von den deutschen Kinos entfernt. Der perfekte Zeitpunkt, das offizielle Spiel zum Film auf die wartenden Fans loszulassen. Neben protziger Grafik und einem opulenten Soundtrack bietet die DVD auch reichlich Bonusmaterial für den Tolkien-Fan. Aber wie ist denn das Spiel? Ein Test, sie zu knechten...
schrieb am