Test: James Cameron's Dark Angel (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Publisher: Vivendi Universal
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Durchwachsene Präsentation

Zwar sind einige umgebungseinbeziehende Moves wirklich cool, aber die zugeschalteten Zeitlupen-Inszenierungen wirken einfach nur billig und schlecht geklaut. Technisch ist Dark Angel aber ohnehin kein Highlight. Die Levels sind trostlos, die Gegner konturlos und meisten Effekte einfallslos. Man hat das Gefühl, alles schon woanders gesehen zu haben, nur weitaus besser. Auch die Soundkulisse präsentiert sich durchwachsen: Auf der einen Seite steht die vorbildliche Synchro, die Euch sowohl die Originalstimmen der Schauspieler (Jessica Alba & Michael Weatherly) als auch die der deutschen Synchronsprecher (Shandra Schadt & Stefan Günther) bietet, auf der anderen die eher durchschnittlichen Sound-FX sowie die sterile Musikuntermalung.

Pseudo-cooles Sprücheklopfen

Auch die Lokalisierung birgt Licht und Schatten: Bis auf wenige Unstimmigkeiten ist die Übersetzungsqualität jedoch recht ordentlich, lebt aber in erster Linie von der Qualität der Sprecher, auch wenn diese von den Dialogschreibern immer wieder zu pseudo-coolen Kommentaren gezwungen werden. Ärgerlich ebenfalls, dass das Bonusmaterial überhaupt nicht lokalisiert wurde. Neben Videos und Fotos findet Ihr dort nämlich auch Interviews sowie einen umfangreichen Romanauszug. Noch ärgerlicher sind allerdings die eingeschränkte Speichermöglichkeit und die fehlenden Rücksetzpunkte, die einen zusammen mit der unausgegorenen Kameraführung und den extrem langen Ladezeiten jede Menge Geduld und Nerven kosten.

Wieso, weshalb, warum?

Schade auch, dass die Story im Spiel eher eine untergeordnete Rolle spielt und die Missionsziele oft sehr vage sind. Aufgrund der linearen Levelstruktur und eindeutiger Hinweise könnt Ihr aber ohnehin nichts falsch machen. Sind alle Gegner besiegt und sämtliche Gegenstände eingesammelt, ist der Rest nur noch Formsache. Die Atmosphäre spiegelt dabei wenigstens ansatzweise die düstere Stimmung der TV-Vorlage wider und konfrontiert Euch sowohl mit bekannten als auch neuen Figuren und Schauplätzen. Für oberflächliche Abwechslung sorgen unterschiedliche Outfits der Protagonistin sowie wechselnde Witterungsverhältnisse, während sich die spielerische Abwechslung auf den Einsatz diverse Waffen, Gimmicks und Spezialfähigkeiten beschränkt.

Verschenkte Chancen

So kann Max aufgrund genetisch veränderter Katzen-DNA beispielsweise außergewöhnlich hoch springen, extrem schnell und lautlos sprinten sowie übermenschlich gut hören und sehen. Letzteres kann sowohl zum Erkunden der Umgebung als auch zum Anvisieren von Gegnern genutzt werden. Aufgrund akuten Munitionsmangels fällt das Scharfschießen aus der zoombaren Ego-Perspektive aber leider zu oft flach, während Sprünge und Sprints aufgrund der teils sehr hakeligen Steuerung immer wieder das eigentliche Ziel verfehlen. Schade, denn trotz gnadenlos abgekupferter Spielelemente hätte der Stealth-Action-Mix für spannende Stunden vor der PS2 sorgen können, aber die Ausführung ist einfach an zu vielen Stellen misslungen.

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