Test: NBA 2K16 (Sport)

von Jörg Luibl



NBA 2K16 (Sport) von 2K Sports
Harlem sucht den Superstar
Entwickler:
Publisher: 2K Sports
Release:
29.09.2015
Q3 2015
Q3 2015
29.09.2015
29.09.2015
29.09.2015
29.09.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Neue Stars sind im Anflug: Während sich Dirk Nowitzki langsam verabschiedet, gehört Dennis Schröder die Zukunft – zumindest was deutsche Basketballhoffnungen betrifft. Immerhin ziert der in Braunschweig geborene Point Guard der Atlanta Hawks nach knapp zwei Jahren in der amerikanischen Profiliga das hiesige Cover von NBA 2K16. Was für eine Karriere! Die soll dank der Regie von Spike Lee auch im Spiel faszinieren. Ob das gelingt? Und können die Entwickler von 2K Sports erneut unter dem Korb begeistern? Mehr dazu im Test.

Livin' Da Dream

Ich habe mich richtig gefreut, als 2K Sports die Zusammenarbeit mit Spike Lee ankündigte. Was würde der Macher von Filmen wie "Do The Right Thing", "Jungle Fever" oder "Malcolm X" aus der Karriere in NBA 2K16 herausholen? Um es kurz zu machen: Eine streng lineare Schnulze voller Übertreibungen und Widersprüche. Ja, der familiäre Ansatz ist lobenswert. Ja, es gibt einige Highlights (hier im Video), wenn der Zickenkrieg zwischen Schwester und Frau entbrennt, wenn Berater Dom Pagnoti seinen GTA-Italo-Auftritt hat oder wenn der Vereinsbesitzer den sorgsamen Vater mimt, bevor er plötzlich ausflippt - das ist schauspielerisch klasse. Aber nach knapp fünf Stunden war ich sehr froh, dass sich der 58-jährige
Spike Lee führt für die ersten knapp fünf Stunden der Karriere Regie. Dafür wurden echte Schauspieler engagiert und per Motion-Capturing integriert.
Spike Lee führt für die ersten knapp fünf Stunden der Karriere Regie. Dafür wurden echte Schauspieler engagiert und per Motion-Capturing integriert.
Regisseur und sein Motion-Capturing-Ensemble verabschiedeten, damit ich endlich die richtige Karriere spielen kann. Dem "American Dream" dieses Filmvorspiels fehlt einfach die nachvollziehbare Entwicklung und vor allem Freiheit der Entscheidung.

Man beginnt in den Sozialbauten Harlems als junges Talent bei den "Midtown Bulldogs" mit dem vollkommen bescheuerten Namen „Frequency Vibrations“ - von der schwarzen Familie und dem Freund auch noch „Freq“ genannt. Trotzdem spielt man mit einem Charakter, den man ansonsten sehr frei im Editor erstellen kann. Ich fühlte mich mit meinem weißen 2-Meter-plus-X-Center samt Vollbart in der Familie von normalem Wuchs samt Zwillingsschwester (!) „Cee Cee“ und Hip-Hop-Kumpel „Vic van Lier“ zwar liebevoll behandelt, aber wie ein außerirdischer Freak – denn jede Gestik, jeder Spruch sowie der Slang im Allgemeinen sind natürlich auf dieses Milieu abgestimmt. Als mein Hüne den groovigen Familientanz mit Hüftschwung aufführte, sah er aus wie ein Neanderthaler auf Speed.

Dramatische Konflikte, keine Entscheidungen

Die ganze Familie freut sich darüber, dass Sohnemann "Freq" bald für das College in Los Angeles aufläuft!
Aus Harlem nach Kalifornien: Die ganze Familie freut sich darüber, dass Sohnemann "Frequency Vibrations" bald für das College in Los Angeles aufläuft! Einen Zusammenschnitt von Szenen aus der Karriere findet ihr in diesem Video.
Spike Lee kann man nicht den Vorwurf machen, dass der selbst erstellte Asiate, Hispano oder Weiße dort vielleicht wie ein Fremdkörper wirkt - auch damit hätte die Karriere richtig cool werden können! Aber selbst wenn man mit einem Schwarzen loslegt, wird die Regie zwar immer wieder auf unheimlich wichtige berufliche und private Entscheidungen zugespitzt, so dass man regelrecht mitfiebert und endlich bestimmen will, ob man diesen großmäuligen Italo-Berater überhaupt engagiert, ob man das vierjährige Studium auf dem College noch zu Ende bringt oder ins kalte Profiwasser springt, ob man seinem alten Kumpel treu bleibt oder ihn schasst – aber all diese wichtigen Entscheidungen kann man gar nicht treffen. Wie enttäuschend!

Man schaut bloß einem Film zu, während man zwischendurch etwas Basketball spielt; von der Highschool in der kleinen Turnhalle über vier Spiele am College sowie acht Spiele als NBA-Rookie. Hier verpassen es die Entwickler übrigens, clevere Trainings, Taktik und Spielzugübungen für Einsteiger einzubauen.

Schauspielerische Highlights, fehlende Entwicklung

Treuer Freund oder Karriere? Zu den schauspielerischen highlight gehört der Konflikt mit dem Vereinsbesitzer.
Treuer Freund oder Karriere? Zu den schauspielerischen Highlights gehört der Konflikt mit dem Vereinsbesitzer - leider darf man nichts mitentscheiden.
Immerhin darf man zwei Dinge bestimmen: Auf welches College man geht und welches NBA-Team-Angebot man annimmt. In diesen Momenten zeigt die Karriere wiederum ihre Stärken, wenn sich die jeweiligen Vereine mit ihren Agenten persönlich vorstellen, ihre Ziele und Pläne darlegen - das ist cool! Auch die biografischen Rückblicke sind gelungen, wenn die Mutter einen als Kind beschreibt, und den Namen immerhin erklärt, oder der Kumpel von alten Zeiten berichtet. Auch wie die Familie auf die erste Verpflichtung reagiert, wie sie dabei auf den jeweiligen Ort etc. eingeht, ist toll. Aber obwohl das Drehbuch durchaus die richtigen Themen und Konflikte anspricht, lässt es viel auf dem Weg von der Highschool über das College bis zum NBA-Rookie liegen. Warum spielt der Jugendtrainer z.B. als Mentor gar keine Rolle? Warum kann man in der Jugendzeit als Power Forward, Point Guard etc. nicht wenigstens rudimentäre Fähigkeiten in dem Bereich erwerben? Warum gibt es kein Trainerfeedback nach schlechten Leistungen, obwohl diese in den Ladezeiten erwähnt werden? Es gibt im kompletten Einstieg nicht mal eine Halbzeitansprache! Auch deshalb fühlt sich das filmische Engagement von Spike Lee manchmal wie ein Fremdkörper an.

Nach der UCLA geht es in die Rookie-Saison bei den Washington Wizards.
Nach der UCLA geht es als Power Forward in die Rookie-Saison bei den Washington Wizards.
Hinzu kommen einige plumpe Übergänge sowie Widersprüche im Drehbuch: Die eigene Ehefrau fällt quasi vom Himmel; man hat gar keine Wahl, ob man mit dem Kumpel einen draufmachen oder trainieren will, trotzdem kommt man angeblich zu spät zum Training. Viel wichtiger ist, dass die Glaubwürdigkeit der Karriere fehlt: Man wird einfach viel zu früh hochgejubelt - nicht nur von der eigenen Familie, was aber noch verständlich wäre, sondern auch vom Vereinsinhaber. Und das, obwohl man als Rookie mit einer alles andere als berauschenden Gesamtwertung von 58% startet, dazu keinerlei Fähigkeiten, Plaketten oder zumindest erhöhte Attribute besitzt, die das eigene Talent irgendwie unterstreichen würden, während andere Rookies bei über 70% auf dem Feld stehen. Selbst wenn man in seinem ersten Jahr richtig schlechte Spiele macht, suggeriert einem das Drehbuch samt Umfeld, dass man schon der Größte ist. Außerdem vermisst man abseits der Familie jegliche sportliche Persönlichkeiten im Team, also Rivalen oder etablierte Stars, die sich um den Rookie kümmern, oder zu denen man sich so oder so verhalten kann - das gab es noch in NBA 2K15 und das hätte gerade hier viele Potenziale eröffnet, man hätte sich aktiv beweisen und erstmal Respekt und Spielzeit verdienen müssen.

Kommentare

johndoe1841603 schrieb am
Kurze Frage: Bei 2k10-15 konnte man noch in der defense doppeln. Gibt es das einfach nicht mehr? Oder finde ich das nicht? Spiele es auf der ps4 und frage mich so langsam echt warum die controls überhaupt geändert wurden, obwohl es wirklich keinen Vorteil bringt. Wahrscheinlich hat man sich gedacht, das spiel ist fast gleich wie der Vorgänger, ändern wir wenigstens die Steuerung das es sich neu anfühlt
Aber zurück: mit welcher Tastenkombination kann ich in der defense doppeln?
PBSDrakon schrieb am
Ich frage mich wie man so einem Müll überhaupt bewerten kann habe das Spiel gerade als PS+ User runtergeladen und die Karriere ist der reinste Witz wenn man die Bewertungen anschaut für einzelne Spielzüge und die Resultate bin ich froh das ich kein NBA Profi bin ich würde für meine (F2P) Eigenschaften im Boden versincken. Da Spiel ich 1000% besser auf meinen Garagencourt.
KarliTS schrieb am
Hallo,
ich habe NBA 2k16 erst seit 2 Tagen und tue mich mit der Steuerung ziemlich schwer.
Gibt es denn irgendwie mehr in dem Tutorial Modus?
Ich würde gerne z.B. speziell die defense trainieren. Oder meine Freiwürfe verbessern.
Die Spielzüge bekomme ich irgendwie nicht hin. Da wäre es gut eine Erklärung dazu zu bekommen.
Und hat jemand eine Forum-Seite wo man bessere Infos bzw. Tipps bekommen kann?
Vielen Dank im Voraus.
Karl
TravisB. schrieb am
mal eine frage an die community:
ich will mit 4 freunden demnächst nba2k16 im multiplayer spielen. ist es möglich eine oder mehrere saisons mit 5 leuten in einem team (am besten pro spieler ein fester basketballer) gegen computerteams zu zocken? trotz wirklich intensiver recherche konnte ich das nicht rausfinden. ich will mir das spiel nur kaufen, wenn diese funktion gegebenen ist... daher kann ich es nicht einfach ausprobieren.
es scheint ja irgendwie diese online-ligen zu geben, bei denen man ausschließlich computergegner reinpacken kann ( ist uns wichtig, da wir jetzt nicht sooo die pro´s sind und nicht gegen menschliche teams zocken wollen). aber ob ich dann zu fünft in einem team spielen kann konnte ich einfach nicht rausfinden....
würde mich freuen, wenn mir da jemand mit ner info weiterhelfen kann. danke :) :)
Minga schrieb am
Hallo
Kann mir jemand sagen wie es möglich ist eine Euroleague Saison zu spielen? Finde es irgendwie nicht.
Schon mal danke
Gruß Minga
schrieb am