Test: Knight Rider 2 (Rennspiel)

von Paul Kautz



Ein Mann, ein Computer, ein Auto, der Test - was taugt der digitale Hasselhoff Nummer 2?
Entwickler:
Publisher: Koch Media
Release:
29.10.2004
02.11.2004
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ab 5,55€
Spielinfo Bilder  
Fast genau zwei Jahre ist es her, dass uns Daxilex die erste Knight Rider-Versoftung um die Festplatten geschmissen hat – eines der wenigen nicht bodenlos fürchterlichen Spiele des holländischen Entwicklers. Jetzt steht der Nachfolger in den Läden, und beweist überdeutlich, dass zwei Jahre Zeit kein Grund sind, irgendwas am Spiel zu ändern. Wir haben uns eine Dauerwelle geföhnt und uns hinter das unhandlichste Lenkrad der Automobilgeschichte geklemmt.

Business as usual

Ein Tag, so wunderschön wie heute: Dauerweller Michael Knight dreht eine gemütliche Landpartie, scherzt mit Wunderauto KITT und erfreut sich allgemein seines Lebens. Soweit kennen wir das auch aus den ersten zwei Minuten jeder Serienfolge. Und was passiert grundsätzlich im Anschluss? Richtig: Entweder wird der 
Ihr bekommt es immer wieder mit ballernden Herausforderungen zu tun.
arme Vater einer blonden Texasmaid von hämisch grinsenden Käppiträgern angegriffen, weil er sein Haus nicht verkaufen will, das auf einer Ölquelle steht (und somit gerettet werden muss), oder aber KITT wird unerwartet angegriffen. Das Spiel entscheidet sich für Tor B: Aus dem Nichts schwirren hartnäckige Raketen auf den versiegelten Lack unseres laberfreudigen Pontiac Trans-Am zu!

Also Vollgas und davongebraust – überraschend schwenkt die Perspektive zu einer Frontansicht, so dass ihr KITT samt Verfolgerraketen von vorne seht, und etwas verwirrt blind lenkt. Nach kurzer Fahrt dreht die Kamera zurück in eine klassische Heckperspektive, die ihr benötigt, um den folgenden Hindernissen (umfallender Baum, explodierende Brücke) mittels »Turbo Boost« aus dem Weg zu hopsen. Abschnitt Nummer 3 des ersten Levels beinhaltet den Gebrauch der Waffen – mittels Laser schmelzt ihr blockierende Eismauern, bis endlich die Verfolgung und somit auch das Tutorial ein Ende hat.

Beam mich weg, Kitti!

Genau wie der Vorgänger, ist auch Knight Rider 2 eine obskure Mischung aus Renn-, Baller- und Hüpfspiel: Einen großen Teil eurer kurzen Spielzeit rast ihr von A nach B, oft genug auch wieder von B zurück nach A, weil KITT am Ziel etwas eingefallen ist, das am Startpunkt erledigt werden muss. Dazwischen packt ihr Laser, Plasmawumme oder Raketenwerfer aus, um den gelegentlich aufkreuzenden Robotern oder ballerfreudigen Helikoptern einen Denkzettel zu verpassen. Zu mauer Letzt warten noch die Geschicklichkeitseinlagen: Dank des erwähnten Turbo Boots hüpft KITT leichtfertig wie ein Flummi über Wald und Wiese, dankbarerweise
Roboter in diversen Größen und Formen stellen sich KITT in den Weg.
haben die Entwickler die haarsträubenden Hoppeleinlagen des Vorgängers (Stichwort: von Kiste zu Kiste) eine Spur zurückgeschraubt. Dafür rollt ihr jetzt des Öfteren auf zwei Rädern umher, etwa wenn es darum geht, sich möglichst schlank an Lasersperren vorbeizuschmuggeln…

Wenn ihr bis hierher gedacht habt, dass das doch im Grunde nicht übel klingt, wollen wir die überkochenden Emotionen mal etwas abkühlen. Z.B. gibt es keinerlei Steuerungshinweise im Spiel. Wenn ihr euch also nicht die Mühe gemacht habt, vorher die Kontrolle euren Wünschen anzupassen, dürft ihr fleißig raten, mit welcher Taste ihr was macht – zumal die Optionen vom Spiel aus nicht aufrufbar sind. Nett auch, dass ihr (wie gehabt) in regelmäßigen Abständen, meist in Kombination mit Sprungeinlagen, einfach in der Landschaft hängen bleibt. Das ist den Entwicklern wohl auch aufgefallen, allerdings haben sie sich nicht die Mühe gemacht, die Kollisionsabfrage zu verbessern. Stattdessen gibt es einfach eine Taste, die euch schnurstracks wieder auf sicheres Terrain befördert. Dafür dass KITT angeblich nahezu unzerstörbar sein soll, lamentiert er bei jedem kleineren Stupser außerdem ganz schön herum – immerhin kann man seine Lackblessuren an speziellen Energiestationen in Form von aufgefüllten Batterien wieder heilen. Und natürlich dürft ihr wieder nur allein antreten; kein Mehrspielermodus weit und breit.

Alles wie gehabt

Der Story-Modus bietet als einzige Besonderheit diverse Echtzeit-Filmchen zwischen den Missionen, die eine Art Geschichte in das Spiel bringen sollen. Angesichts von lachhaften Dialogen, einschläfernder Sprachausgabe, gehäuften Schreibfehlern und groben 3D-Gesichtern wirft man sich schneller auf die Esc-Taste, als KITT »Michael, meine Sensoren orten etwas Ungewöhnliches!« murmelt. Darüber hinaus spielt ihr mit erfüllten Missionen diverse Extras frei: Kurze Videos von KITT in Aktion,
Neulich in Black Mesa: »Freeman, haben Sie dieses Auto reingelassen??«
etwas unmotiviert und vor allem unkommentiert aus der Serie geschnitten. Allerlei Hintergrundinfos, bestehend aus kurzen, schnarchigen Texten sowie niedrig aufgelösten Fotos. Und schließlich ein Quiz welches euch in zwei Schwierigkeitsgrade gestaffeltes Knight Rider-Wissen abfragt – allerdings wiederholen sich die Aufgaben schon beim zweiten Versuch häufig.

Die Optik wurde fast unverändert vom Vorgänger übernommen, und bietet mit Ausnahme von KITT simple 3D-Objekte und abwechslungsarme Locations von Wüstenstraßen über Dörfchen bis hin zu unterirdischen Labors. Flimmernde Bodentexturen, peinliche Effekte wie die fürchterlichen Explosionen und die bewährten merkwürdigen Reflektionen (auf KITTs Lack spiegelt sich all das, was vor ihm liegt) stehen ebenso auf der »Bekannt Schlecht«-Liste wie die zickige Steuerung: Gibt man Vollgas und lenkt vorsichtig dabei, dreht KITT sofort seine perfekten Kreise – egal, ob es vorwärts oder rückwärts geht. Was spätestens dann nervig wird, wenn man sich langsam an ein Terminal heranarbeiten muss, um es mittels »Micro Jam« aus Kussnähe abzutasten.

     
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Kommentare

johndoe460366 schrieb am
Das Spiel ist der größte Trash den ich je gespielt habe!
In einem Anfall von Masochismus habe ich mir die Demo zu Gemüte geführt und ertappte mich schon nach kurzer Spielzeit dabei,dass ich mir aufgrund dieses programmierten Schwachsinns im Sekundentakt an die Stirn klatschte. >_<°°
Die TV-Serie verfügte ja auch nicht unbedingt über Qualität (okay,stylish war sie schon ;)),aber was Davilex da auf die Spielerschaft loslässt,ist ungeheuerlich:
stumpfsinnigste Dialoge,noch dazu mit extrem schlechten und unpassend gewählten Synchronsprechern,augenschädliche Grafik,unerträgliches Techno-Gedudel mit kaum hörbaren Anleihen am KITT-Sound und idiotische Missionen sind nur ein paar der spielerischen Defizite,die einem dabei schnell auffallen werden.
Wer Knight Rider mag,sollte sein Geld lieber in die DVD-Boxen investieren,davon hat man sicherlich mehr!
johndoe-freename-91225 schrieb am
Hallo zu allen knight rider fans ich habe mier gestern knight rider 2 bestellt. Aber irgendwie
glaube ich ist das Spiel nicht so der Brüller ?????
Hoffendlich ist das Spiel besser als Knight Rider 1.
Ansonsten würde ich gern wissen ob es im Spiel auch Missionen gibt und nicht so etwas wie Roboter vernichten!!!!!!!!!
johndoe-freename-85028 schrieb am
Hallo !!!!!!!!!!
Bitte um Hilfe !!!!!!
Befinde mich gerade im Story-Modus (zurück zu Eques). Sagt mir bitte, wie kann ich das Tor zum Areal öffnen.
Wäre wirklich dankbar, wenn Ihr mir helfen würdet.
Danke
Alexander
johndoe-freename-69003 schrieb am
@ Vorredner: geiler Comment *gg*
Ich lese solche Reviews viel lieber, als die von irgendwelchen gehypten Games wie Halo2. Schon allein der Schreibstil ist einfach nur köstlich. Kompliment an den Autor.
Agometh schrieb am
Die Entwickeln bestimmt noch andere Software.Das Game ist sicher nur so ein Mittagspausenprojekt oder eine Art ABM :)
schrieb am