Es war einmal&
&eine Software-Schmiede namens Acclaim, die auf der E3 2004 ein viel versprechendes Rennspiel präsentierte, das allerdings trotz eines interessanten Konzeptes u.a. mit einer total vermurksten Steuerung zu kämpfen hatte. Der Name dieses Spieles? Juiced!
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So sah Juiced im Jahr 2004 aus. Unter THQ-Führung hat sich allerdings einiges getan - und nur positiv! |
Was aus Acclaim geworden ist, dürfte jedem bekannt sein. Aber das Rennspiel des britischen Teams von Juice Games hat als eines der ersten Titel aus dem Bankrott-Portfolio ein neues Zuhause bei THQ gefunden, wurde dort genährt, gepflegt, behütet und auf Hochglanz poliert. Hat die schützende Hand aus dem kalifornischen Calabasas ähnlich viel Glück in den Fingerspitzen wie seinerzeit EA, als man Burnout 3 übernommen und auf Vordermann gebracht hat?
Zurück zu den Wurzeln
Eines vorweg: Wer bei Juiced ähnlich den Genre-Vorreitern Midnight Club und NfS Underground 2 eine frei befahrbare Stadt erwartet, sollte die Handbremse lieber ziehen, den Sicherheitsgurt lösen, aussteigen und die Disc aus dem Laufwerksschacht entfernen.
Doch dann würde euch ein durchaus unterhaltsamer, schneller und spaßiger Tuning-Raser durch die Finger schlüpfen. Denn trotz seiner im Endeffekt etwas minimalistischen Präsentation sowie der puren Konzentration auf festgelegte Rennstrecken sowie dem obligatorischen Abstecher in den Tuning-Shop entwickelt Juiced seinen Reiz.
Dafür sorgen allerdings nicht die lizenzierten Fahrzeuge und Tuningteile - das bietet die Konkurrenz auch.
Respekt, Mann!
Aber wie sieht es mit einem durchdachten Respekt-System aus? Könnte das euer Interesse wecken? Oder vielleicht die Aussicht, auch in der Einzelspieler-Karriere mit einer eigenen Crew durch Angel City zu brettern und im Zweifelsfall sogar in bester B-Spec-Manier nur Anweisungen zu geben? Na? Pocht das Rennspiel-Herz etwas schneller?
Das sollte es auch, denn diese beiden Features geben Juiced genau das innovative Fleisch auf die altbekannten Knochen, um es konkurrenzfähig zu machen.
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Freut euch auf rassige Straßenrennen. |
Zur Erklärung: In Angel City gibt es acht Fraktionen in Form von Auto-Clubs, deren Respekt ihr euch verdienen müsst. Das Problem: jede Crew hat etwas anderes im Sinn. Die einen wollen gemoddete Karren bis zum Abwinken, die anderen fahren auf euer Gespür für Wetten ab und wiederum andere müsst ihr mit eurem Fahrstil beeindrucken.
Bevor ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlagt und abwinkend Son Blödsinn! Das ist mir zu kompliziert! ruft, können wir Entwarnung geben: Das Respekt-Prinzip ist genau so schnell verinnerlicht wie die eingängige Steuerung, die einen gekonnten Spagat zwischen direktem Arcade-Fahrverhalten und Simulationsansätzen meistert, bei dem ihr euch auch mal mit durchdrehenden Reifen am Ende des Pulks wieder finden könnt.
Doch zurück zum Respekt: Nahezu jede Aktion, die ihr in der Werkstatt, beim Autohändler als auch vor allem im Rennbetrieb durchführt, hat Auswirkungen. Wenn ihr z.B. vor dem Rennen mit einem anderen Fahrer eine Wette eingeht, könnt ihr den Respekt pushen, wenn ihr ein hohes Risiko geht. Dass der Schuss natürlich auch nach hinten losgehen kann, wenn ihr verliert, ist selbstverständlich.
Wenn ihr es schafft, mit einem großen Vorsprung zu gewinnen, steigt euer Ansehen ebenfalls. Im Gegenzug müsst ihr allerdings aufpassen, dass dies nicht zu Lasten der anderen Fahrzeuge geht: Beschädigt ihr bei gewagten Überholmanövern die Karren der anderen Fahrer, nehmen diese euch das übel und euer Respekt sinkt - ganz zu schweigen von den teilweise horrenden Reparaturkosten für euer Fahrzeug!