Test: Godzilla: Save the Earth (Prügeln & Kämpfen)

von Mathias Oertel



Godzilla: Save the Earth
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
09.12.2004
09.12.2004
Spielinfo Bilder  
2004 war Godzilla-Jahr. Immerhin feierte das wohl bekannteste Riesenmonster der Filmgeschichte seinen 50. Geburtstag. Und Atari macht dem Filmstar das schönste Geschenk: ein neues Spiel, das seinen Namen trägt. Doch inwieweit kann sich Godzilla Save the Earth vom Vorgänger Destroy All Monsters Melee unterscheiden und womöglich Verbesserungen zeigen?

Nichts Neues im Westen

Auch wenn Godzilla seine Ursprünge in den japanischen Trash-Filmen der 50er Jahre hat, ist das Monster nicht zuletzt auch durch den Roland Emmerich-Film aus den 90ern auch im Westen zum Kult geworden.
Auch das erste Prügelspiel rund um die Riesenechse Godzilla Destroy All Monsters Melee (DAMM) konnte vor allem im Multiplayer-Bereich angemessen unterhalten,
Mini-Games wie dieses sind das einzige Unterscheidungsmerkmal zum Vorgänger Destroy All Monsters Melee.
obwohl das Einzelspieler-Erlebnis nur Durchschnittswerte erreichte.
Und wie sich schnell herausstellen sollte, ist Save the Earth wenig mehr als ein Update des Vorgängers, der seinerzeit auf GameCube und später auf Xbox erschien.

Doch selbst die Tatsache, dass erstmals auch PS2-User mit den einschlägig bekannten Filmmonstern ins Gefecht ziehen können, kann nicht verhindern, dass Godzilla in seinem zweiten Next-Generation-Abenteuer nur noch ein Schatten seiner selbst ist.

Zwar sind in der Kampagne, die für jedes Monster separat spielbar ist, einige unterhaltsame Mini-Spielchen integriert, die auch separat anwählbar sind, doch das Kern-Gameplay –die Prügelaction- wurde 1:1 aus DAMM übernommen – und leider verschlechtert.

Anfänglich ist es noch recht unterhaltsam, mit den Monstern durch die größräumig gestalteten Kampfareale (meist echten Städten wie Tokio oder New York nachempfunden) zu walzen und sowohl den Gegner als auch die Stadt plattzumachen.
Aber selbst wenn niemand bei hochhausgroßen Kämpfern eine Agilität wie z.B. bei Soul Caliburs Maxi erwartet, bewegen sich die Viecher etwas zu langsam (und sogar schleichender als in DAMM), um langfristig für Unterhaltung sorgen zu können. Dass die Steuerung im Gegenzug leicht verbessert wurde und die umfangreichen Kombos jetzt etwas einfacher abzurufen sind, wird dabei nur die wenigsten freuen, denn das ganze Geschehen wirkt auf Dauer einschläfernd; zumal auch die gegnerische KI nicht wirklich fordert.

Mehr Spieler = Monsterspaß?

Die Stärke von DAMM lag eindeutig in den Mehrspielerpartien, die sowohl auf GameCube als auch auf Xbox mit bis zu vier Teilnehmern möglich waren. Dementsprechend punktet Save the Earth hier auch deutlich besser als im Solo-Spiel.
Grafisch weitestgehend unverändert sehen die Monster immer noch gut und die Städte immer noch schwach aus.
Doch da Destroy All Monsters Melee schon gute Unterhaltung bot, stellt sich natürlich die Frage, wer sich da noch für den neuen Prügel-Godzilla interessieren sollte?

Denn technisch ist man ebenfalls weit davon entfernt, sich vom Vorgänger abzugrenzen: Das nett anzuschauende Monsterdesign und die guten Animationen kennen die Xbox-User schon aus DAMM. Und auch die zwar interaktiven und meist voll zerstörbaren, aber dafür mit wenig eindrucksvollen Texturen beklebten Umgebungen wurden übernommen. Die PS2-Premiere der Monster gestaltet sich ähnlich bieder: gute Monsteranimationen, vergleichsweise schwache Kampfarenen. Ergänzt wurde das alles durch nette Renderfilmchen, die allerdings vollkommen belanglos über den Bildschirm laufen und eher als Einstimmung auf das Spiel an sich zu sehen sind. Denn in der Story gibt es keine Filmschnipsel zu sehen: Ein Kampf wird an den nächsten gereiht, um dann in regelmäßigen Abständen von den angesprochenen Mini-Games unterbrochen zu werden.

Und akustisch? Stagniert Godzilla in fast allen Bereichen, ist der Rückschritt im Hörsektor erschreckend deutlich: Es fällt schwer, ein genaues Einzelurteil über Kampfgeräusche, Musik und sonstige Effekte abzugeben, da der Mix als Brei aus dem Lautsprecher kommt, der weder das Kampfgeschehen unterstützt noch die Atmosphäre fördert.

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