Test: The Incredible Hulk: Ultimate Destruction (Action-Adventure)

von Paul Kautz



The Incredible Hulk: Ultimate Destruction
Publisher: Vivendi Universal
Release:
09.09.2005
09.09.2005
09.09.2005
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ab 48,13€
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2003 war alles Grün: Der Hulk räumte mächtig an den Kinokassen ab, das dazu gehörige Game war nicht grottenschlecht, aber auch kein spielerischer Meilenstein – die nervenden Schleicheinlagen als Bruce Banner, die mistige Kamera und das generelle Gefühl, ein unfertiges Produkt zu zocken, waren übermächtig. Entwickler Radical Entertainment hat sich hingesetzt und das Spielprinzip grundlegend umgemöbelt: hat’s was gebracht?

Ein Mann sieht grün

Hulk gehört zu den bekanntesten und gleichzeitig fiesesten Marvel-Heroen: Normalerweise tigert die Grünhaut als Wissenschaftler Bruce Banner durch den Tag. Aber während andere Menschen ihren Ärger schlucken oder am Boxsack auslassen, verwandelt sich Banner bei überkochenden Emotionen in die Wutmaschine Hulk – und danach ist nichts mehr sicher. Das gilt im Falle von »Ultimate Destruction« für alles in  Banners Umfeld: Ob Fahrzeuge, Gebäude, Helikopter oder Personen – wo der Hulk drübertrampelt, wächst
Ihr könnt eure Angriffe am Boden und in der Luft kombinieren.
kein Gras mehr. Schon gar kein grünes.

Die Story dreht sich um Bruce Banner, der von seinem Jekyll/Hyde-Dasein die Nase voll hat, und zusammen mit seinem langjährigen Freund Dr. Samson nach einem Weg sucht, den in ihm tobenden Hulk ein für allemal loszuwerden. Aber natürlich gibt es auch Personen, die gegenteilige Interessen verfolgen: Emil Blonski, der verzweifelt versucht, den Hulk zur Strecke zu bringen, wird dabei selbst von Gammastrahlen versucht, und verwandelt sich in »Abomination«, eine Kreatur mit ganz ähnlichen Fähigkeiten. Der große Showdown zwischen den beiden ist also nur eine Frage der Zeit, und auf dem Weg dahin macht der Hulk, was er am besten kann: alles kaputt.

Pure Zerstörung

Das »Ultimate Destruction« im Titel kommt nicht von ungefähr: Ihr könnt tatsächlich einen Großteil der Umgebung in Schutt und Asche legen und praktisch alles, was euch in die Basketball-großen Hände gerät, als Waffe missbrauchen – Laternen, Bäume, Felsbrocken, Busse, Helikopter oder auch Soldaten. Ihr könnt Trümmerteile als Schutzschild vor euch her tragen oder auch aus Autos praktisch Stahlhandschuhe basteln – brecht sie einfach entzwei, wickelt die Einzelteile um eure Pranken und seht zu, wie eure 
Gesundes Frühstück macht's möglich: Der Hulk kann zu gigantischen Sprüngen ansetzen und so ruckzuck die großen Levels erkunden.
Schläge hernach noch verheerender wirken! Witzig ist auch die Möglichkeit, Raketenmagazine zu zerbrechen und mit dem einzelnen Geschossen z.B. nach Hubschraubern zu werfen. All das und viel mehr wird euch im einleitenden Tutorial beigebracht, welches euch ausführlich Hulks Spezialfähigkeiten üben lässt. Danach könnt ihr zu gigantische Sprüngen ansetzen, beim Laufen alles aus dem Weg dreschen, Kombos schlagen, wie King Kong an Häusern herumklettern oder wie der persische Prinz an ihren Wänden umherlaufen. Außerdem lassen sich die meisten Aktion wunderbar kombinieren: Schnappt euch einen Truck, wählt einen vorbeifliegenden Hubschrauber als Ziel, springt aufgeladen nach oben, schmeißt das Fahrzeug auf den Heli, erfasst während des Falls einen weiteren Hubschrauber, ladet einen mächtigen Schlag auf und batscht ihn mitten im Flug aus der Luft!

Für jede Aktion erhaltet ihr so genannte »Smash-Punkte«. Mit denen dürft ihr zwischen den Aufträgen im Shop neue Fertigkeiten shoppen. So lernt ihr z.B. einen mächtigen Auflad-Bodenhieb, der im näheren Umkreis einfach alles verwüstet. Oder ihr könnt Helikopter direkt aus der Luft holen, Busse als Surfbretter benutzen – oder ihr lernt neue Tastenkombinationen. Ultimate Destruction bietet Action pur ohne die nervenden
Was Neo kann, kann ich auch: Ihr dürft an Wänden entlanglaufen.
Schleicheinlagen des Vorgängers. Und wer die Augen offen hält, findet in den gigantischen Levels herrenlose Comic-Hefte, die ihr euch dann im Bonus-Menü ansehen könnt. Außerdem gibt es noch Cheat-Codes, Making-Of-Material und viel mehr freizuspielen.

Viel Hulk fürs Geld

Ultimate Destruction folgt zwar einer linearen Story, aber es liegt an euch, wann ihr sie weiterverfolgt. Ähnlich wie bei den Konsolen-Versionen von Spider-Man 2 dürft ihr euch frei in den großen Arealen (von denen es im Grunde nur zwei gibt: Innenstadt- und Steppen-Szenarien) tummeln und neben den 30 Hauptmissionen auch mehr als 40 Bonusaufträge erfüllen. Die dienen größtenteils nur zum Spaß und zum Sammeln von zusätzlichen Smash-Punkten: Checkpoint-Rennen, Zivilisten-Rettung, Weitsprung-Wettbewerb oder eine Art Baseball-Spiel mit einem Kran als Schläger. Nicht jedes dieser »Mini-Games« ist ein Volltreffer, aber die meisten davon machen mächtig Laune und lassen sich jederzeit wiederholen. Die Hauptaufträge umfassen Aufgaben wie die Zerstörung von Stromwerken, das Verteidigen eines Gebäudes über eine bestimmte Zeit oder das Loswerden der lästigen Polizei. Haltet ihr euch strikt an die wichtigen Missionen, ist das Spiel nach etwa acht bis zehn Stunden vorbei – allerdings habt ihr dann nicht mal die Hälfte gesehen. Die brauchbare Geschichte wird entweder in mäßigen Rendersequenzen oder in abschreckenden Textblöcken weitergeführt.

Neben der normalen Action gegen Soldaten, Panzer, Bazooka-Typen oder Helikopter warten in regelmäßigen Abständen auch sechs dicke Obermotze auf ihre Abreibung. Beim Kampf gegen Abomination oder einen Hulkbuster-Riesenmech geht im Normalfall die gesamte umliegende Landschaft zu Bruch – 
Die Endgegner haben teils gigantische Ausmaße.
großartig! Und es wäre nicht halb so cool, wenn das Ganze nicht auch noch gut aussehen würde: dichte Rauchwolken, fett sprühende Funken, gigantische Explosionen, überall ist was los! Zar mangelt es den Objekte und speziell den Figuren außer Hulk an Details, aber in der Action kommt man tatsächlich sowieso nicht dazu, einen näheren Blick darauf zu werfen. Auch die Akustik trägt ihren Teil zur rabiaten Atmosphäre bei: Es kracht und rumpelt mächtig in Dolby Surround, Explosionen erschüttern nahezu die Wände, dazu schnauft der Hulk bedrohlich, dröhnen Polizeidurchsagen, kreischen Passanten – allerdings alles nur auf Englisch, auch die Untertitel sind nicht eingedeutscht. Dafür bekommt ihr zum Teil hervorragende Sprecher wie Ron Perlman (Hellboy) oder Neil McDonough (Minority Report) zu hören.

   
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