Test: The Suffering: Ties that Bind (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



The Suffering: Ties that Bind
Entwickler:
Publisher: Midway
Release:
21.10.2005
21.10.2005
21.10.2005
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ab 5,95€
Spielinfo Bilder Videos
Anno 2004 konnten zahlreiche neue Franchises Fans und Presse begeistern. Dazu gehörte z.B. auch Midways Überraschungshit The Suffering, der knallharten Gefängnishorror und imposante Action zelebrierte. Mit welchen Mitteln möchte die Fortsetzung The Suffering – Ties that Bind vor allem auch angesichts von Konkurrenz-Titeln wie dem phänomenalen F.E.A.R. sein Revier verteidigen?

Der Horror in dir

Was würdet ihr tun, wenn in euch ein Monster schlummert, das unbedingt raus möchte – selbst wenn es zu Lasten eurer Menschlichkeit geht? Mit dieser simplen Fragestellung hat es das Team von Surreal Software letztes Jahr geschafft, in The Suffering ein klaustrophobisches Horror- Spektakel auf die Beine zu stellen.
Das Figurendesign ist bizarr und erinnert immer wieder an Clive Barkers düstere Fantasien - klasse!
Ein von abnormen Monstrositäten und wahnsinnigen Wissenschaftlern belagertes Gefängnis, ein zerrissener, (vermutlich) unschuldiger und von Visionen geplagter Gefangener namens Torque mittendrin und obendrauf viel Action – das war die Erfolgsformel.

Die gleiche Formel findet ihr auch in der Fortsetzung. Dabei hat es das Team aber geschafft, die etwas schwachbrüstige, wenngleich intensiv erzählte Geschichte des ersten Teils nicht nur adäquat fortzuführen, sondern mit geschickten, teilweise interaktiven Rückblenden auch einige offene Fragen des Vorgängers zu lösen. Gleichzeitig wird die Hauptfigur Torque dank zahlreicher Visionen und Flashbacks für den Spieler transparenter. Die Grenzen zwischen Wahrnehmung und Realität verschwimmen und sorgen so Spannung.

Stadt statt Knast

Mit der Entscheidung, das Geschehen für die abscheulichen Ereignisse rund um Torque aus den räumlich engen Gefängnisbauten in das mittlerweile nicht mehr so malerische Baltimore zu verlegen, öffnet den Entwicklern einige Türen: Zwar kann man nicht mehr auf das klaustrophische Element des Zellenkomplexes zurück greifen, doch dafür kann man die ganze Stadt wie Silent Hill im Horror versinken lassen. Überhaupt wirkt das Baltimore wie eine Clive Barker-Version von Konamis Kleinstadt: Da lauern monströse Kreaturen, die hin und wieder den Zenobiten aus Barkers Hellraiser ähneln, da gibt’s Blut und Chaos an jeder Ecke. Eines hat man dabei jedoch vergessen: dem Spieler Raum zum Erforschen zu geben. Denn letztlich können die verwinkelten Gassen und düsteren Gebäude nicht verschleiern, dass das neue Abenteuer genau so linear abläuft wie der Vorgänger. Ja: die Atmosphäre zieht einen immer tiefer ins Geschehen. Und ebenfalls ja: die teilweise zelebrierte Gewalt der nach wie vor intensiv inszenierten Action hat ebenso ihren Anteil daran, die Motivation aufrecht zu erhalten. Aber das Prinzip hat auch schon im Vorgänger gewirkt und da die Stadt deutlich mehr Möglichkeiten zu bieten hätte, diese aber nicht mal ansatzweise ausgeschöpft werden, kommt unheimlich schnell ein "Kenn-ich-schon"-Gefühl auf.

Neben der Schulter-Kamera steht auch die Ego-Perspektive zur Verfügung.
Auch die Option, sich mit Torque zeitlich begrenzt in ein Monster zu verwandeln, das sich durch nahezu alles durchpflügen kann sowie die verschiedenen Enden, die durch die moralischen Entscheidungen eurerseits (helfe ich den  Unschuldigen oder nicht?) gebildet werden, kennt man aus dem ersten Teil und halten das qualitativ hohe Niveau. Trotzdem bleibt beständig der Wunsch nach mehr Freiheit als in The Suffering. Stattdessen haben die Entwicker beschlossen, Stagnation auf hohem Niveau zu produzieren. Denn mit der sinnvollerweise verbesserten Steuerung sowie der wie bereits erwähnt gut weiter geführten Story wirkt alles eher wie eine Erweiterung als ein eigenständiger Titel.

  
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Kommentare

killahkillah schrieb am
The Suffering ist genial, wusste gar nichts von der Fortsetzung.
johndoe-freename-70976 schrieb am
Also, F.E.A.R ist zwar ein hochmoderner Shooter.
Nur halt ohne Innovation, Doom 3 etc. hatten das alles schon. Nur halt die Gruselstimmung hab ich gesucht. Immer die gleichen Gegner. Nichts was neu oder \"Krank\" ist, ein paar mal huscht was vorbei und du rennst hinter einem kleinen Mädel her (Was für mich nicht gruselig ist) und das diese \"verschwinden\", immer wieder ist auch öde. (Daher immer wieder dasselbe). F.E.A.R = Standard
Doch in Sachen Schockeffekte und Gruselstimmung ist The Suffering (2) TTB um Welten besser.
Das Spiel ist einfach krank und unnormal und einfach \"Surreal\".
So was gab es bis jetzt noch in keinem anderen Spiel.
PS: Ein Film ist auch angekündigt, hoffe das das was wird.
McKnochus schrieb am
nun wenn ich mir ansehe, dass die gewaltstufe genauso hoch wie im ersten teil ist dann glaube ich kaum, dass die deutsche version uncut ist. wir wollen ja nicht gleich zuviel erwarten.
sicherlich gibt es zum zweiten teil auch eine uk-pal-version, die deutsche sprache bietet sowie die volle gewalt zeigt. sehr unwarscheinlich, dass ttb unzensiert ist.
GabbaGabbaHey schrieb am
Ist die deutsche Version jetzt geschnitten oder sind alle gleich ?!
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Anno 2004 konnten zahlreiche neue Franchises Fans und Presse begeistern. Dazu gehörte z.B. auch Midways Überraschungshit The Suffering, der knallharten Gefängnishorror und imposante Action zelebrierte. Mit welchen Mitteln möchte die Fortsetzung The Suffering ? Ties that Bind vor allem auch angesichts von Konkurrenz-Titeln wie dem phänomenalen F.E.A.R. sein Revier verteidigen? <br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=4033" target="_blank">The Suffering: Ties that Bind</a>
schrieb am