Test: The Fast and the Furious: Tokyo Drift (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



The Fast and the Furious: Tokyo Drift
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
08.03.2007
29.02.2008
Spielinfo Bilder Videos
Im Ernst Leute, so geht das nicht weiter: Als PSP-Besitzer bin ich ja viel gewohnt, aber was Namco-Bandai seinen Käufern hier zumutet, ist jenseits von Gut und Böse. Ihr ahnt vermutlich schon, worauf ich hinaus will: Die Ladezeiten. Selbst wenn ihr fix seid und nach dem Einschalten alle Zwischensequenzen wegdrückt, dürft ihr geschlagene vier Minuten Ladebildschirme und Logos bewundern, bis ihr zum ersten mal über den Asphalt rast.

Jetzt reicht's!

Zwischen den nächtlichen Rennen auf den Tokioter Highways wird eure Geduld zwar nicht mehr ganz so hart auf die Probe gestellt, trotzdem verbringt ihr die meiste Zeit in der Warteschleife. Nun habe ich aber genug gezetert, denn wenn euch das Spiel endlich auf die Piste loslässt,
Die stimmungsvolle Inszenierung gibt das Geschwindigkeitsgefühl gut wieder.
erwartet euch als Entschädigung ein hübsches Bild: Die Entwickler haben es tatsächlich geschafft, all die grafischen Schmankerl der PS2-Version auf die PSP zu übertragen. Der Aphalt glänzt detailliert wie eh und je. Das butterweiche Environment Mapping sorgt dafür, dass ich gar nicht mehr aufhören möchte, meine aufgemotzte Schleuder in der Garage rotieren zu lassen und von allen Seiten zu betrachten - so realistisch spiegelt sich die Umgebung auf dem Lack.

Auch spielerisch hält sich die Umsetzung nah am durchwachsenen Vorbild. Wieder fahrt ihr des Nächtens frei auf den leergefegten Autobahnen der japanischen Hauptstadt umher und fordert andere Straßenraser per Lichthupe zum »Destination Race« heraus. Wie im Vorbild, der in Japan beliebten »Shutoku Battle«-Reihe, versucht ihr, euch möglichst weit von eurem Duellanten abzusetzen, bis die Punktzahl sich zu euren Gunsten erhöht und ihr das Rennen gewonnen habt. Oder ihr macht Halt an einer der Parkplätze und fordert eine Racing-Gang und ihren Boss zu normalen Start-Ziel-Rennen heraus.

Tour durch die Metropole

Dank der hübsch erleuchteten Straßen und der sachte wackelnden Kamera fühlt ihr euch wie auf einem echten Highway. Der Skyline-Horizont besteht zwar aus einer Texturtapete der immergleichen drei Hochhäuser und auch die Gebäude in der Umgebung ploppen ab und zu recht spät aus dem Nichts auf, doch all das kann das schicke Gesamtbild kaum trüben.
In der Garage dürft ihr eure Boliden aufmotzen und mit Bodykits und Vinyls verschönern.
Das nervige Tearing und die Bildratenprobleme der PS2-Fassung wurden löblicherweise ausgemerzt. Das Fahrverhalten sorgt allerdings nur bedingt dafür, dass ihr euch wie auf einer echten Straße fühlt. Wenn ihr mit einem Affenzahn über die Bahn rauscht, müsst ihr zwar rechtzeitig dem spärlichen Straßenverkehr ausweichen, in engen Kurven könnt ihr allerdings die Bande zum Abprallen benutzen, um im Zweikampf an einem Konkurrenten vorbeizuflitzen. Schaden nehmen eure Fahrzeuge nämlich nicht.

Deutlich gelungener wirken die Drift-Rennen, bei denen euch ein Lehrmeister in die Kunst unterschiedlicher Schlidder-Techniken einweist. Leider müsst ihr erst einmal viele lächerlich einfache Straßenrennen abarbeiten, bis ihr über die idyllischen Bergstrecken slidet. Ein wenig versüßen könnt ihr euch die Wartezeit, indem ihr eure Boliden von Mitsubishi, Saleen, Shelby, Subaru, Toyota, Lexus und Scion aufmotzt. Ihr erhöht eure Leistung durch Tuning von Motor, Vergaser, Bremsen und Differential und verschönert eure Lieblinge durch diverse Goodies. Dazu stehen Bodykits und eine Auwahl an Vinyls zur Verfügung. Letztere könnt ihr mittels Editor rotieren lassen, in der Größe anpassen und genau an der richtigen Stelle platzieren. Wenn ihr bis zu vier PSPs, Spieledisks und Freunde zur Hand habt, stehen euch übrigens ein paar neue Multiplayer-Features zur Verfügung, die wir mangels zweiter Disk nicht ausprobieren konnten: Ihr tretet in einer Reihe Drift- und Straßenrennen gegeneinander an und tauscht aufgemotzte Schlitten miteinander aus.  

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