Test: Tokobot Plus: Geheimnisse der Karakuri (Logik & Kreativität)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
05.01.2007
Spielinfo Bilder Videos
Duplo bewacht RuinenIch hatte viel Spaß mit der witzigen Idee! Die Tokobots quasi als verlängerten Arm zu benutzen macht Laune und wirft die grauen Zellen in Gang. Doch allzu lange hielt meine Begeisterung nicht an, denn das Durchstreifen der Ruinen verläuft auf sehr geraden Schienen. Tecmo fordert euch nur selten mit anspruchsvollen Aufgaben heraus. Abgesehen davon fühlt sich die wissenschaftliche Tour wie ein ausgedehntes Tutorial an. In der ersten Hälfte lernen die
Ein Zwischengegner greift an! Dieser Unhold gehört allerdings zu den einfachsten seiner Art.
Tokobots ständig neue Fähigkeiten, die ihr meist umgehend anwenden sollt - der Spielfluss gewinnt deshalb nur schleppend an Fahrt. Von Bolts gemächlichem Tempo sowie gelegentlichen unfreiwilligen Zeitlupen ganz abgesehen. Leider scheint das prähistorische Volk auch wenig von der Kunst des Hausbaus zu verstehen, denn die grau-braunen Mauern erinnern an den eckigen Grundriss der Grabmäler im ersten Tomb Raider - ohne deren abwechslungsreiche Kulisse.

Farbe bringen nur die Akteure, sowohl bei Freund als auch bei Feind, ins Spiel - jedenfalls äußerlich. So sinnvoll es nämlich sein mag, die Tokobots nicht nur in Rätseln einzusetzen, sondern auch als Waffe zu verwenden, so stupide sind die meisten Auseinandersetzungen. Ihr bekommt es mit den immer gleichen Robotern zu tun, die an Duplo-Figuren erinnern und statt dynamische Duelle zu erleben, müsst ihr einfach nur langsam Ausweichen und Zuschlagen. Besonders umständlich ist die Steuerung, wenn ihr mit den "Leiter"-Tokobots treffen wollt: Während seine Helfer hinter ihm eine Reihe bilden, kann Bolt seine Blickrichtung nicht mehr ändern, so dass ihr entweder ständig die Verbindung zwischen den Bots löst, euren Helden dreht und die Bots erneut verbindet oder euch dauerhaft nur seitwärts bewegt. Von der Kamera, die ihr selten frei bewegen könnt, weil sie an allen Hindernissen "hängen" bleibt, ganz zu schweigen. Die fehlende Übersicht ist das größte Ärgernis. Ihr dürft zudem nicht einstellen, wie die Bewegung des rechten Sticks die Kamera dreht. Ich habe mich deshalb die gesamte Zeit über eine verkehrte Kamerasteuerung geärgert.

Overdrive dank Superchip!

Zum Glück bekommt ihr es meist nur auf kurzen Abschnitten mit den Bewachern der Ruinen zu tun; den Rest der Zeit verbringt ihr mit dem Lösen von Puzzeln, wofür ihr die Tokobots mitunter nicht nur verbinden, sondern auch zu neuen Robotern zusammensetzen müsst. Das tut ihr an dafür vorgesehenen Punkten, wo ihr mit einem Katapult Mauern zerschießt oder Schaltkreise zusammen setzt. Ersteres macht ihr aus Sicht der Tokobot-Maschine, der ihr Richtung und Abschusswinkel vorgebt, wogegen ihr Letzteres aus der Vogelperspektive erledigt. Ihr
Wenn ihr einen solchen Gegner bezwingt, lernen eure Tokobots anschließend dessen Angriff.
sollt dann mit einem Kran lose Blöcke auflesen und so in ein Feld aus Leiterplatten fallen lassen, dass anschließend bestimmte Eckpunkte mit Strom versorgt werden. Welche das sein sollen, verrät euch eine Zeichnung in der Nähe des Rätsels. Solche Overdrives stehen Bolt zur Verfügung, sobald sein Labor so genannte Superchips analysiert und ihm die Ergebnisse verkauft. Geld erhaltet ihr wiederum durch Artefakte, die in Kisten oder Vasen am Wegrand lagern.

Wieder andere Fähigkeiten bieten euch hingegen einen Vorteil im Kampf, weshalb ihr nach Geheimgängen Ausschau halten solltet, in denen ein großer Gegner wartet. Falls ihr den besiegt, könnt ihr euren Helfern Kampf-Overdrives beibringen, mit denen sie sich in einen großen Roboter verwandeln, um mit einem Schlag besonders viel Schaden zufügen. Die dafür benötigte Energie solltet ihr vor allem für die trickreichen Zwischengegner aufsparen - schon allein deshalb, weil euch Tokobot keine Checkpunkte bietet, sondern an die zuletzt gespeicherte Stelle zurück setzt. Leider ist ausschließlich manuelles Speichern heutzutage so ungewöhnlich, dass ich es glatt gelassen habe, bevor ich eine halbe Stunde später das erste Mal vor der Himmelspforte stand...

       

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