Test: GrimGrimoire (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



GrimGrimoire
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
28.09.2007
Spielinfo Bilder  
Echtzeitstrategie auf Konsolen ist oftmals ein sehr zweischneidiges Schwert. Ohne Maus und Tastatur taktiert es sich meist deutlich träger und unkomfortabler. Vanilla Wares (Odin Sphere) Fantasy-RTS GrimGrimoire beweist allerdings, dass man seine Truppen auch mit dem Gamepad gut im Griff haben kann. Doch bieten die malerischen 2D-Schlachten auf Dauer auch genug Abwechslung und Spieltiefe?

Hokus Pokus Murmeltier

Eigentlich wollte die kleine Lillet Blan in Professor Gammel Dores Zauberakademie nur brav die Schulbank drücken, um die Kunst der Magie zu erlernen. Doch bereits in der ersten Nacht erfährt sie von einer mysteriösen Hexe, die in dem alten Gemäuer ihr Unwesen treibt.
Schlicht, aber liebevoll: Die Story wird in charmant animierten Dialog-Sequenzen erzählt.
 Dann macht sie Bekanntschaft mit einem waschechten Teufel, einem reinkarnierten Engel, einem löwenköpfigen Alchemisten und anderen dubiosen Gestalten. Nach nur fünf Tagen wird sogar ein einst verbannter Erzmagier beschworen, der allen den Tod bringt. Kurz darauf scheint alles wieder ungeschehen und Lillet gerade erst in der Akademie angekommen. War alles nur ein Traum?

Scheinbar nicht, denn auch wenn sich niemand außer ihr an das Geschehene erinnern kann, finden sich noch immer Dinge in ihrem Besitz, die sie bei ihrer eigentlichen Ankunft noch gar nicht besaß. Also heißt es die anderen zu überzeugen, ihr zu glauben und Pläne zu schmieden, um die Rückkehr des Erzmagiers zu verhindern, was natürlich nicht auf Anhieb klappt, da im Hintergrund einige Intrigen laufen, die es in persönlichen Gesprächen und Konfrontationen erst aufzuklären gilt. Und so wiederholen sich die besagten fünf Tage immer und immer wieder bis alle Voraussetzungen erfüllt sind, um die tödliche Beschwörung tatsächlich zu vereiteln.

Leider verläuft die durchaus spannend inszenierte Handlung vollkommen linear. D. h. ihr habt weder Einfluss auf die Dialoge, noch eure nächsten Aktionen, was dem an sich originell konzipierten Szenario natürlich jegliche Dynamik nimmt. Trotzdem wird man dank markanter Charaktere sowie unvorhergesehener Ereignisse und Wendungen ordentlich unterhalten. Und dann sind da ja noch die in RTS-Manier ausgetragenen kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Lillet und ihren Gegenspielern. Echtzeitstrategie in 2D mag zwar auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig wirken, funktioniert aber eigentlich genauso wie bei der 3D-Konkurrenz.

Sammeln, Bauen, Kämpfen

So geht es auch hier darum, Rohstoffe (Mana) abzubauen, um verschiedene Bauten (Runen) zu errichten, die unterschiedliche Einheiten (Familiars) hervorbringen, die ihr wiederum gegen die eures Gegners in den Kampf schickt. Das Besondere daran ist, dass ihr quasi vier Fraktionen gleichzeitig spielt. Diese basieren auf vier unterschiedlichen Magieschulen: Zauberei, Geisterbeschwörung, Hexerei und Alchemie, die ihr nach und nach meistert. Jede Schule verfügt dabei über individuelle Runen, Familiars und Fähigkeiten, die je nach Situation unterschiedlich effektiv sind.
Ressourcen-Management: Zur Managewinnung lasst ihr z. B. fleißige Elfen Kristalle abtragen.
 Prinzipiell ist nämlich jede Magieschule einer anderen deutlich über- und wieder einer anderen deutlich unterlegen. Auf welche Kombinationen ihr setzt, bleibt aber meist euch überlassen. Zu Beginn müsst ihr euch darüber jedoch noch nicht den Kopf zerbrechen, da zum einen alles ganz harmlos anfängt, schrittweise erklärt wird und ihr anfangs ohnehin nur die Grundlagen der Zauberei-Schule beherrscht.

Während der insgesamt 25 Story-Kampfeinsätze eignet ihr euch jedoch immer mehr Zauberbücher (Grimoires) an, die euch Kapitel für Kapitel neue Einheiten und Fähigkeiten bescheren. Eine feine Sache ist auch, dass man, wenn man bei einem bestimmten Einsatz einfach kein Land sieht, jederzeit den Schwierigkeitsgrad um bis zu zwei Stufen herabsetzen und die Schlachten später nochmals auf einem höheren Schwierigkeitsgrad beliebig oft wiederholen kann. Wer sich unterfordert fühlt, kann am Ende des Spiels sogar einen noch härteren Schwierigkeitsgrad freischalten oder sich an 25 optionalen Bonuseinsätzen versuchen. Schade ist nur, dass sich die einzelnen Schauplätze unglaublich ähnlich sind. Ihr kämpft euch quasi ständig durch mehrstöckige Einheitsgemäuer, die sich lediglich durch die Anordnung von Mauern, Gruben und Treppen voneinander unterscheiden.      

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