Last PS2 StandingWer die Rundenkämpfe früherer Final Fantasys gewohnt ist, wird hier den Atem anhalten - watt, Echtzeit? Nein, keine Sorge: Es sieht nur so aus. Eine weitere Neuerung in FF12 ist nämlich der MMORPG-Einfluss des rundenbasierten Echtzeit-Kampfes. So gibt es keine Zufallskämpfe mehr, alle Gegner streunen von Anfang an gut
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Mit dem Lizenz-System könnt ihr eure Figuren frei entwickeln. |
sichtbar in der Welt herum und lassen sich gezielt angreifen. Läuft der Kampf, regelt das bewährte ATB (Active Time Battle) die Gefechte - so fühlt sich FF12 eigentlich wie ein Offline-MMORPG an. Brandneu ist auch das Lizenz-System, mit dem ihr die Entwicklung eurer Charaktere steuert: Jede Figur, die ihr wählt, hat zwar eine bestimmte Vorliebe, ist aber sonst entwicklungstechnisch völlig neutral - also keine Krieger, Rotmagier oder Mönche wie gehabt. Die Wahl des zukünftigen Berufes hängt völlig von euch ab bzw. eurer Auswahl auf einer in viele Kästchen unterteilten »Landkarte«. Jedes Feld steht hierbei für eine Lizenz, die ihrerseits wiederum eure Figur in eine bestimmte Richtung entwickelt. So könnt ihr euren Schwertkampf, eure Weißmagie, eure Heilkräfte und vieles mehr gezielt ausbauen. Ihr wollte einen mächtigen Krieger? Kein Problem, kauft Lizenzen in Richtung Schwerter und Rüstung. Lieber einen mächtigen Magier? Die andere Richtung bitte. Einen, der von allem etwas kann? Klar, geht. Jede Lizenz kostet Lizenzpunkte, die jedes Mitglied eurer Party von jedem besiegten Gegner erhält - unabhängig davon, ob sie tatsächlich am Kampf beteiligt waren (anders als bei Erfahrungspunkten, die nur die kassieren, die gekämpft haben). Habt ihr die Lizenz, müsst ihr euch nur noch die dazu passende Waffe oder das benötigte Items besorgen und schon wird alles gut. Natürlich sind auch die Lizenzen hierarchisch aufgebaut, zuerst müsst ihr niedrigere Lizenzen kaufen, bevor ihr an die dicken ran dürft.Eure Party ist jetzt auch sehr variabel aufgebaut: Ihr seid mit maximal fünf Begleitern unterwegs, allerdings sind auf dem Screen immer nur drei in Aktion - ihr dürft jederzeit, auch mitten im Kampf, die Besatzung wechseln. Dazu kommen noch gelegentlich Gast-Charaktere, auf die man jedoch keinen Einfluss hat, und die völlig selbstständig kämpfen. Mit denen rennt ihr durch eine fast völlig offen
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Die Renderfilme sind gewohnt bombastisch inszeniert. |
aufgebaute 3D-Welt, in denen ihr, innerhalb gewisser Limits vorgehen dürft, wie ihr lustig seid. Diese Limits beinhalten storyentscheidende Ereignisse, in denen eure Handlungen natürlich vorgegeben sind. Die Geschichte spielt übrigens in der Welt von Final Fantasy Tactics, Ivalice, allerdings einige Zeit später. Dadurch steht euch nicht nur mehr Technologie zur Verfügung, ihr trefft innerhalb der etwa 150 Stunden Spielzeit auch auf einige bekannte Gesichter.Technisch treibt Final Fantasy 12 die PS2, wie auch Kingdom Hearts 2, an ihre Grenzen: Die großartig und in vielen Fällen auch sehr bizarr designten Figuren laufen brillant animiert durch eine 3D-Welt, die nicht nur auf Sonys schwarzem Kasten ihresgleichen sucht. Der einzigartige Designstil, farbenfroh, reich an famoser Architektur und liebevollem Detail zieht sich durch jeden Bildschirm, gleißende Effekte illuminieren jeden Kampf in prachtvoller Art und Weise. Die Krönung sind jedoch die Renderfilme, auch bekannt als »Kinnladenklapper« - aber weniger erwartet man von Square-Enix heutzutage ja eigentlich auch nicht.