Neues Studio, neue Idee
"Warum hat das bisher noch niemand gemacht?“ Diese Frage wirft Velan-Studios-Gründer Karthik Bala bei der Präsentation seines neuen Projekts Knockout City in den Raum. Er meint damit, dass es doch eigentlich logisch wäre, das in vielen Ländern beliebte oder zumindest bekannte Konzept von Völkerball bzw. Dodgeball endlich mal als Basis für ein Videospiel zu verwenden. Natürlich nicht als klassisches Sportspiel, egal ob mit Arcade-Fokus oder Sim-Anspruch, wie es Technos mit Super Dodge Ball bereits Ende der 1980er vormachte. Sondern das Nutzen einer Ball-Werfen- und Ball-Fangen-Mechanik für teambasierte Online-Scharmützel, mit der auch die Generation
Fortnite,
Overwatch,
Rocket League & Co. etwas anfangen kann.
Velan-Studios-Chef Karthik Bala hat das Entwicklerteam 2016 zusammen mit seinem Bruder Guha gegründet.
Bevor ich auf die konkrete Mechanik von und mein Spielerlebnis mit Knockout City eingehe, ein paar einführende Worte zu dessen Machern. Karthik Bala und seine Velan Studios dürften nur eingefleischten Branchenkennern etwas sagen. Doch da steckt mächtig Expertise dahinter: Karthik und sein Bruder Guha Bala gründeten schon 1990, damals besuchten beide noch die Highschool, den Spieleentwickler Vicarious Visions, der später auf bis zu 200 Angestellte anwuchs. 2005 wurde das Studio von Activision erworben, hunderte von Spielen - sehr viele davon für Lizenztitel für GBA und DS sowie Umsetzungen großer Marken - wurden bei Vicarious Visions in Albany, nahe New York, programmiert. 2017 und 2020 erregten die top Neuauflagen Crash
Bandicoot N. Sane Trilogy und
Tony Hawk's Pro Skater 1+2 Aufsehen, zudem wechselte Vicarious Visions kürzlich die Seiten innerhalb von ActiBlizz und
gehört seitdem offiziell zu Blizzard. Karthik und Guha beobachten das nur noch aus der Ferne, entließen sie ihr Baby (O-Ton Karthik Bala) doch bereits 2016 in die weite Welt, um mit Velan Studios ein neues Projekt aus der Taufe zu heben. Im letzten Herbst erschien mit
Mario Kart Live: Home Circuit die erste Velan-Studios-Entwicklung, bekanntlich in Zusammenarbeit mit Nintendo.
Mit EA an der Seite
Der Ball ist dezent überdimensioniert, lädt man ihn zum Wurf auf, glüht er gefährlich rot.
Für sein zweites Projekt sicherte sich Velan die Unterstützung eines weiteren Branchengiganten: Knockout City wird, wie zuvor u.a.
Unravel,
Sea of Solitude oder
A Way Out, Teil von Electronic Arts’ Indie-Offensive EA Originals - und soll ab dem 21. Mai für Furore sorgen. Wir sind tatsächlich gespannt, ob Velan und EA damit den Nerv der Spielerschaft treffen oder wie mit
Rocket Arena - einem ähnlich gelagerten EA-Originals-Titel - eine Bauchlandung erleben. Zumindest vermeiden sie den Fehler, für Knockout City zum Start Geld zu verlangen:
Rocket Arena mutete an wie ein Free-to-Play-Titel, kostete aber 30 Euro - kaum jemand griff zu, schon zwei Wochen nach dem Start wurde der Preis auf fünf Euro gesenkt. Knockout City wird zum Start vollumfänglich gratis spielbar sein und erst irgendwann später - einen konkreten Termin lassen die Macher noch offen - 20 Euro kosten.