Alle Klassen vereinigt euchStanden in den Vorgängern hauptsächlich die leistungsstarken 500cc-Maschinen im Vordergrund, wurden für MotoGP 4 auch die 125cc- und 250cc-Klassen ins Programm aufgenommen, was für noch mehr Abwechslung sorgt und auch Anfänger behutsam in den Motorsport einführt. Mit der offiziellen MotoGP-Lizenz sind alle 77 Fahrer und 39 Teams der Saison 2004 im Spiel vertreten und auch die 18 Strecken des Rennkalenders wurden akkurat umgesetzt. Damit habt ihr die Möglichkeit, mit euren heißen Öfen über bekannte und auch neue Kurse wie Phakisa, Nelson Piquet oder Losail zu heizen. Möchtet ihr dagegen die Leistung und das Fahrverhalten eurer Maschine in Ruhe austesten, begebt ihr euch einfach auf die von Namco entwickelte Teststrecke.
Motorrad-TuningNeben diversen Modi für Arcade- und Zeitrennen steht vor allem die Saison im Mittelpunkt. Bis ihr allerdings bei den Top-Teams als Fahrer verpflichtet werdet, müsst ihr erst mit Spitzenleistungen auf den Maschinen schwächerer Teams für Aufmerksamkeit sorgen und euch von Jahr zu Jahr nach oben arbeiten. Glücklicherweise bleibt die technische Entwicklung während einer Saison nicht stehen, denn ihr habt in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, euer Motorrad aufzumotzen. Dies funktioniert ähnlich wie bei den jüngsten Teilen von Colin McRae Rallye: Testet ihr erfolgreich ein Upgrade (Reifen, Ausbaustufe des Motors etc.), dürft ihr es einbauen und in den nächsten Rennen verwenden. Für Siege winken nicht nur Pokale und
|
In den scharfen Kurven streift das Knie des Fahrers fast schon den Boden. |
WM-Zähler, sondern auch Punkte, die ihr im Fahrerlager in das Freischalten von Extras investieren könnt. Daneben erwarten euch über 100 Herausforderungen, mit denen ihr nach erfolgreicher Absolvierung ebenfalls in den Genuss diverser Goodies kommt.
So macht Motorradfahren SpaßDie extrem feine Analogsteuerung war schon immer eine große Stärke von Namcos MotoGP-Serie und auch beim vierten Teil reagieren die zweirädrigen PS-Monster wieder herrlich direkt auf die Eingaben und erlauben eine präzise Steuerung. Wie immer ist das Fahrverhalten meilenweit von einer Simulation entfernt und geht sehr stark in Richtung Arcade. Zwar gibt es erneut die Möglichkeit, einen Simulationsmodus zu aktivieren, doch bewirkt dieser bisher nur, dass ihr euch abseits der Piste sofort überschlagt. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten küsst ihr den Boden, was doch etwas übertrieben erscheint. Umgekehrt haben sogar starke Kollisionen mit anderen Fahrern keinerlei verheerende Auswirkungen und ihr dürft rempeln und abdrängen, was das Zeug hält. Hier sollte Namco noch etwas nachbessern, da z.B. der neue Tumult-Modus dadurch seine ganze Spannung verliert. In diesem Modus fahren möglichst viele Motorräder nebeneinander in eine Kurve und ihr seid mittendrin. Aber was soll’s, wenn euch selbst im Simulationsmodus in dem Gedränge nichts passieren kann?
Ebenfalls neu ist die Helmperspektive, die ein noch authentischeres Renngeschehen vermitteln soll. Zwar ist das Fahren in dieser Ansicht zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch ist es z.B. schön zu sehen, wie das Visier des Helms langsam verschmutzt und ihr die Folie manuell abreißt.
Geht’s auch online?Freunde von Multiplayer-Rennspielen werden bei MotoGP 4 auf ihre Kosten kommen. Neben Einzelrennen und kompletten Grand Prix-Veranstaltungen im Splitscreen werden auch bis zu acht Rennfahrer
|
Die Motorrad-Modelle bestechen wieder durch viele Details. |
via LAN-Verbindung gegeneinander antreten und sich über das USB-Headset untereinander verständigen können. Außerdem feiert im vierten Teil der Serie endlich auch der Onlinemodus seine Premiere. Ob die Zweiräder auch über das Internet für spannende Rennaction sorgen, wird unser Testbericht klären.
Schöne Bikes und StreckenGrafisch steht der neuste MotoGP-Spross ganz im Zeichen der Vorgänger und setzt die Mischung aus schick und detailliert modellierten Motorrädern sowie hervorragend umgesetzten Rennstrecken traditionsgemäß fort. Allerdings flimmert die Grafik noch immer recht stark und gerade im Tumult-Modus wird das Geschehen bei hohem Verkehrsaufkommen noch von einigen derben Rucklern heimgesucht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Namco dieses Problem bis zum Release in den Griff bekommt, da ansonsten alles herrlich flüssig läuft und das Geschwindigkeitsgefühl exzellent rüber bringt. Einzig die 125cc-Klasse wirkt ziemlich lahm und langweilig, wenn man zuvor einige Runden auf einer fetten Moto-GP-Maschine gedreht hat.Für Anfänger sind die gedrosselten Bikes dagegen sicherlich angemessen.