Test: Demon's Souls (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Publisher: Sony
Release:
20.11.2009
12.11.2020
Erhältlich: Digital (PSN), Einzelhandel
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ab 40,99€
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Ein Held wird geboren

Zu Beginn riecht dieses kampfbetonte Demon's Souls angenehm nach Rollenspiel, denn die Charaktererschaffung lädt zum Experimentieren und Stöbern ein. Nicht nur die inneren Werte lassen sich anpassen, auch das Äußere: Zwar darf man nicht an die Statur ran, aber dafür kann man das Gesicht nach allen Regeln der Deformierung und Behaarung verändern.

Zehn Klassen von reinen Kämpfern über Priester bis hin zu Magiern oder Mischungen stehen für Frauen oder Männer zur Wahl. Sie alle besitzen neun Startattribute wie Leben, Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz etc. sowie Fähigkeiten und Ausrüstung. Soll ich mit einem schwer gepanzerten Templer starten? Immerhin scheint er mit 14 auf Stärke für
Diese Monumente sind Teleporter in die fünf Regionen des Königreichs - ihre Farbe zeigt an, ob diese Region eher eine helle oder düstere Tendenz besitzt. Man ist entweder in Geistform oder als Lebender unterwegs.
Diese Monumente sind Teleporter in die fünf Regionen des Königreichs - ihre Farbe zeigt an, ob diese Region eher eine helle oder düstere Tendenz besitzt. Man ist entweder in Geistform oder als Lebender unterwegs.
das gefährliche Abenteuer wie gemacht, zumal er einen Keilschild trägt und sich heilen kann! Er ist vielleicht zu langsam mit all den schweren Platten. Oder doch mit dem wendigen Dieb loslegen? Aber was kann der schon mit seinem Buckler und Dolch anrichten? Was bringt mir seine hohe 15 auf Glück? Also doch lieber Barbar, Wanderer, Priester, Adliger oder Magier?

Keine strikte Klassentrennung

Schon hier ist Vorsicht angesagt, denn hier gelten etwas andere Gesetze als in der Wald-und-Wiesen-Fantasy. Zum einen gibt es keine strikte Klassentrennung, weil theoretisch jeder mit entsprechend Attributen zaubern oder zweihändig zuschlagen kann - wer mit einem vermeintlich schwachbrüstigen Dieb startet, kann ihn also noch zum Kampfmagier ausbilden. Man sammelt Seelen von getöteten Feinden ein, die man ab einem bestimmten Punkt jederzeit in seine Attribute investieren kann, um z.B. die Stärke endlich von 10 auf 11 zu erhöhen - das Maximum liegt übrigens bei unglaublichen 99. Allerdings wird das mit jedem erhöhten Punkt teurer, so dass man zu Beginn vielleicht ein paar hundert und später mehrere tausend Seelen bezahlen muss.

Wer Nebenfiguren wie Händler oder Krieger einfach tötet oder in lebendiger Gestalt stirbt, sorgt für eine dunklere Tendenz.
Wer Nebenfiguren wie Händler oder Krieger einfach tötet oder in lebendiger Gestalt stirbt, sorgt für eine dunklere Tendenz.
Theoretisch kann also jeder irgendwann alles sein. Aber wer sich hier für die falsche Startklasse entscheidet, muss schon in den ersten Stunden sehr viel Lehrgeld zahlen. Ich habe mal mit einem Soldaten angefangen, weil er wie eine Schlange mit seinem Kurzspeer zustoßen kann - das sah toll aus, war aber ein großer Fehler, denn ich hatte ohne Projektile oftmals keine Chance, musste mir also schnell eine Armbrust kaufen.

Schnelligkeit & Distanz sind Trumpf

Zum anderen gilt hier nicht das alte Gesetz, dass man mit einem mächtigen Recken, egal ob Barbar oder Ritter, erstmal nichts falsch machen kann - gerade der Nahkampf ist einfach tödlich: Es gibt nicht nur hinterhältige Attacken aus dem Dunklen und viele Unterzahlsituationen, sondern auch Waffen, die Blutungen oder Brände auslösen, so dass die eigene Lebensenergie rapide fällt. Ab und zu erinnert der Kampfrhythmus aus Block, Parade und Riposte an Severance: Blade of Darkness - nur dass es hier noch gnadenloser zugeht.

Es gibt einige Hinterhalte, auf die man gut vorbereitet sein sollte - langsames Erkunden mit erhobenem Schild hilft manchmal.
Es gibt einige Hinterhalte, auf die man gut vorbereitet sein sollte - langsames Erkunden mit erhobenem Schild hilft manchmal.
Und wer langsam ist, verliert sein Leben schneller als er den Schild hochreißen kann. Der Hochmut des Klick&Blöd-Helden, der sich etwas auf seine neue Stärke, den Speer +2 oder die Kenntnis der Region einbildet, kommt hier immer vor seinem Fall. Denn selbst einfache Gegner können einem den Garaus machen. Und das sorgt dafür, dass die Spannung vor einem Gefecht immer da ist, dass man sich nicht ausruhen kann. Sprich: Das Töten aus der Distanz sowie das clevere Ausweichen ist gerade zu Beginn unheimlich wichtig.

Der Dieb ist für Einsteiger daher besser geeignet als der Templer, denn er ist flink und besitzt einen Kurzbogen. Ein Jäger verfügt z.B. nicht nur über gute Ausdauer sowie Geschicklichkeit, Kampfaxt und Lederschild, sondern auch über einen Langbogen - eine kleine Kostbarkeit, die man nicht so schnell im Spiel bekommt. Und die Königsklasse aller Einsteiger ist der zauberkundige Adlige, denn er sticht mit seinem Rapier tödlich zu und kann gleichzeitig seinen starken Seelenpfeil abschießen. Der macht einem das Leben viel leichter.

Kommentare

johndoe824834 schrieb am
Ich habe das Original Demon´s Souls nicht gespielt aber dafür Dark Souls 1 Remastered
und zumindest das ist von der Qualität her ein schlechter Witz im Vergleich zu Bloodborne oder
Dark Souls 3.
Dark Souls 1 ist so unglaublich schlecht das man kaum glauben kann das wie gesagt Bloodborne
und Dark Souls 3 vom gleichen Hersteller sind. Deswegen bin ich bei Demon's Souls mal extrem
skeptisch und warte bis der Preis gefallen ist.
forest_hunter schrieb am
Ist ein sehr gutes Spiel etwa so gut wie Dark Souls 1 und Dark Souls 3. Finde es vom Schwierigkeitsgrad leichter als Dark Souls 3, wohl auch leichter als Dark Souls 2, Dark Souls 1 ist bis auf das Addon eventuell sogar einfacher.
Ich fand die Story gut so wie sie ist, man versteht dieses Weltensystem eh nicht, dieses mysteriöse ist gut so, sie sollten auf keinen Fall in Eldenring sich der breiten Masse anpassen und alles verständlich gestalten.
schrieb am