Test: Beat Hazard Ultra (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Beat Hazard Ultra (Arcade-Action) von Headup Games
Beat Hazard Ultra
Entwickler:
Publisher: Headup Games
Release:
20.07.2012
20.07.2012
20.07.2012
20.07.2012
20.07.2012
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos

Audiosurf hat es vorgemacht: Wer eigene mp3s ins Spiel importierte, konnte im Takt seiner Lieblingslieder Steinchen stapeln. Auch Entwickler Steve Hunt hat sich das Prinzip vorgenommen. Der klassische Zweistick-Shooter generiert die Gegnerwellen nach dem Aufbau der Klänge. Auch auf die PSN- und iOS-Umsetzungen haben wir einen Blick geworfen.



Harte Probe für die Augen

Die öden Standard-Schiffchen rücken einem gleich in tausendfacher Ausführung auf die Pelle.
Die öden Standard-Schiffchen rücken einem gleich in tausendfacher Ausführung auf die Pelle.
Die dicke Epilepsie-Warnung sollten betroffene Personen ernst nehmen: Selbst mir tränten schon nach wenigen Minuten die Augen. Und das, obwohl ich nun wahrlich nicht zimperlich bin. Ob Space Giraffe oder Child of Eden – eigentlich kann es mir gar nicht wild genug blitzen. Doch aus irgendeinem Grund wirkt der Strobo-Effekt hier besonders anstrengend für die Augen. Vielleicht liegt das daran, dass Projektile, Laserstrahlen und Menügrafiken sehr hell und abrupt aufblinken und genau so schnell verlöschen, statt sanft nachzuleuchten. Zum Glück lässt sich das Ausmaß im Menü auf die Hälfte reduzieren. Dann bleibt es immer noch anstrengend, aber erträglich.

Auch an anderer Stelle wirkt das Ein-Mann-Projekt etwas ungeschliffen: Am stärksten fällt das am faden Gegner-Design auf. Während sich in Konkurrenztiteln wie Mutant Storm: Reloaded fantasievolle Wesen tummeln, wirken die Widersacher hier wie aus einem billigen Baukasten. Kleine graue Schiffchen mit blauen Streifen, große graue Schiffchen mit roten Streifen und besonders hässliche graue Schrottklumpen – und all das beinahe nicht animiert. Das Exotischste im Programm sind ein schlichter Metallwurm und eine Art Weltraumseestern. Je nach Modus stürmen die Widersacher meinen Bildschirmausschnitt ein Lied lang. Im Überlebensmodus kämpfe ich bis zum Tod und beim Boss-Rush ausschließlich gegen dicke Brocken. Wem das alles zu hektisch ist, der kann im Chill-Modus mit unendlich vielen Leben und komplett aktivierten Extras entspannen. Die Steuerung funktioniert wie bei der Konkurrenz: Der linke Stick des 360-Controllers bewegt das Schiffchen, der rechte die Schussrichtung. Mit den Knöpfen lassen sich Bomben und freigeschaltete Extras wie ein Schild, ein fetter Laser und kleine Abwehrraketen starten. Auf Wunsch darf man auch mit der Tastatur steuern und der Maus zielen, was ähnlich flott und präzise funktioniert.

Die Macht der Musik
Mit allerlei Extra-Icons verstärkt man die Schuss-Power, erhöht die Lautstärke und sammelt Bares für Extras.
Mit allerlei Extra-Icons verstärkt man die Schuss-Power, erhöht die Lautstärke und sammelt Bares für Extras.


Das Design allein sorgt also nicht für Begeisterung, doch wie sieht es mit dem Aufbau der Wellen aus? Die Action wird zwar aus der Struktur einer mp3-Datei berechnet, reagiert aber trotzdem kaum auf den Beat, leise Passagen oder andere dynamische Elemente. Die Schiffchen flutschen nicht im Takt der Musik auf den Schirm; stattdessen wirkt der Aufbau meist beliebig. Ob ich nun ein 400 BPM schnelles, überladenes Speedcore-Stück von m1dy, einen ruhigen Film-Soundtrack oder die Drei Fragezeichen einlege: Der Angriff der Gegnerwellen ähnelt sich stark. Einen großen Unterschied gibt es lediglich beim Strobo-Effekt, welcher bei hektischen Tracks entsprechend wild im Takt flackert.

Trotzdem sollte man die Macht der eigenen Lieblingslieder nicht unterschätzen. Als ein paar Stücke von DJ Seduction aus meinem Headset wummerten, machte mir das Ballern gleich doppelt so viel Spaß – und auch die sich ständig wiederholenden Gegner empfand ich nicht mehr als so tragisch wie zuvor. Der mitgelieferten Trance- und Dubstep-Stücke passen übrigens auch recht gut zur Action.

Kommentare

kokusu schrieb am
Das ist dann einfach Zufall, wobei ich auch durchaus denke, dass das Spiel manchmal trollt. Ich zum Beispiel hatte bei einem Lied der Meteors tatsächlich die komplette Dauer nur Meteore auf dem Bildschirm...
Bei den Farben gibt es bei mir keine Probleme. Ich spiele immer auf 200% auch wenn manchmal die Übersicht flöten geht (wenn der Hintergrund gerade rot leuchtet und die Gegner ihre roten Schüsse abfeuern ist nicht immer alles zu sehen und man stirbt)... Trotzdem macht mich das Spiel extrem süchtig und ich denke das da guten Gewissens auch 'ne hohe 70er Wertung drin gewesen wäre.
sYntiq schrieb am
-Scythe- hat geschrieben:S...obwohl das Spiel nicht 100 % nach dem Takt agiert.
Ich habe das Gefühl dass der Takt bei diesem Spiel weniger die Bewegung/das Spawnen steuert, sondern eher den Schwierigkeitsgrad des jeweiligen Levels.
Jedenfalls habe ich bei schnellen, treibenden Techno udn Industrial-Stücken weit mehr "Probleme" als bei irgendwelchen Popsongs. Auch habe ich Dongs bei denen, egal wie oft ich sie spiele, nicht ein "Boss" auftaucht, während bei anderen Songs alle 30-60Sekunden ein neuer Boss da ist.
-Scythe- schrieb am
Super Spiel, macht richtig süchtig. Auch wenn es ziemlich anstrengend ist mehrere Lieder nacheinander auf Insane zu spielen. Auch beim Survival komme ich net über 20 minuten weil einfach die Konzentration nachlässt.
Die Wertung kommt mir ein bisschen gering vor dafür das andere Titel die weit weniger Spaß machen doch bessere Wertungen bekommen, Musikfans kommen hier ganz auf ihre Kosten obwohl das Spiel nicht 100 % nach dem Takt agiert.
Btw: Ich spiels mit Metal. :P
NekuSoul schrieb am
Joa, bei dem Lied passt es echt ganz gut. Liegt wohl auch sehr am Genre. J-Rock wird da wohl einfach nicht so gut passen. Natuürlich habe ich auch schon Lieder gespielt, die sich sehr gut spielen lassen, aber bei einem Großteil meiner Lieder kommt da einfach kein richtiges Muster zum vorschein.
schrieb am