Test: Dead or Alive: Paradise (Sport)

von Mathias Oertel



Dead or Alive: Paradise
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
01.04.2010
Spielinfo Bilder Videos
Dass die PSP als Recycling-Plattform für PSone- oder PS2-Titel genutzt und in einigen Fällen gar missbraucht wird, ist mittlerweile normal. Dass einem vorher auf Xbox erhältlichen Titel diese Ehre widerfährt, ist eher ungewöhnlich. Und dass es sich dabei auch noch um eine mittelmäßige Fleischbeschau handelt, macht die Veröffentlichung von Dead or Alive Paradise fragwürdig. Oder ist es Tecmo vielleicht doch gelungen, mehr als nur Busen-Physik auf das PSP-Display zu zaubern?

Silikon-Recycling

Dass sich das Dead or Alive-Universum für mehr ge- oder besser missbrauchen lässt als Prügel-Action hat Tecmo vor ein paar Jahren mit Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball sowie der Fortsetzung Dead or Alive Xtreme 2 bewiesen. Und zumindest in einem Punkt war die Verbindung von Dead or Alive zu den Minispiel-Sammlungen mit Urlaubsflair auf 
Prall gefüllte, immer knapper werdende Bikins und Tecmos mittlerweile zum Kult gewordenes "Boob-Bouncing" sind die Hauptmerkmale dieser drögen Minispielsammlung...
Xbox bzw. Xbox 360 nachvollziehbar: Die Hauptdarstellerinnen wurden mit dem gleichermaßen populären wie physikalisch meist unglaubwürdigem, vollkommen übertriebenen "Boob-Bouncing" ausgestattet. Sprich: Ihre Brüste waren eigentlich permanent in Bewegung. Und das ist auch noch in Dead or Alive Paradise (DoAP) der Fall. Das geht los beim technisch aufwändigen Render-Intro, bei dem man(n) gefühlte fünf Prozent der schnell geschnittenen Sequenzen tatsächlich auf Augen, Haare oder Gesichter der holden Weiblichkeit schaut, während man den Rest der Zeit damit verbringt, irgendwelchen angedeuteten Fetischen zuzuschauen bzw. die femininen Rundungen zu betrachten. Und das hört erst beim voyeuristischen Foto-Shooting auf, bei dem die Mimik ebenfalls nur eine höchst untergeordnete Rolle spielt.

Spiele-Murks

Beim eigentlichen Xbox-Vorläufer (DoA XBV) war dies nicht anders, doch die Kulisse hat zusammen mit der zwar ungenauen, aber letztlich passablen Steuerung der Volleyball-Matches seinerzeit dazu beitragen können, dass der Barbie-Urlaub sich gerade eben noch in den "befriedigenden" Bereich retten konnte - im Nachhinein ein unglaublicher Zufall, der fast an ein absichtliches Wortspiel glauben lässt.

Von beidem ist in diesem PSP-Paradies nicht mehr viel übrig geblieben.  Die Rundungen sind zwar noch da, das physikalisch inkorrekte Bouncing ebenso, doch das Volleyballspiel z.B. ist ungenauer als je zuvor und wirkt deutlich schlechter animiert. Sprich: Mittlerweile ist es weitgehend spaßfrei, sich die Bälle um die Ohren zu hauen - und ich meine die Sportgeräte!
 
Das "Pool-Hüpfen" ist die einzige wenigstens einigermaßen unterhaltsame Aktivität. Der Rest, allen voran die Volleyball-Mechanik ist Zeitverschwendung...

Die übrigen Minispiele, seien es nun die Ausflüge ins Casino, um z.B. Poker zu spielen oder die vermeintlichen sozialen Interaktionen, die man mit den anderen weiblichen Gästen erleben kann, sind ebenfalls unter aller Kanone und zudem noch von mitunter herben Ladezeiten und schwacher Menüführung umrahmt. Einzig das Hüpfen über im Pool ausgebreitete "Schwimmkissen" ist so etwas wie unterhaltsam. Doch dafür die Ladezeiten oder gar den Kaufpreis auf sich zu nehmen, wäre vermessen.

Abgesehen von irgendwelchen prä-pubertären Polygon-Fantasien (alle in oder nach der Pubertät wissen sich anders zu beschäftigen) kann ich mir auf jeden Fall keinen Grund vorstellen, wieso man sich diese UMD ins PSP-Laufwerk schieben sollte. Wenn Tecmo sich hier auf die Optimierung der Volleyball-Mechanik konzentriert und die ganzen mehr oder weniger versteckten Anspielungen als schmückendes Beiwerk verwendet hätte, wäre vielleicht sogar ein halbwegs interessanter Titel dabei herausgekommen.

 

Kommentare

~.Ikariam.~ schrieb am
artmanphil hat geschrieben:Neues DoA wäre der Hammer. Ansonsten kann Konami sich da erlauben, die Weiber sind halt der Hammer!
Konami? Die machen nicht solchen Bullshit. Tecmo nicht gleich Konami.
OK? 8)
Und ausserdem sind die ,,(a)sozialen Interaktionen'' gar nicht so weit vom Zickenterror Primarschule entfernt. Aber die Riesen-Wassermelonen auf ihrem Rumpf lässt natürlich Fragen offen. :roll:
ica schrieb am
Also Dead or Alive 2 war seinerzeit ein echt geiles Spiel und auf der Ps2 lange Zeit sogar Referenz... bis dann wieder Tekken kam.
Aber ich find's scheisse, dass die weiblichen Charaktere jetzt so verheizt werden. Klar sind die weiblichen Fighter in Kampfspielen immer sehr attraktiv gebaut, da ist ein gewisser Sexismus nicht von der Hand zu weisen. Wir haben doch alle Chun Li unter den Rock gekuckt, wenn sie zu nem Tritt ansetzt, jetzt mal erhlich. Aber das war nie Selbstzweck. Ausserdem haben diese Figuren Charakter.
Wenn Capcom jetzt aber seine Figuren in solch einem Spiel auf diese Weise vorführen würde, wären die Fans sicher gespalten.
Davon abgesehen ist das Teil schon aufgrund der Spielbarkeit - laut Text - indiskutabel.
Minando schrieb am
Die Geburt des Genres "Schwabbelspiel"-
Ein erhabener Moment....achnee, gabs ja schon im Vorgänger. Es ist heutzutage SO schwer was neues zu bringen, alle guten Ideen sind schon weg...
Junko schrieb am
robih hat geschrieben:kategorie: sport
haha :D
^^Hach ja, für DoA müsste man ein neues Genre einführen, Hentaigame! -> falls es das noch nicht gibt. Ich bin mal gespannt ob sich das überhaupt in Deutschland verkaufen wird, bei den Japanern versteh ich das noch irgendwo die "stehn" ja auf solches Zeug :roll:
Tecmo sollte zu seinen Wurzeln zurück kehren und bei der Prüglerreihe bleiben/weitermachen =/ wobei die da auch wohl mittlerweile mehr Babes als Kerle haben. Find ich eigentlich doof, Lee und Hayate warn immer meine Favos :( naja und Lei Fang ein bisschen xD
schrieb am