Test: The Fight (Sport)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
05.11.2010
Spielinfo Bilder Videos
Der Kardinal geht zu Boden

Der große Stolperstein sind aber die ständigen Fehlerkennungen der Position der Arme. Im Angriff funktioniert die Erkennung dabei meist zuverlässig genug. In der Verteidigung fühlt man sich allerdings oft im Stich gelassen. Wenn die Arme im Spiel einfach nicht schnell genug, manchmal auch gar nicht dorthin gelangen, wo sie für die wichtige Deckung hin müssen, ist das enorm frustrierend! Mag sein, dass die nach unten sinkenden Arme meines Kämpfers mit seiner sinkenden Ausdauer zu tun haben. Dann darf ich sie aber nicht trotzdem vors virtuelle Gesicht halten können, wenn ich meine Arme über den Kopf ziehe! Das fühlt sich falsch an, weil das Spiel nicht genau das zeigt, was ich vormache. Es fehlt das Gefühl der echten Kontrolle - für Spiele wie The Fight ist das ein Kardinalfehler!

Und es kommt leider schlimmer, weil die Move-Erkennung gelegentlich völlig versagt. Immer dann, wenn ein Arm oder beide Arme des Fighters weit weg vom Körper weg zeigen, obwohl man die Controller zur Deckung zieht, hilft nur die erneute Kalibrierung - von Spielfluss oder Glaubwürdigkeit kann in diesen Momenten keine Rede sein. Fehleranfällig ist auch die wahlweise Erkennung meiner Kopfbewegungen: Zu oft schaltet sie sich ab, weil sie die fehlende Präzision spätestens dann selbst bemerkt, wenn man die Hände vor den Kopf hält.
Dreckig, brachial, männlich: The Fight ist das, was Fighters Uncaged sein soll.
Das Spiel ahmt die Bewegungen ohnehin nicht präzise nach - Kopfbewegungen dienen ähnlich wie in Fighters Uncaged nur als Auslöser, hauptsächlich für Ausweichbewegungen.

Es gibt noch weitere Kleinigkeiten, die dem »Real-Tekken« im Weg stehen. Denkbar unglücklich wird die Starttaste z.B. als Pauseknopf genutzt. Wer den Controller einfach nur fest umschließt, unterbricht deshalb schon mal das Duell. Schade außerdem dass man für das »Dirty Boxing« eine Schultertaste ziehen muss. Hier werden die Grenzen sichtbar, an denen Move vor dem realen Spielgefühl kapitulieren muss - und das ist ärgerlich. Auch wenn es natürlich cool ist, dem Gegner eine Kopfnuss zu verpassen oder ihn mit der einen Hand zu greifen und ihm mit der anderen die Leviten zu lesen! Nicht zuletzt ist da das Manko, über das Sony im Tutorial so geschickt hinweg geht: Bewegen kann ich mich nur, indem ich einen Knopf gedrückt halte und einen Controller in die gewünschte Richtung kippe. In Runde drei nehmen sich The Fight und Fighters Uncaged unterm Strich nicht viel.

Pleite?

Das dreckige Umfeld passt also und auch die belanglose, aber offene Karriere, in der ich jederzeit zwischen verschiedenen Kämpfen an verschiedenen Schauplätzen wählen kann, ist bedeutend motivierender als das einfache Abspulen des Immergleichen bei Fighters Uncaged. Runde vier geht deshalb wieder an The Fight. Hier verdiene ich mir Geld, von dem ich am Sandsack oder mit einem Sparringspartner trainiere und mit den so erworbenen Punkten steigere Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer oder Präzision. Außerdem muss ich meine Verletzungen versorgen lassen - gegen Geld, versteht sich - weil ich in folgenden Kämpfen sonst schneller zu Boden gehe.

Pleite? Macht nichts! Selbst mit ein paar Niederlagen kann man genug Geld aufbringen, um Arzt oder Training zu bezahlen. Eine besonders clevere Art, an Kohle zu kommen, sind die Onlinekämpfe. Nicht die eigenen, wohlgemerkt, sondern jene, in denen man beim Zuschauen um Geld wettet! Umso bedauerlicher, dass man derzeit kaum Netzkämpfer findet. So konnte ich mich online noch nicht beweisen - oder vermutlich eher eine bittere Niederlage einstecken. Und schließlich bringt auch die Tatsache, dass sich zwei Spieler auf dem geteilten Bildschirm duellieren können, The Fight einen weiteren Punkt ein. Kein K.O. - aber ein klarer Sieg nach Punkten.          

Kommentare

kiko213 schrieb am
Guter Test...
ich warte dann lieber noch ein weilchen bis ich mir move zulege. Im Moment ist es mir zu viel Casual, jedoch wird sich dies mit Killzone 3 hoffentlich ändern :)
breakbeatfreak schrieb am
ich hab The Fight jetzt seit Release und es ist mittlerweile mein Lieblingsspiel für Move geworden :)
Was ich im Test noch erwähnt hätte, wäre, dass das kalibrieren während dem Kampf ganz unproblematisch und einfach per O-Taste funktioniert, der Kampf muss also nie pausiert werden!
@4P|Benjamin: im Vergleich zu anderen Magazinen ein fairer Test, auch wenn das Spiel imo locker 75% verdient hat :>
Was bei The Fight extrem auffällt: umsolange man es spielt, umsogut kommt man mit der Steuerung zurecht. Sorry wenn ich es so sage, aber wenn du in dem Spiel nicht triffst, liegt es an dir, bzw. an deiner Technik und nicht an Move oder The Fight.
Ich hab durchschnittlich ne Trefferquote von 92% bei den Kämpfen und die Trophy für 95% Schläge treffen hab ich auch schon längst ;-)
TheOriginalDog schrieb am
Hab mir den Trailer reingezogen, und davor kam die Werbung für Machete... Zu viel B-Prominenz :D
DextersKomplize schrieb am
*nimmt die Brille ab und reibt sich die Schuppen vom Kopf*
So, jetzt erstmal eine Pizza in den Ofen schieben...zum Glück steht im Flur ein Klappstuhl, da kann ich mich auf dem Weg draufsetzen, falls es zu anstrengend wird...
Puh, doch noch geschafft, mit nur 2 Ruhepausen, also in die Küche. Jetzt nur noch die Pizza reinschieben....*schwitz schwitz*
So, geschafft!
*setzt seine Brille wieder auf und läuft nerdig grinsend zurück zum PC um auf absenden zu klicken*
*Klick*
Lowista schrieb am
+ auch mit Move und Gamepad spielbar...
- ... nein, nicht wirklich
Made my Day :D :D
schrieb am