Der klotzigste Urlaub aller Zeiten
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Der neue PotC-Film läuft erst noch in den Kinos an - spielen kann man ihn aber schon. Und die anderen drei auch.
Captain Jack Sparrow läuft nicht, er taumelt, torkelt, blubbert. Lego Jack Sparrow läuft nicht, er taumelt, torkelt, blubbert. Dem Kenner der Filme fällt sofort auf, wie großartig die Entwickler von Traveller's Tales das tuckige Wanklaufen des besten schlechtesten Piraten aller Zeiten ins Klotzformat übertragen haben. Allein dafür ist das Spiel das Geld wert. Dafür und für die einmal mehr großartig-bescheuerten Zwischensequenzen, welche die vier Kinofilme wunderbar albern parodieren. Zu den Filmchen in Spielgrafik gesellen sich dieses Mal auch mindestens ebenso cool gemachte Szenen in Form eines Scherenschnitt-Puppentheaters. Zu lachen gibt es also wieder mehr als genug.
Das muss allerdings auch als Motivation reichen, denn sonst bietet Lego Pirates of the Caribbean (LPOTC) keine Überraschungen. Das mag innerhalb der Serie gar keine so schlechte Nachricht sein, denn wie man zuletzt bei
Lego Star Wars III sehen konnte, ist nicht jede neue Idee automatisch eine gute - ja, nervender Aufbaupart, ich sehe dich an! In Sachen Designschwerpunkt schließen sich die Piraten den Herren
Indiana und
Potter an, es wird also etwas mehr geknobelt als gefochten. Die Puzzles sind allerdings im Großen und Ganzen ein Kinderspiel: Sammelt man ein wichtig aussehendes Teil auf, zeigt einem ein Pfeil deutlich an, wo man es benutzen muss. Gelegentlich muss man auch Lichtstrahlen bündeln und verschieben, außerdem ist da noch Jacks Kompass: In jedem der 20 Levels sind acht Geheimnisse oder Schätze verbuddelt - teilweise braucht man sie fürs Weiterkommen im Level, teilweise sind sie einfach nur zum Finden da. So oder so entdeckt man sie über den Kompass, der einem den Weg zu den Fundstücken weist. Selbst bei den immer wieder auftretenden Bosskämpfen ist mehr Köpfchen als Schwerthändchen gefordert - Captain Barbosa, ein gigantisches Krokodil oder der riesige Kraken lassen sich nicht mit stumpfem Draufhauen erledigen.
Mehr Seeschildkröten!
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Die Zwischensequenzen sind für Kenner der Filme wieder mal ein Hort schmerzender Schenkel. |
Drei PotC-Filme gibt es schon, der vierte läuft in Kürze an - und im Spiel sind sie alle. Pro Film gibt es fünf Levels, wobei Story-Lücken durch die legendären albernen Zwischensequenzen geschlossen werden. Nichtsdestotrotz sollte man mit den Filmen vertraut sein, sonst sind die Parodien zwangsläufig nur halb so witzig. Das Spielprinzip folgt der bewährten Lego-Formel: Man ist nie allein unterwegs, jedes Gruppenmitglied hat unterschiedliche Fähigkeiten, die gezielt eingesetzt werden müssen - der eine kann mit Äxten werfen, der andere besonders hoch springen, der nächste Dinge reparieren, ein ganz anderer durch Meeresfrüchtewände gehen. Teamwork ist wie immer das A und O, sehr viele Aufgaben sind nur zu zweit machbar - ist gerade kein menschlicher Partner verfügbar (der wie immer jederzeit ein- und aussteigen darf, leider wieder mal nur lokal und nicht online), springt die KI zuverlässig zur Stelle. Zu sehr viel mehr ist sie traditionsgemäß nicht zu gebrauchen: Die künstlichen Kameraden kämpfen schlecht und sammeln keine Lego-Teile ein.
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