Test: God of War: Ascension (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
13.03.2013
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ab 17,57€
Spielinfo Bilder Videos
Überarbeitetes Kampfsystem

Was?Ein Orakel gehört zu God of War einfach dazu. Dieses Mal stattet Kratos dem Orakel von Delphi einen Besuch ab...
Das Kampfsystem wurde zwar leicht überarbeitet, doch bleibt das klassische Schnetzel-Feeling mit den „Chaosklingen“ trotzdem erhalten. Die Kombos mit leichten oder schweren Angriffen fühlen sich genauso vertraut an wie das Sammeln von roten Orbs, mit denen man seine Waffen aufwerten und neue Attacken freischalten kann. Mit der Zeit bekommt man auch wieder eine übliche Auswahl an Klingen-Variationen: Mit dem „Feuer des Ares“ betäubt und entzündet man seine Gegner, während man das „Eis Poseidons“ die Abwehr durchbricht und das Atmen unter Wasser ermöglicht. Der „Blitz des Zeus“ setzt die Feinde mit elektrischen Stößen unter Strom, während man mit der „Seele des Hades“ seine Opfer vaporisiert.

Die Rage-Anzeige zum Entfesseln von Superkräften ist ebenfalls wieder mit dabei, funktioniert hier aber etwas anders: Musste man früher einfach eine bestimmte Anzahl an Treffern sammeln, um die Leiste aufzuladen, sind hier erfolgreiche Kombinationen, effektive Konter und Blocken der Schlüssel zum Erfolg, denn mit jedem Gegentreffer büßt man wieder einen Teil seiner Rage-Energie ein. Der Vorteil des Systems liegt darin, dass man gezwungen wird, cleverer zu kämpfen anstatt nur auf stupides Knopfgehämmer zu setzen. Zusätzlich kommt man hier öfter und schneller in den Genuss, seine Wut zu entfesseln, die je nach gewählter Klinge variiert und verschiedenfarbige Orbs als Belohnung in Aussicht stellt. Der Nachteil: Die bekannte und deutlich häufigere Aktivierung mit einem gleichzeitigen Druck auf die beiden Analogsticks bringt mich immer wieder aus dem Rhythmus. Überhaupt sind mir manche Knopfbelegungen schleierhaft, wenn ich z.B. gleichzeitig den rechten (!) Stick und eine Taste für eine Aktion drücken und mir quasi die Finger verknoten soll. Zum Glück sind solche Manöver nicht zwingend nötig…

Was?Kleine Ausritte wie diese sind leider nur selten.
Die brutalen Finishing-Moves, die sich mit aufgeschlitzten Schädeldecken und hervorstechender Gehirnmasse teilweise wieder am Rand des guten Geschmacks bewegen, dürfen ebenfalls nicht fehlen. Allerdings haben sich die Entwickler auch hier eine kleine Variation einfallen lassen: Waren die Hinrichtungen bisher maßgeblich von Reaktionstests mit eingeblendeten Knopfsymbolen geprägt, muss man hier noch einigen letzten Angriffe ohne konkrete Anweisung ausweichen, was für ein kleines Plus an Spannung sorgt. Nervig ist nur, dass das neue Design jener Symbole eher kontraproduktiv ist und sich zu schlecht von der Kulisse absetzt. Dadurch übersieht man oft die Einblendungen und verpasst so seinen Einsatz.

It’s a kind of Magic

Die mächtigen Magie-Angriffe - ein wesentlicher Bestandteil der Reihe - kommen etwas zu kurz, denn sie werden nicht mehr separat von den Göttern verliehen, sondern sind jetzt Bestandteil der jeweiligen Klingen und werden mit roten Orbs erst sehr spät auf höheren Waffen-Stufen freigeschaltet. Die Leiste, die man wie gewohnt mit blauen Orbs füllt, wird hier außerdem in mehrere Abschnitte unterteilt - je nachdem, wie viele Phönixfedern man in den Kisten findet. Fünf Gorgonenaugen erweitern wie gewohnt die Gesundheit. Da es keinen Bogen mehr gibt, fallen die Minotaurenhörner in diesem Teil unter den Tisch. Als Ersatz darf Kratos aber zeitlich begrenzte Sekundärwaffen wie Hammer, Schwerter oder Speere gegen seine Häscher einsetzen. Auch ein Rammschild gehört zu diesem Repertoire, doch ist die Kollisionsabfrage sehr merkwürdig, wenn man auf die Gegner losgeht und dabei kaum eine Trefferwirkung beobachten kann.

Zeitmanipulationen und Doppelgänger

Was?Die Familie und ihr abscheuliches Ende nimmt erneut ihren Platz in der Geschichte ein.
Die größte und vielleicht auch interessanteste Neuerung von God of War sind die speziellen Gegenstände, die in erster Linie bei den Rätseln, aber auch als zusätzliche Waffen im Kampf zu Einsatz kommen. Da wäre zum einen das Uroboros-Amulett, mit dessen Hilfe Kratos ausgewählte Objekte und damit auch die Zeit manipulieren kann. Die Brücke vor ihm ist eingestürzt? Kein Problem: Kurz das Amulett gezückt und schon baut man sie wieder auf, indem man den Analogstick einfach in eine Richtung gedrückt hält. Leider wird genau diese spielerisch völlig anspruchslose Situation zu inflationär genutzt. Es gibt nicht einmal ein Zeitlimit oder eine andere Form der Herausforderung. Wenn das Objekt wieder hergestellt oder abgerissen wurde, dann bleibt es auch dabei. Als ob es noch nicht reichen würde, dass sich bei einem potenziellen Amulett-Einsatz eine bläuliche Aura um Kratos‘ Kopf bildet und die Trümmer ebenfalls schon schimmern, folgt an diesen Stellen noch der Hinweis, wie man das Amulett aktivieren kann - und das nicht nur einmal, sondern jedes Mal. Zum Glück lässt sich diese Art von Babysitter-Hilfe in den Optionen abschalten.

Überhaupt hat man manchmal das Gefühl, als würde man zu stark an die Hand genommen: Neben den bereits erwähnten Kletter- und Schlitterabschnitten ohne Anspruch, fällt auch das penetrante, grüne Blinken der Objekte negativ auf, an denen man sich einhaken und schwingen kann. Mir hat die etwas dezentere Variante des Vorgängers jedenfalls deutlich besser gefallen als dieses farbliche Feuerwerk an allen Ecken und Enden.
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Kommentare

Ferengi_Quark schrieb am
Solide Fortsetzung. Aber die Steuerung hätten sie nun wirklich mal an aktuelle Spiele anpassen können. Dass man sich mit dem rechten Stick nicht umsehen kann, ist nun mal schon komisch.
The Prodigy schrieb am
So schlecht ist der Test nun auch nicht ausgefallen :wink:,habe es jetzt angespielt und ich finde es nicht schlecht.
Master Chief 1978 schrieb am
DoubleR88 hat geschrieben:Also ich hab jetzt diese Woche God of War Ascension fertig und DmC.
Also manchmal muss man sich fragen, was sich 4Players eigentlich denkt.
Ascension ist storytechnisch etwas wirr und nicht so gut wie die Vorgänger. Die Kämpfe und das Gameplay jedoch sind noch packender und schwerer als bei allen Vorgängern. Die Grafik wie beim dreier schon auf Top Niveau.
Das Spiel ist definitiv eine 85+
Im Vergleich zu DmC: eine eher lasche Story, total langweilig designte und ideenlose Welt. Limbo besteht aus langweilig zusammengebastelten Asphalt Fragmenten, da ist das "Disco" Level schon ein Highlight (und selbst da hat man sich mit Detailreichtum nicht grade geschmückt).
Für mich ist DmC auch eine 85, aber Ascension schlechter als DmC? Lächerlich. Manchmal frag ich mich, ob die sich eigentlich gegenseitig zumindest ein bisschen auf die Finger schauen um die Glaubwürdigkeit nicht ganz zu verlieren.
Tja so ist das halt, mir gefällt auch DmC besser als Ascension! Weil es einfach Frischer ist! Ich hab mir Ascension gleich noch mal die GOW Collection 2 geholt wiel meine PSP den Geist aufgegeben hat und die sind auch besser als Ascension. Der Funke will bei mir einfach nicht überspringen.
Das wirst du sicher auch schon mal erlebt haben oder? Für mich bleibt es bei 80% für dieses God Of War. Alleine schon dafür das Kratos in Deutsch eine andere Stimme hat zieht mich ganz schön runter!
DoubleR88 schrieb am
Also ich hab jetzt diese Woche God of War Ascension fertig und DmC.
Also manchmal muss man sich fragen, was sich 4Players eigentlich denkt.
Ascension ist storytechnisch etwas wirr und nicht so gut wie die Vorgänger. Die Kämpfe und das Gameplay jedoch sind noch packender und schwerer als bei allen Vorgängern. Die Grafik wie beim dreier schon auf Top Niveau.
Das Spiel ist definitiv eine 85+
Im Vergleich zu DmC: eine eher lasche Story, total langweilig designte und ideenlose Welt. Limbo besteht aus langweilig zusammengebastelten Asphalt Fragmenten, da ist das "Disco" Level schon ein Highlight (und selbst da hat man sich mit Detailreichtum nicht grade geschmückt).
Für mich ist DmC auch eine 85, aber Ascension schlechter als DmC? Lächerlich. Manchmal frag ich mich, ob die sich eigentlich gegenseitig zumindest ein bisschen auf die Finger schauen um die Glaubwürdigkeit nicht ganz zu verlieren.
schrieb am