Mit vereinten Kräften
In Persona Q: Shadow of the Labyrinth gehen Charaktere aus
Persona 3 und
4 gemeinsam einem mysteriösen Schulfestival auf den Grund, dessen mitunter literarisch inspirierten Exponate in bizarre Labyrinthe voller Dämonen führen. Doch nicht nur die so besuchten Dungeons geben den einander noch nie zuvor über den Weg gelaufenen Schulcliquen Rätsel auf: Wie kamen sie hierher? Warum können sie das Schulgelände nicht verlassen? Wer steckt hinter den höllischen Irrgärten? Und ist das alles überhaupt real?
Immerhin kann man sich aussuchen, aus Sicht welcher Gruppe man das im Chibi-Look servierte Abenteuer primär erleben will. "Den Willigen führt, den Unwilligen treibt das Schicksal", wird Seneca zum Auftakt zitiert - ganz gleich für welche Seite man sich entscheidet.
In den Schullabyrinthen treffen die Protagonisten unterschiedlicher Persona-Kapitel aufeinander.
Dabei sind die beiden Wege gar nicht so verschieden, die jeweiligen Anführer weitestgehend auf unwesentliche Dialogentscheidungen beschränkt, die im Übrigen komplett auf Englisch ablaufen. Denn leider gibt es weder deutsche Untertitel, noch eine Option auf japanischen Originalton.
Willkommenes Geplapper
Geredet wird selbst beim Erkunden der Dungeons und Bekämpfen der Dämonen angenehm viel und das sogar mit Belang: Da wird z. B. auf erkannte Geheimgänge bzw. bereits entdeckte Schwachpunkte von Gegnern hingewiesen, vor Verletzungen und Erschöpfung gewarnt oder auf knapp werdenden Inventarplatz aufmerksam gemacht. Zurück in der als Stützpunkt dienenden Schule mit Werkraum und Krankenstation kann man mit dem Aktivieren optionaler Ereignisse oder Bittgesuchen auch persönlicher mit seinen Weggefährten in Kontakt treten und ihren Ansichten lauschen. Da wirkt es umso befremdlicher, dass ausgerechnet der jeweilige Gruppenführer völlig stumm und profillos bleibt.
Nur gut, dass viele Teamkollegen nicht auf den Mund gefallen sind, sich untereinander aufziehen, Avancen machen oder aneinander geraten. Auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz, wenn fiese Versprecher, eigensinnige Interpretationen oder einfach nur Hunger ins Spiel kommen. Trotzdem hat man aufgrund der eigenen Stummheit immer wieder das Gefühl, einen Fremdkörper im Team zu spielen, der nicht wirklich dazugehört - auch wenn er alle Entscheidungen trifft.
Dank üppiger Charakterriege lassen sich sehr individuelle Kampfformationen bilden.
Darunter z.B. über die oft entscheidende Zusammenstellung der Erkundungstrupps oder deren Entwicklung. Denn trotz beachtlicher Charakterriege kann sich immer nur eine Handvoll Akteure in den dämonenverseuchten Labyrinthen tatsächlich auch zur Wehr setzen.
Auf Schritt und Tritt
Die Umgebungen werden dabei Schritt für Schritt erkundet und kartografiert. Letzteres erfolgt direkt von Spielerhand via Touchscreen, wobei man sich auf Wunsch auch etwas unter die Arme greifen lassen oder die Korridore natürlich auch im Blindflug navigieren kann. Da die Dungeons nicht per Zufall generiert werden, ist der Aufbau sehr stimmig, Hindernisse und Gefahren wohl bedacht, Umgebungsrätsel clever integriert. Es gibt sogar spezielle Fertigkeiten, durch die Gruppenmitglieder auf Besonderheiten hinweisen, Gefahren minimieren, Fluchtversuche erleichtern oder Beutechancen verbessern können.