Test: Dynasty Warriors: Gundam Reborn (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Dynasty Warriors: Gundam Reborn (Action-Adventure) von Tecmo Koei
Ein Name wie ein Neubeginn...
Entwickler:
Publisher: Tecmo Koei
Release:
27.06.2014
Spielinfo Bilder Videos
Viereck, Viereck, Viereck, Dreieck – es ist nicht so, dass die Mecha-Schlachten eine Ausgeburt taktischer Finesse wären. Es war aber so, dass mich das profane Blechprügeln überraschend gut unterhalten hat. Die dünne Viereck-Dreieck-Formel war der perfekte Lückenfüller fürs abendliche Abschalten. "War." Denn anstatt die Tradition fortzuführen, macht Dynasty Warriors: Gundam Reborn gleich mehrere Schritte zurück.

Tränen, Schicksale – und viele Fragen

Ich habe mich gefragt, woran es liegt: Warum quäle ich mich durch den vierten Science-Fiction-Ableger der Dynasty-Warriors-Serie, nachdem ich mit den Vorgängern Spaß hatte? Indizien waren schnell gefunden. Vielleicht hängt mir das Zerschlagen regungsloser Tausendschaften nach drei Spielen einfach zum Hals heraus. Auch dieses Dynasty Warriors besteht ja nur aus dem Verkloppen namenloser Zielscheiben, weniger starker Gegner sowie dem Einnehmen kleiner Felder, um größere Einsatzgebiete zu erobern. Womöglich liegt es auch daran, die Serie vom ansehnlichen Comicstil des dritten Teils zur Modellbauästhetik der ersten beiden zurückkehrt.

Oder ist es die Geschichte, die im Official-Modus gleich mehrere Abschnitte der Gundam-Historie nacherzählt? Immerhin erlebe ich keine vollwertigen Handlungsbögen; stattdessen werden wichtige Ereignisse von einem Erzähler umrissen und mit knappen Dialogschnipseln garniert. Das ist keine Geschichte, das ist ist ein Stichpunktzettel! Es hilft nicht, dass Gundam Reborn zum ersten Mal auf englische Sprachausgabe verzichtet – weil ich im schnellen Gefecht den Untertiteln kaum folgen kann, verpasse ich etliche Wendungen, Schicksale, Tränen. Deutsche Texte gibt es übrigens nicht.

Abgehoben

Was passiert denn, wenn ich den Vorgänger einlege? Langweile ich mich dann imme... huch! Der macht ja Spaß. Und nach einem genauen Blick auf die Vergangenheit wurde mir auch bewusst, wieso. Der Teufel steckt im Detail – z.B. dort,
Technisch reißt Dynasty Warriors: Gundam Reborn keine Bäume aus - aufwändige Effekte hinterlassen aber einen schicken Eindruck.
Technisch reißt Dynasty Warriors: Gundam Reborn keine Bäume aus - schicke Effekte hinterlassen aber einen imposanten Eindruck.
wo man im Weltraum kämpft. Es wirkt nämlich albern, wie am Boden über begrenzte, zweidimensionale Ebenen zu fliegen. Es hatte dem Vorgänger gut getan, dass er solche Gefechte abgeschafft hatte. Jetzt sind sie wieder da...

Auf eine zuletzt eingeführte Neuerung verzichtet Reborn hingegen: Das Einnehmen bestimmter Felder brachte im dritten Spiel kleine Vorteile und mithilfe von Katapulten konnten die Mechs das halbe Schlachtfeld überwinden. Doch anstatt die taktischen Finessen auszubauen (nötig hätten sie es gehabt), fallen sie im Wesentlichen weg. Den Versuch gibt es ja – aber anstatt tatsächlich gegen Schlachtschiffe zu kämpfen, muss ich nur die Felder einnehmen, über denen sie regungslos schweben. Das sture Einnehmen der Gebiete steht also wieder im Vordergrund.


Kommentare

bohni schrieb am
Die meisten die DW kritisieren haben es vermutlich nie richtig gespielt.
Ich frage mich auch immer wieder warum es von diversen simplen Shootern die nte Auflage braucht ...
DW:Gundam habe ich nicht gespielt und die Videos sehen auch nicht so toll aus .. ist halt nen Ableger mit Fan-Service. - andere Systeme wie die WiiU z.B. freuen sich über die gleiche Art Fan-Service (Zelda/Link in Hyrule Warriors) Dem kann ich nichts abgewinnen DW ohne Cao Cao & Co. ist wie CoD ohne Sturmgewehr.
Um DW zu verstehen, muß man es auf einem fordernden Schwierigkeitsgrad spielen .. sonst ist es langweilig wie Diablo-3 auf Normal/Easy *gähn*
LeKwas schrieb am
Hans Hansemann hat geschrieben:Naja COD wird aber von millionen gekauft da kann ich verstehen das neue spiele kommen aber ich glaube kaum das DW hohe verkaufszahlen vorweisen kann.
In den Japan-Charts schießen die DW Ableger immer wieder schnell auf Platz 1 oder zumindest in die Top FIve. Es gibt sogar ein Interview mit einem japanischen Entwickler, in dem dieser darüber schimpft, dass seine Landsleute fast nichts anderes als Dynasty Warriors und Dragon Quest - also altbekannte lauwarme Aufgüsse - kaufen würden. Und wie Scipione es schon erwähnt hat, sind die Produktionskosten recht niedrig.
3nfant 7errible schrieb am
Xris hat geschrieben:
Hmm Diablo hat erst nach über 10 Jahren einen Nachfolger erhalten. Und das merkwürdige ist, das wir erst jetzt mit HnS so richtig bombadiert werden. Die Konkurenz zu Diablo war früher überschaubar bis hin zur Jahre langen Flaute.
Ich meinte das jetzt auch aufs Spielprinzip bezogen. Die ca 80+ Chars (je nach Spiel) immer wieder hochleveln, immer bessere Waffen und Items finden usw, und dabei Massen an Gegner wegkloppen ^^
Naja COD wird aber von millionen gekauft da kann ich verstehen das neue spiele kommen aber ich glaube kaum das DW hohe verkaufszahlen vorweisen kann.
dafür werden die Produktionskosten wohl niedriger sein. Irgendwie scheint es sich ja zu lohnen, sonst könnten sie es sich nicht leisten seit Jahren ca 2-3 Spiele pro Jahr zu veröffentlichen.
Dieses Jahr gabs schon 2, es folgen noch Hyrule Warriors und DW8:Empire. Und sogar ein überarbeitetes Warriors Orochi. Und im Frühjahr gehts gleich mit Samurai Warriors weiter ^^
Hans Hansemann schrieb am
Xris hat geschrieben:
Hans Hansemann hat geschrieben:Ich kann nicht nachvollziehen warum die reihe überhaupt noch existiert...da war kein einziges gutes spiel dabei und das schon seit PS 1 zeiten.
Darauf gibt es eine ganze simple Antwort: Was für den Westen CoD ist, ist für die Japaner Dynasty Warriors.... und das schon seit der PS1. :wink:
Naja COD wird aber von millionen gekauft da kann ich verstehen das neue spiele kommen aber ich glaube kaum das DW hohe verkaufszahlen vorweisen kann.
LeKwas schrieb am
Xris hat geschrieben:Hmm Diablo hat erst nach über 10 Jahren einen Nachfolger erhalten. Und das merkwürdige ist, das wir erst jetzt mit HnS so richtig bombadiert werden. Die Konkurenz zu Diablo war früher überschaubar bis hin zur Jahre langen Flaute.
Nope, das ist jetzt gerade die zweite oder gar dritte große HnS-Welle. Die vorherige war so zwischen 2004 und 2007 - waren viele gute Spiele wie Titan Quest oder Sacred dabei, aber eben auch unsagbar viel immer gleich aufgebauter Kloppmist. Dungeonlordsmageknightlokisilverfallhardtobeagodlionheartdawnofmagicundundund, mir kam der Krempel sehr bald zu den Ohren heraus. Deswegen auch Jörgs Kommentar damals: "Macht keinen Hack & Scheiß!"
schrieb am