Test: Gods Will Fall (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Gods Will Fall (Action-Adventure) von Deep Silver
Keltendämmerung
Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
29.01.2021
29.01.2021
29.01.2021
29.01.2021
29.01.2021
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, GOG, Steam, Nintendo eShop), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, GOG, Steam, Nintendo eShop), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, GOG, Steam, Nintendo eShop), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Endlich mal was mit Kelten! In den letzten Jahren haben die Wikinger durch TV-Serien und Spiele an Popularität gewonnen, so dass die alten Gallier, Gälen & Co etwas untergingen. Gods Will Fall hat mich aber nicht nur aufgrund des Themas, sondern auch hinsichtlich des Spielprinzips zumindest neugierig gemacht: gnadenlose, aber taktische Kämpfe gegen die Götter? Ein paar Zufallselemente? Ich bin dabei! Hat das britische Studio von Clever Beans (u.a. WipEout Omega Collection) vielleicht einen Geheimtipp parat? Mehr dazu im Test.

Kampf den Göttern!

Laut der Überlieferung des griechischen Historikers Strabo haben die tapferen Kelten nur eines gefürchtet: dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt!  Kein Wunder also, dass sie sogar ihre tyrannischen Götter herausfordern, wenn ihnen ob deren Grausamkeit der Torque platzt. Also machen sich tausende Krieger in einer riesigen Flotte auf den Weg, um die ehemals Verehrten zu vernichten.

Wer nicht die Standard-, sondern die Valiant-Edition kauft, bekommt neben der „Kopfbedeckung des Jägers“ auch die Erweiterung „Valley of the Dormant Gods“, in der u.a. drei weitere Götter, Gegenstände und Waffen enthalten sind.
Im Intro wirkt die Welt noch düster...
Allerdings schicken die ein paar fiese Stürme und Wellen, so dass nahezu alle Rächer sterben. Alle? Nein, nicht ganz: Eine kleine Schar überlebt und strandet auf der Insel von Morrigan, Belenos, Krannus & Co. Das Intro wirkt noch einigermaßen düster und pathetisch, aber wenn sich der Vorhang öffnet, wechselt die Stimmung plötzlich ins unbeschwert Heitere: Gerade sahen die brutalen Götter aus wie Cthulhu-Wesen, es roch fast nach der Wut eines God of War und dann fühlt man sich wie in einer pastellfarbenen Asterix-Welt.

Acht tapfere Helden

Aber sobald die Truppe aus acht Kriegern landet, geht es in Pastellfarben recht heiter weiter.
Aber sobald die Truppe aus acht Kriegern landet, geht es in Pastellfarben recht heiter weiter.
Man bewegt acht männliche und weibliche Krieger aus einer schrägen Draufsicht durch eine hübsche, fast schon idyllisch anmutende, von der Unity-Engine inszenierte Landschaft. Wer sich mit den Kelten etwas auskennt, wird zwar u.a. authentische Helme erkennen, aber das Spiel lässt weder hinsichtlich der Götter noch der Story irgendein gälisches oder gallisches Echo erklingen - muss es auch nicht. Aber durch den Comicstil, der nur wenige Details an den generisch anmutenden Figuren offenbart, sowie die fest entfernte Kamera, bleibt man eher distanzierter Beobachter - dem recht früh manche Flackerschatten, die fehlenden Fußspuren sowie die nicht ganz saubere Bildrate auffallen.

Außerdem gibt es zwar Namen, aber diese werden ebenso wie alle Figuren sowie ihre Werte jedesmal neu erstellt - es gibt also keine festen Bindungen. Erkundungsreize sind bis auf ein paar Schmetterlinge hier und Statuen da zunächst Fehlanzeige, aber das ist nicht schlimm, schließlich ist man nicht für Schätze hier, sondern hat einige überaus tödliche Verabredungen.

Auf der Karte werden alle begehbaren Orte angezeigt, hinter denen sich die Götter verbergen.
Auf der Karte werden alle begehbaren Orte angezeigt, hinter denen sich die Götter verbergen.
Öffnet man die Karte, werden sofort 13 Orte angezeigt - dort sind die Götter beheimatet, darunter eine riesige Spinne, Geister oder eine Krähe. In welcher Reihenfolge man das macht, wird nicht vorgeschrieben - aber was dem Freiheitswillen der Kelten schmeichelt, sorgt später für böse Überraschungen, denn der Schwierigkeitsgrad kann stark schwanken, manche Areale eignen sich für spezielle Krieger. Hinweise darauf? Spärlich bis gar nicht. Ist man einmal drin, kann man nicht wieder raus!

Sobald man vor so einer Höhle steht, entscheidet man sich, welcher Held die Ehre hat, alles darin an Schergen zu vernichten - man geht also nicht als Truppe in den Kampf. Dabei hat jeder Charakter eigene Waffen sowie Werte für Lebenskraft, Geschicklichkeit etc. Hinzu kommen Fertigkeiten, die z.B. nochmal das Ausweichen oder Attacken stärken. Ganz lustig ist noch, wie die Helden unter dem Jubel in eine Höhle hinein oder auch wieder heraus kommen - teilweise wie Fußballer nach einem Tor gestikulierend. Das Besondere: Stirbt jemand, bleibt er so lange dort verschollen, bis ihn ein anderer rettet, indem er sie komplett meistert - man hat also nur acht Chancen. Es geht letztlich um das Kämpfen bis zum Boss und Wiederholungen wie in Darkest Dungeon oder Dark Souls 3, also um das mehrfache Meistern eines Areals. Da darf den Kelten auf keinen Fall was auf den Kopf fallen? Richtig: Das ständige Hauen und Stechen...

Kommentare

LeKwas schrieb am
Auf Steam werten die auch "größtenteils negativ".
Ich versteh die Absicht der Entwickler auch nicht, man wirbt mit Dark Fantasy und einer brutalen, aus der rauen keltischen Mythologie inspirierten Story, und entscheidet sich dabei ausgerechnet für so ein cartoonhaftes (und imho potthässliches) Artdesign?
Fargard schrieb am
Dagegen sehen die Asterix-Spiele für die Switch ja weltklasse aus.
Tas Mania schrieb am
Selbst wenn ich noch Fan Bonus zu Jörgs Bewertung einrechne kommt, das Game mit den ganzen Kritikpunkten nicht in meine to do Liste. Es ist ja nicht so, das ich nicht noch 30 Highlight games mit 90% Wertung zum zocken hätte ;)
Atlan- schrieb am
Metacritic Score von 61% bei Playstation ein Fall für die Tonne.
Creasy schrieb am
Acne hat geschrieben: ?29.01.2021 12:33 Ohje, hört sich übel an...
Bei Eurogamer hats nen Recommended. Vielleicht einfach selbst testen, anstatt sich auf die subjektive Meinung von jemand anders zu verlassen?
schrieb am