Test: Hellboy: The Science of Evil (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Hellboy: The Science of Evil
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
26.09.2008
26.09.2008
26.09.2008
Spielinfo Bilder Videos

Die Hölle: Nicht nur im Christentum ist dieser muckelig beheizte Ort ewiger Qualen als religiöser Sanktionsort beliebt. Neuerdings bekommt ihr schon vorab einen kleinen Einblick ins Leben nach dem Tod. Gegen die Schutzgebühr von rund 60 Euro schickt euch Konami zwar nur einen horngestutzten Stellvertreter des Leibhaftigen auf die heimische Mattscheibe, doch viel trostloser als beim Spielen des stumpfen Buttonmashers kann es auch im Jenseits nicht werden.



Ewige Langeweile?

Jawoll! Ein cooler Dämon, eine rot glühende Riesenfaust und jede Menge Gegner - klingt nach den idealen Zutaten für ein zünftiges Gebeule. Doch Vorsicht: Falls ihr atemlose Action im Stil von God of War erwartet, habt ihr auf's falsche Pferd gesetzt. Ähnlich wie Kratos prügelt sich auch Hellboy in ebenso düsteren wie linearen Schlauch-Levels mit einer Armee von Widersachern, doch davon abgesehen liegen Welten zwischen beiden Titeln. Während der griechische Held seinen Mut gegen zähe Widersacher beweisen muss, wirkt Hellboy eher wie der fiese Schulhofschläger, der sich nur an kleineren Mitschülern vergreift.

Große Faust und nichts dahinter: Ein derart eintöniges Spiel hat der Comic-Held nicht verdient. (PS3)
Der Schwierigkeitsgrad ist derart niedrig angesetzt, dass ihr schon nach wenigen Minuten gelangweilt durch die monotonen Kulissen wie einen finsteren Wald lauft und die ewig gleichen Dämonen-Typen wie am Fließband abfertigt. Auch wenn sie im Pulk antreten, werden sie euch kaum gefährlich und warten oft brav auf ihre Abreibung - disziplinierter als jeder Brite in einer Schlange. Es steht euch zwar eine Reihe unterschiedlicher Schlagvariationen und ein aufladbarer Flammenfaust-Modus zur Verfügung, doch warum solltet ihr all das einsetzen, wenn es meist genügt, auf eine Taste zu hämmern?

Tristes Land des Lächelns

Sogar das Einbeziehen von Gegenständen wirkt im selbst im Vergleich zu alten Sega-Prüglern wie Dynamite Deka inspirationslos. Wenn euch der Sinn danach steht, könnt ihr eure wehrlosen Widersacher z.B. mit den Überresten einer frisch zerlegten Steinstatue oder mit Bambusstäben aus dem Wald beharken. Letztere findet ihr im japanischen Level, der mit seinen maskierten Geistern zunächst ein wenig an das verträumte Fernost-Geschnetzel Otogi erinnert. Doch die trägen Kämpfe holen euch schnell in die Realität zurück. Wenn euch das Geprügel zu nervig wird, dürft ihr anrückende Feinde mit den limitierten Projektilen eurer Knarre ausschalten, die sich übrigens zweckentfremden lässt. Mit Hilfe von Glühwürmchen-Munition löst ihr z.B. die ab und zu auftauchenden, einfachen Schalterrätsel. Alternativ dazu dürft ihr den asiatischen Kampfgeistern mit einem Finishing-Move ihre Laternen auf der Hand reißen und damit die Schalter-Lampen entzünden.

Oder ihr schnappt euch Waffen wie eine Stachelkeule von ebenso wild fuchtelnden wie geschminkten Asia-Dämonen mittels Finishing-Move und beseitigt die lästigen Angreifer damit ein wenig schneller. Die Hintergründe der diversen Schauplätze passen übrigens prima zum eintönigen Leveldesign: Die mit Bäumen und Sträuchern gesäumten Schauplätze ähneln sich stark. Immerhin gibt es nette Details wie Gräser, eine detaillierte Holzbrücke und Tiefenunschärfe zu erblicken. Davon abgesehen wirkt die ruckelnde Grafik aber wie aus der letzten Generation. Ben fragte mich nicht ohne Grund, ob vor mir gerade wirklich ein PS3-Spiel über den Schirm flimmert. Sogar der Orchester-Soundtrack möchte nichts mit dem Machwerk zu tun haben und spielt relativ unbeeindruckt vom Geschehen vor sich hin. 
Der nächste bitte: Die Kämpfe verkommen zur Fließbandarbeit. (PSP)
Ihr dürft übrigens zu zweit kooperativ in die Schlacht ziehen - falls ihr das tatsächlich einem eurer Freunde antun wollt. Auf der PS3 und der Xbox 360 funktioniert das Team-Spiel sogar über das Internet. Die Fassung für die Microsoft-Konsole vergleichen wir mit den übrigen Versionen, sobald wie sie in die Finger bekommen.

Einschlafhilfe für unterwegs

In der PSP-Umsetzung erwarten euch leichte Änderungen in Punkto Grafikstil, Steuerung und Schlag-Repertoire. Mehr Spaß macht der Port dadurch trotzdem nicht. Glücklicherweise bleibt euch das ständige Geruckel der PS3-Version erspart. Außerdem tauchen in den monotonen, aber in Cel Shading-Stil gehaltenen Kulissen ab und zu erfreulich detaillierte Texturen auf. Schade ist allerdings, dass die Trümmer zerschlagener Objekte auf Sonys Handheld sofort verschwinden und sich nicht mehr als Wurfgeschoss missbrauchen lassen.             

Kommentare

Xray2k1 schrieb am
Ich habs mir mal ausgeliehen und eben beendet. Was für eine Qual...
Allein die ganzen Macken, wenn man einen Endgegner mit RB packen will und der nicht reagiert... Ich hätte ausflippen können mit dem Teil. Aber eins muss man dem Spiel lassen, das Gras sieht schön saftig aus und der Endgegner vom Spiel Mischung Gorilla Kraken gab es auch noch nie
Xgamer93 schrieb am
wiso keinen Xbox Test hätte die xbox version die PS3 version noch schlechter aussehen lassen oder was ich hab die xbox version es ist zwar kein burnern aber unter 50 würde ich es nicht einstufen
scragnoth schrieb am
Jetzt weiß ich warum sie es heute bei Media Markt für 5 Euro inner Grabbelkiste hatten Oo
Kirel schrieb am
Die Fassung für die Microsoft-Konsole vergleichen wir mit den übrigen Versionen, sobald wie sie in die Finger bekommen.
öhm... so viel zu der 360-Version ^^
schrieb am