Hölle auf Erden
Eine Story in einem Shooter ist eine willkommene Abwechslung, und Far Cry hebt sich sogar aus dem üblichen Einerlei um Weltenrettung und Zombies von einem Planeten freier ab: Ihr schlüpft in die Rolle von Jack Carver, der die Journalistin Valerie zwecks Fotoshooting zu einer einsamen tropischen Insel schippert. Doch alles kommt anders als erwartet: Ihr werdet beschossen, Valerie wird von unbekannten Söldnern entführt, ihr versinkt in einen unangenehmen Schlummer. Kurz darauf erwacht ihr in einem verlassenen Bunker, woraufhin euch das Spiel die Kontrolle überlässt.
| Grafisch ist das Spiel eine Wucht - Landschaft, Figuren und Fahrzeuge sind sehr detailliert. |
|
Der erste Level dient als Tutorial, und bringt euch die genretypische Steuerung näher. Habt ihr nach kurzer Lauf- und Kletterstrecke ein Funkgerät gefunden, meldet sich plötzlich ein unbekannter Gönner zu Wort. Er verspricht euch zu helfen, jedoch müsst ihr ihm auch den einen oder anderen Gefallen tun – aber was hat man schon für Alternativen auf einer paradiesischen Insel, auf der höllische Zustände herrschen?
Karibische Freiheit
Soviel zur Vorgeschichte von Far Cry. Habt ihr den Bunker verlassen und steht erstmals blinzelnd im Tageslicht, entscheidet ihr über das weitere Vorgehen. Der Spieler wird nicht in ein enges Leveldesign-Korsett gezwängt, sondern kann in einem gewissen Rahmen selbst entscheiden, was er mit seiner Zeit auf der Insel anfängt. Zwar habt ihr Missionsziele, aber wann und in welcher Reihenfolge ihr die abklappert, bleibt euch überlassen. Ihr habt vielerlei Möglichkeiten euch über die Insel fortzubewegen. Da das Eiland extrem groß ist, dauern Fußmärsche entsprechend lange.
Aus diesem Grund könnt ihr sämtliche herumstehenden Vehikel benutzen: Jeeps, Buggys, sogar Gleitschirme. Die Fahrphysik ist sehr realistisch, aber dennoch actionreich genug, um wildes Gehoppel und rasante Verfolgungsjagden zu ermöglichen.
Jack im Wunderland
Als frischgebackener Far Cry-Tourist empfiehlt es sich als Erstes, eine kurze Sightseeing-Tour zu machen, um die prächtige Grafik zu genießen. Far Cry ist momentan eines der optisch schlicht beeindruckendsten Spiele für den PC. Die mit allerlei Hügeln und Tälern übersäte Insel wird von dichten Palmenwäldern und verzierendem Buschwerk umhüllt, die sich hervorragend als Versteck nutzen lassen. Das Wasser plätschert sanft an den Strand, und falls euch nach einem Bad zumute ist, erwarten euch am Meeresgrund herumschwimmende Fische und sanft in der Strömung schwingende Pflanzen. Fantastische Lichteffekte bewirken in Echtzeit berechnete Schatten, sämtliche Figuren sind butterweich animiert und detailverliebt modelliert. Im Innern von Höhlen blitzen euch im Schein der Taschenlampe mit Bump Mapping verzierte Wände entgegen, und die Übergänge an die frische Luft geschehen natürlich in Echtzeit.
| Nachts sind alle Söldner grau: Das Nachtsichtgerät bringt Licht ins Dunkel. |
|
Nachts erwarten euch im fahlen Mondschein herumschwirrende Leuchtkäfer, außerdem könnt ihr ein das Bild surreal verzerrendes Nachtsichtgerät aktivieren. Kurz gesagt liefert Far Cry eines der derzeit glaubwürdigsten virtuellen Szenarien in einem Computerspiel. Die einzige Trübung, die unser scharfes Auge bislang ausmachen konnte, waren die detailarmen und grob aufgelösten Fahrzeug-Cockpits.