E3-Vorschau: Gran Turismo 6 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Gran Turismo 6 (Rennspiel) von Sony
Gran Turismo 6
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
06.12.2013
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos


Video
Polyphony Digital unterzieht Gran Turismo einer Generalüberholung.
Mit Gran Turismo 6 unterziehen Kazunori Yamauchi und sein Team bei Polyphony Digital der Serie eine Generalüberholung: Eine frische Grafikengine sowie die neue Reifen- und Fahrphysik sollen den „Real Driving Simulator“ gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich aufwerten, realistischer machen und PS3-Rasern einen letzten großen Höhepunkt in der aktuellen Konsolengeneration bescheren.

Tatsächlich fährt sich GT6 auch mit dem neuen Technikmotor unter der Haube klasse – zumindest mit dem Profilenkrad von Thrustmaster, das auf der Messe in den Racing-Cockpits eingebaut wurde und sich zusammen mit der hochwertigen Pedalerie klasse anfühlt. Hier kann man sich wunderbar ans Limit der Boliden heran tasten, ausbrechende Hecks oder zu starkes Bremsen durch gefühlvolles Gegenlenken sowie dem wohldosierten Umgang mit dem Gaspedal herrlich abfangen. Gran Turismo 6 kommt hinsichtlich Anspruch und Fahrgefühl den PC-Simulationen wie rFactor oder GTR wieder ein gutes Stück näher. Mit der Controller-Steuerung konnte ich dagegen noch keine Erfahrungen sammeln.

Mit einem Lenkrad ist das Fahrgefühl wieder erste Güte.
Mit einem Lenkrad ist das Fahrgefühl wieder erste Güte.
Bei der Cockpitansicht scheint man die Kamera jetzt etwas weiter Richtung Windschutzscheibe  positioniert zu haben, damit man als Spieler mehr von der Strecke sieht. Angesichts der Masse an Fahrzeugen, die hier gegenüber des Vorgängers mit seinen über 1000 Modellen nochmals erhöht wurde, wird es aber weiterhin die nervige Unterscheidung zwischen Standard- und Premiummodellen geben. Immerhin scheint man dieses Mal mehr Wert auf authentische Motorenklänge zu legen, auch wenn sie im lauten Messetrubel etwas untergingen. Das, was bis zu meinen Ohren vordringen konnte, hörte sich jedenfalls prima an und erinnerte zum Glück nicht mehr an die Staubsaugergeräusche, unter denen manche Autos des Vorgängers zu leiden hatten. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Verbesserungen im Audiobereich nicht nur auf die Premium-Modelle beschränken.

Der grafische Sprung fällt bei der neuen Engine zwar nicht so groß aus wie etwa beim Übergang zwischen Forza Motorsport 3 und dessen Nachfolger, doch fällt vor allem auf, dass die Beleuchtung optimiert wurde und Schatten nicht mehr so grob dargestellt werden wie in GT5. Pisten wie der Ausflug ans Matterhorn glänzen erneut mit wunderschönen Panoramen, die nahezu fotorealistisch wirken. Allerdings ist man von flüssigen 60 Bildern pro Sekunde derzeit noch ein gutes Stück entfernt – und das, obwohl bei den Rennen aktuell nur sechs Fahrzeuge auf der Strecke ihre Runden drehen. Auf dem Ladebildschirm werden allerdings Slots für bis zu 16 Wagen angezeigt, so dass man davon ausgehen kann, dass im fertigen Spiel wieder ein entsprechend großes Starterfeld um Positionen kämpfen wird.

Im Fuhrpark finden sich an die 1200 Boliden - darunter auch Klassiker wie der Audi Quattro und Exoten.
Im Fuhrpark finden sich an die 1200 Boliden - darunter auch Klassiker wie der Audi Quattro und Exoten.
So richtig einleuchten will es mir immer noch nicht, warum es Yamauchi-san mit Gran Turismo 6 ein letztes Mal zur PS3 zieht anstatt gleich auf der neuen Konsole durchzustarten und damit eine potenzielle Killer-App für die PlayStation 4 zu produzieren. Aber mir soll es recht sein: Die Fahrzeuge fühlen sich auch mit der überarbeiteten Fahrphysik fantastisch an und die neue Menüstruktur wirkt nicht mehr ganz so verschachtelt und bieder wie beim Vorgänger. Leider konnte ich im Rahmen der E3-Demo noch keinen Einblick in Tuning- und Setup-Optionen bekommen.  Funktionen wie der Fotomodus waren ebenfalls noch gesperrt. Sauer stößt mir schon wieder die drohende Unterteilung in Premium- und Standardkarren auf: Vielleicht wäre es sinnvoller, nicht immer mehr Boliden in die Garage zu quetschen, sondern sich auf eine kleinere Auswahl an Fahrzeugen zu beschränken, die dafür aber alle nach den gleichen hohen Maßstäben modelliert werden. Die neue Grafikengine ist derzeit noch ein zweischneidiges Schwert: Zwar wird die Bildqualität durch bessere Beleuchtung gesteigert, doch wirkt die Darstellung im Vorgänger dank der höheren Bildrate immer noch runder. Von daher wird es am Ende entscheidend sein, ob die Neuerungen und Optimierungen ausreichen, um Besitzer von GT5 zu diesem „Upgrade“ zu bewegen, das derzeit mehr wie ein „Update“ statt einer vollwertigen Fortsetzung erscheint.
 


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Kommentare

deni978 schrieb am
Ich würde es toll finden, wenn die GT5 Besitzer einen Vorteil haben, wie z.B. ein paar Autos von Beginn an oder so etwas in der Art. Bin ein großer Fan aber noch nicht zum Kauf entschlossen.
crewmate schrieb am
ich halte es für umsetzbar.
Müsste nur an ein Level System gebunden sein.
So kann man erst kleine Veranstaltungen gestalten.
Je besser man das macht, desto mehr Möglichkeiten und Optionen bekommt man.
Trennt die Spammer Spreu vom Veranstalter Weizen. Mit Bestenliste etc.
Der Rest stimmt. Problem ist nur das alles so verschachtelt ist in GT5. Custom Soundtrack ist in den Einstellungen verbuddelt. Ich kann nicht einfach das xmb aufrufen und meine Mucke spielen. Dafür kSf ich eigene Musik im Menü über eine separate Playlist. Und auch die Veranstaltungen.
becktheman schrieb am
Hm, also beim Lesen deines Kommentars stellt sich mir die Frage, wie intensiv du dich mit GT5 beschäftigt hast.
Zu deinen Kritikpunkten: GT5 hat genug Langstreckenrennen dabei, sei es jetzt bei der Formula Gran Turismo (5 Rennen à 30 Runden) oder allgemein die Langstreckenrennen (24h LM, 24h Nürburgring, 9h Suzuka, 4h-Roadster-Rennen etc.). Genauso war und ist es bei GT5 möglich, eigene Musik abzuspielen. Auch die Ladezeiten sind mit dem aktuellen Patch mit Forza vergleichbar, denn das kriegt definitiv keine Ladezeiten von 20 Sekunden hin (hab beide Games zu Hause).
Einige deiner Punkte kann ich auch genauso unterschreiben, zum Beispiel die Sounds oder die Anpassbarkeit der Rennen. Es ist eine Freude bei Forza, alle Fahrhilfen zu deaktivieren, mit einem Biest von einem Auto Strecke und Gegner zu bezwingen (auf höchster Stufe sogar fordernde Gegner) und danach dafür entsprechend belohnt zu werden durch mehr Credits. Und auch deine Perlenschnur-Kritik ist absolut gerechtfertigt, gerade bei GT.
Nicht nachvollziehen kann ich deinen Vorschlag, jedes Rennen anpassbar zu machen. Dann könnte man ja gleich als erstes Rennen mal nen 5.000-Runden-Rennen Nordschleife machen, verdient damit 999.999.999.999.999.999.999.999.999 Credits und EP, und hat das Spiel danach schon beendet. Allerdings wäre es schön, dafür belohnt zu werden, wenn man sich selber das Rennen schwer macht.
Onimanius schrieb am
Naja ich halt da erstmal den Ball flach.
Schlimmste an Gran Turismo 5 waren für mich die Ladezeiten.
Sry aber hab halt absolut keinen bock drauf, für nen blödes 3 Runden Rennen was 4 Min Spielzeit hat, fast 2 Min Ladebildschirm anzusehen.
Kommt ein leider bei allem in GT5 so vor, als wäre ein drittel der Zeit die ich in dem Spiel verbracht habe der Ladebildschirm gewesen.
Ok mit nem Patch vor paar Monaten wurds bissl besser aber naja, Forza schaft es auch Ladezeiten unter 20 sek hinzubekommen.
Hoffe auch das es im 6. Teil mal wieder mehr längere Rennen gibt, finde erschreckend das egal welches Rennspiel du heute anzockst der Fokus ganz klar auf 2-3 Runden Rennen liegt.
Frag mich woher das kommt, kann sich heute keiner mehr länger als 5 min am Stück konzentrieren oder wie kommen die dazu?
Fänds tausendmal besser nen je nach Streckenlänge 10 - 15 Runden Rennen zu fahren, mit ner Super Ki die einen wirklich fordert und nicht wie jetzt, wo man meist nach einer Runde schon bis zu 10 sek Vorsprung rausfahren kann, weil alles nur inner Perlenschnur hinter dir her gurkt.
Sag da nur Ps1 Ps2 Gran Turismo Teile, mit ihren 100, 200 Runden Rennen das war ne Herrausforderung.
Bzw das 24Std Rennen was ich damals mit nem Kumpel gezockt und wir uns alle 2-3 Std abgewechselt haben.
Das sind Erinnerungen die einem immer im Gedächtnis bleiben und die für mich Gran Turismo, neben der Riesigen Fahrzeugauswahl, zu der Zeit besonders gemacht haben.
Ist halt leider so das Innovation in Rennspielen aufer Strecke bleibt, sind genau genommen halt nur Autos die im Kreis fahren da kann man nicht mehr raus machen als es nunmal ist.
Gewünschte Neuerungen meinerseits im 6. Gran Turismo:
#Rennen anpassbar machen:
Rundenanzahl bei jedem Rennen frei wählbar
vllt sogar Schwierigkeit der Gegner auswählbar machen
Dahingehend dann die Credits die man gewinnt berechnen, schwerer bzw mehr Runden = mehr Credits
ABS Traktionskontrolle aus = mehr Credits
Einfach mal die Leute belohnen die sichs schwerer machen.
Shevy-C schrieb am
ThunderOfLove hat geschrieben:
gargaros hat geschrieben: Ich spreche von den Gameplay-Videos, die vor der E3 veröffentlicht wurden. Da klingen die Autos schrecklich.
Hier auch:
http://www.youtube.com/watch?v=z4CapnSsxIU
Schlimm
Schade, dass da nicht dabein steht, um welches Auto es sich denn handeln soll. Da wäre der Schock vielleicht noch größer.
Irgendnen GT3 Nissan GTR müsste das sein. Klingt echt ziemlich grausam.
schrieb am