Der grafische Vergleich
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Eine Landschaft auf der Xbox 360 (oben), dieselbe Szene auf der PlayStation 3 (unten) - man erkennt das plastischer wirkende Ufer, den körnigeren Boden vor der Brücke oder das stärker konturierte Holz.
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Kann das Team die Power der PS3 so ausnutzen, dass man einen optischen Unterschied zur Xbox 360-Fassung bemerkt? Ja. Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen, denn Bethesda konnte die ersten Konsolenerfahrungen nutzen und mehr Zeit in das Feintuning stecken. Da das Rollenspiel inhaltlich 1:1 umgesetzt wurde, verweisen wir an dieser Stelle hinsichtlich Spielgefühl, Story & Co auf den
umfangreichen Test. Hier geht es um die Technik auf der PS3: Heraus gekommen ist eine schärfere und insgesamt harmonischer wirkende Landschaft. Für Sonys Konsole hat man vor allem stärker auf Shader gesetzt.
Das führt dazu, dass die Licht-, Glanz- und Konturdetails besser wirken. Die zwei direkten Bildvergleiche zeigen die statischen Unterschiede im Texturbereich: Grasflächen im Hintergrund wirken weniger verwaschen, Holz in der Nähe zeigt markantere Faserungen. Hinzu kommt, dass die Übergänge von nahen und entfernten Objekten sanfter verlaufen - sprich: Ein Felsen wird langsam ins Bild wachsen, wenn ihr näher herangeht. Ob Pop-ups damit ganz der Vergangenheit angehören, kann erst der Test zeigen. Das sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber wenn man die beiden Fassungen eins zu eins vergleicht, schneidet das Abenteuer auf der PS3 besser ab.
Die Ladezeiten: Schnellere PS3?
Und die Ladezeiten? Obwohl Bethesda anmerkte, dass die Laufwerksgeschwindigkeit von Blu-ray langsamer ist, hat man das Abenteuer beschleunigen können. Das Umsetzungsteam hat Daten dupliziert und mehrfach auf der Blu-ray-Disk verteilt, um das Finden und Laden zu vereinfachen. Wir konnten das noch nicht direkt vergleichen, aber laut IGN sollen es drei bis fünf im Vergleich zu sieben bis zehn Sekunden sein. Übrigens: In
Two Worlds liegen sie bisher bei zwei bis drei Sekunden - hier sind die Übergänge kaum spürbar. Demnächst kommt unsere zweite Vorschau.
Zur Erläuterung: Zugriffszeiten und Laufwerksdurchsatz sind besonders bei Spielen wie Oblivion wichtig, da Daten gestreamed werden müssen. Die Xbox 360 hat ein 12x-DVD-Laufwerk, was wiederum einer maximal möglichen Transferrate von 16 MB pro Sekunde entspricht. Sony hat in der PS3 ein 2x-Blu-Ray-Laufwerk verbaut, was etwa 9 MB pro Sekunde in der Spitze bedeutet.
Die Inhalte: Exklusives für die PS3?
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Ein weiterer Vergleich zwischen einer verschneiten Xbox 360-Bergkette (oben) und derselben Szene auf der PlaySation 3 (unten):
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Käufer der PS3-Version, die zum Vollpreis in den Handel kommt, werden nicht alle, aber eine Auswahl der bisher erschienenen Zusatzinhalte bekommen: Mit dabei sind u.a. der Turm des Zauberes, das Diebesnest sowie zig Gegenstände wie Spruchrollen oder etwa die Pferderüstung. Viel wichtiger ist die spannende Quest des Ritters, die auf der Xbox 360 als Download verfügbar ist. In
Knights of the Nine schart ihr als tapferer Paladin Gleichgesinnte um euch, um die Macht eines heiligen Ordens wieder aufzubauen und dem Dämon Umaril mit Schwert und Glaube Paroli zu bieten. Ein eigenes Kastell, drei Dungeons, zwölf Bücher, neue Gegner sowie Waffen und Ausrüstung warten auf euch. Schön ist, dass dieses je nach Spielart fünf- bis zehnstündige Kapitel auch einige Fragen der Hauptstory beantwortet. Satte 2000 Zeilen Dialog hat Bethesda hier anzubieten.
Trotzdem blinken bei deutschen Spielern die Alarmleuchten, sobald Oblivion und Text zusammen kommen: Die Lokalisierung war zum Release dilettantisch, da nicht nur Zaubersprüche, sondern auch einige Quests falsch oder bruchstückhaft übersetzt worden sind. Für die PS3 hat man die Texte komplett neu übersetzt - das stimmt optimistisch. Wir werden erst im kommenden Test darauf eingehen, inwiefern sich das positiv auswirkt.
Ansonsten bleibt alles beim Alten: Es wird leider keine exklusiven Inhalte wie Quests, Waffen oder Monster für die PS3 geben, sondern Altbekanntes wird frisch poliert. Auch Bewegungen im Raum über den Sixaxis-Controller werden nicht genutzt. Die Steuerung dürfte daher auch auf der PS3 schnell verinnerlicht sein: Geblockt wird mit L1, zugeschlagen mit R1, gezaubert mit R2. Auf das Digikreuz könnt ihr Schnellzugriffe legen, Schleicher drücken L3 und gesprungen wird mit der Dreieckstaste. Das Journal liegt auf der Kreistaste, die Aktionstaste markiert das X.