Die Macht der Steine
Man kann ganz ohne Philosophie einfach aktiv in den labyrinthischen Gärten knobeln. Und da warten im Hauptspiel über 100 Rätsel aller Art, die weit über ein dutzend Stunden beschäftigen. Das Prinzip ist auf den ersten Blick ganz einfach: Man muss die geschützten Steine sammeln, die mit ihren Formen an Tetris erinnern und wie Schlüssel funktionieren. Erst wenn man genug davon hat, kann man sie an Toren einsetzen, um sie in einem kleinen Puzzle so anzuordnen, dass sie es komplett ausfüllen. Dann öffnet sich der Weg dahinter. Schön ist die erwähnte Offenheit, so dass es kaum Sackgassen
Erbeutete Steine puzzelt man an diesen Schaltern zusammen, dann öffnet sich ein Tor. (PS4)
gibt, zumal man immer mehr Gelände freischaltet. Der Weg zum nächsten Stein ist also das Ziel – und die werden von futuristischen Wachen, Selbstschussanlagen und Barrieren geschützt.
Um diese auszuschalten kann man zu Beginn tragbare Lasergeräte einsetzen: Ihr Strahl deaktiviert z.B. die aggressiven Schweber und lässt Hindernisse verschwinden – allerdings sind sie nur einmal einsetzbar. Wie kann man denn dann mit nur zweien dieser Geräte drei blau glimmende Wände auflösen? Und wie soll man an drei dicht nebeneinander schwebenden Wachen vorbei, wo man doch nur ein Gerät hat, das eine einfrieren kann?
Kombination aus Logik & Physik
Warum warnt eine die Stimme davor, den Turm zu betreten? (PC)
Genau hier beginnt das Grübeln und Experimentieren. Dabei hilft es, sich das teilweise verschachtelte Gelände genau anzuschauen und auch mal entfernte Lücken oder Fenster zu nutzen. Zu Beginn sind die Steine sehr leicht zu ergattern, aber es wird mit der Zeit immer kniffliger – und teilweise unheimlich schwer. Aber manchmal hilft auch das Einfache: Zwei Geräte direkt nebeneinander, um das andere schnell zu greifen, bevor eine Barriere da ist. Man kann schwebende Roboter z.B. rein physikalisch blockieren, um ihre Routen zu stoppen. Ab und zu ist auch Hand-Auge-Koordination gefragt, wenn man schnell ausweichen oder aus dem Radius der Wachroboter verschwinden muss. Allerdings gibt es keine ausufernde Akrobatik; man kann lediglich rennen, springen oder mal Leitern nutzen.
Die Abwechslung entsteht durch immer mehr Geräte und physikalische Möglichkeiten, die man freischalten kann. Neben den Lasergeräten kommen weitere Hilfsmittel, Energien, Schlüssel und auch blockierende oder manipulierende
"Road to Gehenna" bereichert diese Deluxe Edition um vier Episoden komplexe Knobelei.
Elemente hinzu, so dass man irgendwann nicht mehr nur einfach, mehrfach oder in Schleife aktiviert und deaktiviert, sondern auch Strahlen über mehrere Stationen kombiniert, Objekte verschiebt, Gewichte einsetzt - und all das natürlich clever kombinieren muss. Es macht Spaß, sich durch die Areale zu tüfteln und immer mehr der Steine zu ergattern, zumal auch seltene Sterne hinzu kommen, die noch vertrackter zu erreichen sind. Was man von ihnen hat? Nur mit ihnen schaltet man das dritte Ende frei.
Technisch und akustisch sollte man auch auf PlayStation 4 nicht zu viel erwarten: Obwohl die Kulisse ansehnlich ist und mit einigen architektonischen Hinguckern punktet, erreicht sie en detail nur solides Niveau - vor allem, wenn man sich dem Wasser oder Bäumen nähert. Auch die soliden Soundeffekte und die Musik fallen nicht mit besonderer Klasse auf.