Lokalisierung und Sprecher
Die deutsche Lokalisierung erreicht die hohe Qualität, die man von Sony kennt - egal ob Texte oder Dialoge: ich habe keine Fehler gefunden, keine Unstimmigkeiten gehört und mich in unserer Muttersprache auf Film-Niveau unterhalten gefühlt. Trotzdem ist etwas untypisch: Ellie hat im Deutschen eine andere Sprecherin. Dass sie erwachsen ist, kann kein Grund dafür sein, dass man ihre Synchronstimme wechselte, denn im englischen Original hört man weiter Ashley Johnson. Statt von Annette Potempa wird Ellie jetzt von Luisa Wietzorek gesprochen. Eigentlich bevorzuge ich Kontinuität, aber sie macht für diesen so zentralen Charakter einen super Job. Der ergraute Joel ist ja im Deutschen weiter mit Carlos Lobo besetzt, der zwar etwas heller klingt als Troy Baker im Englischen, aber ebenfalls sehr gute Schauspielarbeit abliefert. Aber auch sein Bruder Tommy und all die anderen haben mich akustisch überzeugt.
Vorbildliche Optionen
Die Optionen für Steuerung, HUD, Barrierefreihet & Co sind vorbidlich.
Zwar ist es heutzutage fast normal, dass man sein Spiel nicht nur hinsichtlich der Schwierigkeit, sondern auch der Benutzeroberfläche anpassen kann. Trotzdem gebührt Naughty Dog auch hier ein besonderes Lob. Zum einen gibt es selbst innerhalb einer der fünf Stufen wie "Mittel" oder "Schwer" noch fünf separate Anpassungen für Spieler, Partner, Feinde, Tarnung und Ressourcen. So kann man z.B. die Häufigkeit von Material, Munition oder Checkpoints als auch das Verhalten von Gegnern und Verbündeten modifizieren. Damit beeinflusst man zudem die Aggressivität des KI-Partners, die Wahrnehmung der Wachen oder auch den eigenen Zugriff für einen Stealth-Kill, der auf normal eine recht hohe Reichweite hat.
Auch die komplette Benutzeroberfläche lässt sich anpassen: Wer visuelle Hilfen nicht mag (hallo Ben!), wie z.B. weiße Symbole, die in der Nähe von Ressourcen das mögliche Aufnehmen unterstreichen, kann diese ebenso abstellen wie Anzeigen für Leben, Schaden & Co oder auch die Hinweise, aus welcher Richtung die Gefahr naht.
Steuerung und Archiv
Ihr könnt nahezu jede Einblendung von Icons oder Test deaktivieren.
Die Steuerung lässt sich frei belegen, so dass man alle ausführenden Aktionen ändern kann, Zielhilfen und Fixierungen sind einstellbar. Vorbildlich sind zudem die möglichen Anpassungen hinsichtlich der Barrierefreiheit, man hat an Linkshänder und Farbenblinde gedacht - es gibt sogar eine optionale Sprachausgabe für die Bildschirmtexte, die man auch noch in Größe und Farbe verändern kann.
Last but not least seien der coole Fotomodus und die Archive erwähnt. Ich hatte am Ende, wenn man übrigens Neues Spiel plus freischaltet, das euch das ganze Arsenal sofort beim erneuten Start zur Verfügung stellt, über 3000 Punkte erhalten. Wofür? Vermutlich für pro Level gefundene Artefakte, Sammelkarten, Tagebucheinträge, Werkbänke und Safes, über die alle in der Form 2/4 und 1/1 eine Statistik geführt wird, die ich für das Freischalten von Concept Art und Charakterportraits einsetzen konnte, was pro Galerie zwischen 20 und 60 Punkte kostete. Und das lohnt sich, denn vor allem die Illustrationen zeigen sehr schön den künstlerischen Prozess von der Zeichnung zur animierten 3D-Welt.