Test: Death Stranding (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
30.01.2024
30.01.2024
20.07.2020
08.11.2019
08.11.2019
Erhältlich: Digital (Epic Games Store), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN), Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 14,99€
Spielinfo Bilder Videos
Ein Highway aus dem Nichts

Beteiligt Sam sich am Bau von Straßen und Brücken, dann kommt er schneller mit Fahrzeugen voran. Es sieht richtig cool aus, wenn im Nirgendwo ein Highway entsteht. Irgendwann greift er nicht nur auf eine Wettervorhersage auf der Karte zurück, um dem Zeitregen besser auszuweichen. Er kann sogar coole robotische Transportbots einsetzen, um Ware von A nach B zu bringen. Je nachdem wie gut er die Infrastruktur entwickelt hat, erreichen sie ihr Ziel auf zwei staksenden Beinen schneller und mit weniger Schäden.

Auch das Konstruieren wird immer vielfältiger: Sam kann zunächst „nur“ Briefkästen, Wachtürme und Brücken bauen. Dann kommen Generatoren hinzu, mit denen man Fahrzeuge und Exoskelette aufladen kann. Es folgen unterirdische Basen, die man als Lager in der Wildnis anlegen kann, sowie Unterstände gegen den Zeitregen inklusive Reparaturspray.

Mit der Zeit wächst das Arsenal an Ausrüstung und Waffen.
Mit der Zeit wächst das Arsenal an Ausrüstung und Waffen.
All das klingt nach All-you-can-build, ist aber lokal begrenzt, auch wenn man online spielt, verbraucht dazu einen oder mehrere der sechs Rohstoffe – es gibt Chirale Kristalle, Metall, Keramik, Resine, Legierungen und Chemikalien. Zudem frisst der Zeitregen an allem Gebauten und man kann nicht alles endlos an das Netz der UCA anschließen, weil es Energie des lokalen Knotens verbraucht. Vor allem Straßen oder andere große Konstrukte verschlingen so viele Rohstoffe, dass sich auch die Zusammenarbeit mit anderen Spielern lohnt. Mit ihnen kann man gezielt Verbindungen eingehen, um z.B. die Fracht des anderen in seiner Welt besser sichtbar zu machen.

Ein Stern mit fünf Fähigkeiten

Man bekommt einzigartige Ausrüstung, wenn man den Leuten Fracht bringt und das Vertrauen stärkt.
Man bekommt einzigartige Ausrüstung, wenn man den Leuten Fracht bringt und das Vertrauen stärkt.
Und je besser man liefert, je stärker die Bindungsstufe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas Besonderes geschenkt bekommt. Etwas unbefriedigend bleibt allerdings die Entwicklung des Helden, der in den fünf Bereichen Lieferzeit, Brücken-Link, Frachtzustand, Liefervolumen sowie Verschiedenes aufsteigt, die in einem Stern mit Zacken dargestellt werden – das erinnert ein wenig an die Darstellung der Spielerfähigkeiten in Pro Evolution Soccer.

Diese Sternzacken wachsen, wenn Sam bestimmte Anforderungen erfüllt und alle zehn Stufen wird er besser: Erreicht man z.B. Frachtzustand Level 30, findet er leichter sein Gleichgewicht; in einem anderen Bereich verliert er weniger leicht das Bewusstsein bei Blutverlust. Das ist ein schöner Nebeneffekt, aber man hat nicht das Gefühl, dass man ihn damit spezialisieren kann, so dass sich andere Spielweisen oder Aktionen ergeben. Das ist meine Perspektive als alter Rollenspieler, der so etwas natürlich immer auf der Wunschliste hat.

Kommentare

Chibiterasu schrieb am
Stimmt sicher alles, ja.
Bei Horizon hat es mich halt leider öfter rausgerissen...
NotSo_Sunny schrieb am
Chibiterasu hat geschrieben: ?05.04.2022 20:33 Und sie nutzen ja die Horizon Engine, glaube ich. Wie können da die Gesichter und Mimik so viel besser sein als in Zero Dawn...?
Jo, Decima. Unabhängig von der Engine ist das aber glaube erstmal eine Frage von Zeit und Können. Ich hätte vermutet, dass man bei Horizon aufgrund der Menge an NPCs die Mimik oft automatisch erzeugt, ähnlich wie das Ubisoft glaube seit Origins macht.
Ansonsten vermute ich mal, dass Kojima und die die ihm von Konami gefolgt sind, auch mehr Erfahrung haben, weil MGS immer sehr Story/Cutscene lastig war.
Edit:
Auch sollte man vielleicht noch bedenken, dass DeathStranding mehr als zweieinhalb Jahre später erschien und Guerilla Kojima im Umgang mit der Engine unterstützt haben. Da wird man auch einfach auf gemachten Erfahrungen aufgebaut haben.
johndoe711686 schrieb am
Ein Nekromant! :D
Danke für deine Meinung, schon ein geiles und verwirrendes Spiel.
Diese Atmosphäre im white out auf dem Berg war extrem geil und auch die Szenen wo plötzlich Musik spielt, Gänsehaut. Und die Optik der Actor Capturing war der Wahnsinn.
Chibiterasu schrieb am
Ich hab das Spiel jetzt auch durch und es hat mir durchaus überraschend gut gefallen.
Ich bin kein Kojima Fan und auch in dem Spiel ist vereinzelt ziemlicher Quark drinnen, aber die Geschichte weiß schon zu unterhalten und zu fesseln. Die Inszenierung ist grandios, jede Route durch die Landschaft mit plötzlich einsetzender Musik ein Genuss.
Die fetten Kämpfe gegen diese Monster-BTs sind sehr wuchtig inszeniert. Hat mich richtig begeistert, wie dynamisch die teilweise in der Landschaft entstehen.
Die Schauspieler*innen machen großteils einen guten Job (im Uncanny Valley war ich auch am meisten bei Mama^^), die Dialoge fühlen sich natürlich an.
Die Landschaft ist sehr schön. Teilweise waren mir zu viele Felsen und zerklüftete Gesteine drinnen. Ist natürlich ein Gameplay-Element (Stolpern...), aber da haken dann auch die Fahrzeuge oft seltsam fest. Und optisch sieht das nicht so natürlich aus. Etwas repetitiv wurde die gesamte Welt auf Dauer schon.
Größte Überraschung ist sicher das Gameplay. Wie da immer neue Aspekte dazukommen und man eine Progression und zunehmende Stärke verspürt, hätte ich bei so einer Thematik wirklich nicht erwartet.
Wie geil ist denn bitte das Zippen entlang dieser Seilstränge?
Da nervt es dann doch sehr, wenn einem vieles davon aus Storygründen später wieder weggenommen wird (bzw. der Einsatz nicht möglich ist).
Trotz dieser Vielfalt im Gameplay habe ich es auf Dauer immer weniger genossen, die Pakete auszuliefern (zu Beginn habe ich die Nebenmissionen noch gemacht, später nur das Nötigste). Es war mir dann doch zu eintönig.
Gehalten hat mich dann wirklich die Geschichte.
Die hat auf jeden Fall Schwächen. Warum man den "wichtigsten Mensch der Welt" zunächst mal zu Fuß losschickt, ist hier wie vieles andere wohl unter "Videospiellogik" zusammen zu fassen.
Generell stört es mich auch, dass immer wieder über die Neuvernetzung der Welt gesprochen wird und es eigentlich nur um die USA geht. Von den Amis ist man diese egozentrische Sicht durchaus...
johndoe711686 schrieb am
Ich habs gestern beendet. Nur das Nötigste gemacht und auf sehr einfach gespielt. Die Story, die Welt, die Atmosphäre war Kojima typisch sehr gut. Die Schauspieler auch echt gut, obwohl ich ein paar Mal ziemlich im uncanny valley war, gerade bei Mama. Aber auch da sehr hochwertig für einen PS4 Port.
Mit dem Gameplay konnte ich leider nicht viel anfangen und habs deswegen gerusht, vor allem Kapitel 3 und 7 haben mich genervt. Und natürlich Episode 10...uff.
Aber am Ende fand ich es trotzdem ein klasse Kojima Spiel.
Noch einige Fragen zum Ende:
Spoiler
Show
1. Wer sind diese 5? "Personen" die an Sams Strand in der Luft schweben? Das Team?
2. Ich dachte lange, dass BB Sam selbst ist, aber am Ende dachte ich dann, dass Sam zwar ein BB war aus dem man was anderes gemacht hat, aber Lou dann einfach nur ein anderes BB war und die Flashbacks beim verbinden mit Lou, waren die von Sam selbst. Passt das so?
3. WTF is denn ne EE? Ein von Gott gesandtes Wesen? Gab es damals auch ne Dino EE? Apropos Dino, woher hatten sie die Farbfotos eines Dinos mit dieser Nabelschnur?
Hab das alles mit Typisch Kojima abgetan. :D
schrieb am