Zurück zu Schere, Stein, Papier
Mit dem banalen
Verkloppen tumber Gegnergruppen hat Teil vier der offiziellen Reihe schon mal nichts gemein. Stattdessen verschiebt man wieder Einheiten auf einer Übersichtskarte – sieht den Kämpfern aber nicht nur zu, sondern bewegt sie selbst, während man ihnen über die Schulter blickt. Gerät man dabei unter Beschuss, muss man schnell reagieren: Entweder beendet man den Zug, leitet einen Angriff ein, zieht die Figur zurück oder sieht, dass Gewehrsalven dem eigenen Panzer z.B. nichts anhaben können.
Immerhin verfügt jeder Kämpfer und jede Kämpferin über spezifische Stärken und Schwächen. Mit den richtigen Mitteln beseitigt man fast jede Einheit daher binnen eines Angriffs – gegen „falsche“ Aktionen sind dagegen selbst schwache Einheiten nahezu immun. Dieses Schere, Stein, Papier erweitert Valkyria Chronicles 4 um neue Soldaten und Ausrüstung: Grenadiere
Claude Wallace führt Squad E in den Krieg um ein freies Europa.
feuern Artilleriegeschosse über weite Entfernungen, was ausgesprochen befriedigend ist, wobei sie je nach gewähltem Mörser vor allem gepanzerten Einheiten oder Infanteristen Schaden zufügen. Scharfschützen erhalten hingegen Gewehre, mit denen sie entweder über weite Entfernungen sicher treffen, großen Schaden anrichten oder auf relativ nahe Distanz gleich dreimal schießen. Und das sind längst nicht alle Neuerungen.
Aktionen und Befehle
Grundsätzlich finden sich Serienkenner aber sofort zurecht, denn abseits der Grenadiere sind alle Klassen bekannt. Infanteristen gehen noch immer in hohem Gras in Deckung, Späher laufen nach wie vor besonders lange Strecken, das automatische Abwehrfeuer gut platzierter Stoßtrupps ist ein Albtraum für flankierende Gegner und Panzer bieten nicht nur zusätzliche Deckung, sondern fahren auch starke Waffen sowie praktische Utensilien wie Nebelwerfer umher. Feindlichen Kettenfahrzeugen schießt man dabei wahlweise die Geschütze entzwei, was dem restlichen Gefährt aber nichts anhat, oder man plant zusätzliche Angriffe ein, um das gesamte Vehikel zu zerstören.
Mit jedem Zug kann eine Einheit fast immer genau eine Aktion ausführen, also schießen, heilen oder reparieren. Und jeder Zug, auch der eines Panzers, kostet einen Aktionspunkt. Anführer erweitern dieses Reservoir um jeweils einen Punkt, sollten
sich also unverletzt im Einsatz befinden – man stellt die Truppe ja fast immer selbst zusammen, wobei man erfahrene Soldaten eigenhändig zu Anführern erklären darf. Nicht verwendete Aktionspunkte werden schließlich in die nächste Runde übernommen, was ein entscheidender Schachzug sein kann.
Auch das Auslösen von Befehlen kostet Punkte. Mit diesen Anweisungen evakuiert man
Besonderheiten der PC-Version
Die PC-Version unterscheidet sich wenig von den anderen Fassungen, allerdings kann man die Bildrate auf 30, 60 sowie 90 begrenzen oder auf ein Limit verzichten.
Die Steuerung lässt sich zudem frei einstellen. Es fällt nur auf, dass an manchen Stellen falsche Tasten angezeigt werden.
etwa Verwundete, wodurch man sich das manchmal müßige Hinlaufen einer Einheit spart. Außerdem stärkt man mit ihnen das Ausweichen eines Soldaten, seine Durchschlagskraft oder andere Werte für jeweils eine Runde und fordert Radaraufklärung, mächtige Artillerieschläge und mehr an. Praktisch: Die Befehle erweitern stärker als zuvor den Handlungsspielraum, weil man dank ihnen nicht nur auf die spielbaren Charaktere angewiesen ist.
Die Geschichten eines Tagebuchs
Bekannt ist außerdem die edle Präsentation als Kriegstagebuch, in dem jedes Ereignis wie ein Bild eines Comics festgehalten wird und jederzeit wieder aufgerufen werden kann. Sowohl diese Ereignisse als auch das eigentliche Spiel werden dabei so dargestellt, als wären sie auf einer Leinwand gezeichnet. Dass Sega das vertraute Artdesign nur behutsam modernisiert hat, fällt dank der ohnehin stilisierten „Pinselstriche“ nicht negativ auf. Dadurch unterscheidet sich die Switch-Version abseits der Auflösung immerhin kaum von den PC-, PS4- und Xbox-One-Fassungen und läuft auch im Handheld-Modus tadellos.