Tradition verpflichtet
Erklärt wird ihnen das alles von einer herrlich skurrilen Fernsehshow namens Extend TV, die von einem flegelhaften Jungen und - wie könnte es angesichts der Klonthematik anders sein - einem gutmütigen Schaf moderiert wird. Grandios!
In skurrilen Fernsehsendungen werden den Inselbewohnern bittersüße Lektionen erteilt.
Das Ganze erinnert ein wenig an Monokuma und Usami aus
DanganRonpa 2, was natürlich kein Zufall ist, da auch für Zanki Zero DanganRonpa-Produzent Yoshinori Terasawa und -Designer Takayuki Sugawara verantwortlich zeichnen. Klar, dass Sado-Bär Monokuma da nicht nur von verwitterten Werbeplakaten herabgrinst, sondern auch den ein oder anderen Gastauftritt hinlegt...
Doch auch wenn es stilistisch und inhaltlich einige Parallelen gibt, setzt sich Zanki Zero spielerisch klar von der DanganRonpa-Reihe ab. Statt bizarrer Mordermittlungen und Gerichtsverhandlungen wird hier ein klassischer schrittbasierter Dungeon-Crawler mit Echtzeit-Kämpfen, Stützpunkt-Management und Visual-Novel-Flair serviert.
Zudem lassen biografische Video-Rückblicke in verstörende persönliche Abgründe blicken.
So tauchen nach und nach neue Inseln vor der Küste von Garage Island auf, die es nicht nur nach überlebensnotwendigen Rohstoffen, sondern auch nach wichtigen Bauteilen und Informationen abzugrasen gilt.
Nebenbei werden dort auch jedes Mal prekäre Videos über die meist tragische Vergangenheit der jeweils gesteuerten Gruppenmitglieder zu Tage gefördert, ihre Sünden entblößt und Misstrauen untereinander gesät. Trotzdem will natürlich jeder wissen, warum gerade sie hier zusammen sind, was mit der Welt, die sie einst kannten, passiert ist und wer hinter den Aufzeichnungen steckt und für alles verantwortlich ist.
Sterben hilft
Kopfzerbrechen bereiten hin und wieder auch die Rätsel und Hindernisse, die es in den mehrstöckigen Labyrinthen der einzelnen Inseln zu bewältigen gilt.
Beim Sammeln von Nahrung und Rohstoffen muss auch die Traglast berücksichtigt werden.
Mal müssen nur Schlüssel gefunden, Schalter umgelegt oder Druckplatten beschwert werden. Doch es wollen auch versteckte Hinweise gefunden, Codes entschlüsselt und perfide Zusammenhänge hergestellt werden. Manchmal kommt man sogar nur mit dem richtigen Gewicht oder Alter bzw. der korrekten Körpergröße weiter.
Dann muss man halt warten, bis wieder jemand das Zeitliche segnet und als Kind wiedergeboren durch ansonsten unpassierbare Spalten passt. Sterben hat aber auch andere Vorteile: Je mehr Todesarten, Shigabane genannt, man erleidet, um so resistenter wird die nächste Klongeneration. Wer an einer Verbrennung stirbt, erleidet nach seiner Wiedergeburt weniger Schaden durch Feuer.
Durch das Erleiden neuer Todesarten werden die Gruppenmitgleider zunehmend resistenter.
Kommt man in einem bestimmten Lebensalter zu Tode, wird dieses beim nächsten Mal um einen Tag verlängert, usw.
Insgesamt lassen sich weit über hundert Todesarten sammeln, darunter auch so exotische Befunde wie Tod durch einen Stuhlschlag oder gestorben in einer vollgepinkelten Hose. Und auf seine Blase sollte man tatsächlich auch achten, denn wer ständig isst und trinkt, aber nicht aufs Klo geht, nässt sich irgendwann ein, wodurch der Stress steigt und irgendwann die Gesundheit sinkt. Zur Not hilft auch eine leere Flasche, wildes Urinieren ist hingegen tabu. Doch wer nichts isst oder zu häufig verdreckte Toiletten benutzt, riskiert ebenfalls gesundheitliche Einbußen.