Test: Warface: Breakout (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Warface: Breakout (Shooter) von MY.GAMES
The bomb has exploded
Entwickler:
Publisher: MY.GAMES
Release:
26.05.2020
26.05.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store)
Spielinfo Bilder Videos
Wer braucht denn bitte dieses Spiel? Counter-Strike erfreut sich doch nach wie vor bester Gesundheit und bekam erst dieser Tage sogar starke Konkurrenz in Form des frisch veröffentlichten Valorant. Wozu also ein Warface: Breakout, das so ungeniert von seinem unverkennbaren Vorbild abschaut, dass man von einem Klon sprechen muss? Nun, zumindest ein Grund für seine Existenz lässt sich schnell finden: Es ist der einzige Vertreter dieser speziellen Art auf PS4 und Xbox One. Aber konnten wir im Test auch weitere ausmachen?

Nur ein Klon?

So ungern ich ein Spiel als Klon bezeichne, so sehr trifft es diesmal ins Schwarze. Denn Breakout ist tatsächlich genau das; ein Counter-Strike für Konsole. Sprich, auch hier treffen zwei Teams aufeinander, die nacheinander gegensätzliche Ziele verfolgen: Während die eine Gruppe versucht eine Bombe zu platzieren, muss die andere deren Sprengung verhindern. Knifflig ist das deshalb, weil es in jedem Einsatzgebiet zwei Bombenplätze mit mindestens drei Zugängen gibt und verwinkelte Wege zu allen Positionen führen, jedes Team aber nur aus fünf Mitgliedern besteht. Die müssen daher möglichst effektiv zusammenarbeiten bzw. sich geschickt aufteilen.

Weil man im Sprinten deutlich mehr Krach macht als laufend oder gar schleichend, spielt das Abwägen zwischen Geschwindigkeit und Überraschungsmoment dabei eine wichtige Rolle – auch das kennt man aus dem Vorbild. Etliche Ecken und Winkel sind außerdem gute Verstecke und selbst kleine Höhenunterschiede entscheidend. Immerhin beißt ein ahnungsloser Gegner hier schneller ins Gras als in Spielen der Marke Overwatch. Warface: Breakout ist eher Militär- als Helden-Shooter und verzichtet anders als Valorant auf charakterspezifische Fähigkeiten.

Ballistisch statt bunt

Warface: Breakout ist ganz unverholen ein Counter-Strike für PS4 und Xbox One: Während Team eins versucht eine Bombe zu legen, soll Team zwei das verhindern.
Warface: Breakout ist ganz unverholen ein Counter-Strike für PS4 und Xbox One: Während Team eins versucht eine Bombe zu legen, soll Team zwei das verhindern.
Was mir verdammt gut gefällt! Nichts gegen spezielle Fähigkeiten. Aber zum einen bin ich nicht der größte Fan kunterbunter Ballereien, in denen man am laufenden Band scheinbar magische Fähigkeiten aktiviert, und zum anderen trifft Breakout die unverschnörkelte ballistische Action auf den Punkt. U.a. kann man den Rückstoß der relativ schweren Waffen etwa gut kontrollieren, weil Entwickler Allods Team das Spielgefühl sehr sorgfältig an die Besonderheiten einer Gamepad-Steuerung angepasst hat, da sich die Streuung der Geschosse in Grenzen hält und eine ebenso dezente wie optionale Zielhilfe für Erfolgserlebnisse sorgt, ohne dass sich das Schießen von selbst erledigen würde.

Breakout ist kein Free-to-play-Titel, enthält aber Mikrotransaktionen, die ausschließlich das Aussehen der Alter Egos und ihrer Waffen beeinflussen.
Breakout enthält Mikrotransaktionen, die das Aussehen der Alter Egos und ihrer Waffen verändern, aber keinen Einfluss aufs Spiel nehmen. Einen eventuellen Season Pass für die kommende Saison gibt es derzeit nicht.
Man spürt zudem eine physische Präsenz des Alter Ego, wenn man zwar springen darf, sich auf höhere Vorsprünge aber hinauf ziehen muss und nach dem Unterbrechen eines Sprints nicht sofort wieder durchstarten kann. Ärgerlich ist nur, wenn man mal wieder von einer Planke abrutscht, obwohl man dem Gefühl nach genau auf dem Rand balanciert hat – an dieser Stelle ist durchaus Raum für Verbesserung.

Ganz allgemein haben sich die Entwickler viele Gedanken um die Steuerung gemacht; praktisch ist z.B., dass man eine „taktische“ Rauch- oder Blendgranate immer mit einem Druck auf den linken Bumper wirft, während man Splittergranaten über den rechten Bumper schmeißt. Außerdem existieren zahlreiche Optionen, mit denen man das Übertragen der Analogstick-Bewegung in die Aktionen der Spielfigur sehr genau anpassen darf. Nur das Ändern der Tastenbelegung fehlt mir, zumal das Kommunkations-Rad, über das man z.B. mitteilt, ob man Punkt A oder B ansteuert, sehr ungünstig auf dem Digikreuz liegt, obwohl die Tasten auf den Analogsticks ungenutzt sind.

Kommentare

Warslon schrieb am
Scheint ja n gutes Spiel zu sein. Hätte nicht erwartet. Warface ist ja so mittelprächtig. Ist zwar ok für n f2p Spiel aber nicht so der burner.
Kivlov schrieb am
Breakout: Warface wäre mir lieber.
eLZorro schrieb am
Sif hat geschrieben: ?15.06.2020 13:45 Dann doch lieber Hunt: Showdown.
uff...
schaue ich jetzt "Spiel mir das Lied vom Tod" oder lieber "S.W.A.T."? Egal, in beiden wird geschossen...
Huronimus Prime schrieb am
Sorry aber die Überschrift ist ein Totalausfall....
Counter-Strike gibt es seit 2012 auf den Konsolen (Xbox 360 und Ps3). Sie würde nur Sinn ergeben, wenn es dort keine Versionen gäbe. 8O
JudgeMeByMyJumper schrieb am
Fand es schon immer komisch, das valve es nie versucht hat counter strike auf Konsole zu bringen. Team Fortress war damals richtig geil auf der 360, bis es dann untergegangen ist und nicht wie die PC Version aktualisiert und ausgebaut wurde.
Naja, so gut es in Teilen klingt, für mich kommt es 10, 15 Jahre zu spät.
schrieb am