Test: Skydrift Infinity (Rennspiel)

von Benjamin Schmädig



Skydrift Infinity (Rennspiel) von HandyGames
Alte Propeller, neues Spiel?
Entwickler:
Publisher: HandyGames
Release:
29.07.2021
29.07.2021
29.07.2021
29.07.2021
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ab 8,99€
Spielinfo Bilder Videos
Die Ankündigung von Skydrift Infinity war eine richtig angenehme Überraschung; ich mochte nämlich das inzwischen zehn Jahre alte Original schon sehr, dem diese Neuauflage fast wie ein Ei dem anderen gleicht. Nicht umsonst habe ich auf meiner PS3 immer wieder die Propeller der historischen Doppeldecker bzw. Jagdflugzeuge angeworfen, um martialische Rennen über idyllische Strände, unter ausbrechenden Vulkanen oder zwischen knirschenden Eisbergen zu fliegen. Hier schwingt schließlich jede Menge WipEout mit!

Flotte Propeller

Zugegeben: Für mich schwingt hier vermutlich etwas mehr WipEout mit als für die Meisten, was daran liegt, dass Skydrift im Grunde ein neues N.GEN Racing ist, das wiederum von WipEout-Schöpfer Nick Burcombe erdacht wurde. Mit ihm bzw. seinem damaligen Studio Curly Monsters hat Skydrift zwar nichts zu tun, allerdings gleicht es dem PS1-Titel so stark, dass die Referenzen unverkennbar sind.

Und das bedeutet zum Glück auch, dass es ähnlich viel Spaß macht wie sein mutmaßliches Vorbild. Man schwingt die Flugzeuge hier sogar noch flotter umher, lässt sie dabei um die eigene Achse rollen oder zwingt sie durch besonders enge Kurven, indem man beide Analogsticks anzieht. In relativ gefährlicher Bodennähe ist man dabei am schnellsten unterwegs und sammelt außerdem Energie für einen Boost. Alternativ füllt man diese Energie auch dadurch auf, dass man Waffen nicht abschießt, sondern recycelt.

Herr der Ringe

Mit Propellermaschinen und alten Jets kämpft man in luftiger Höhe um eine gute Platzierung.
Mit Propellermaschinen und alten Jets kämpft man in luftiger Höhe um eine gute Platzierung.
Skydrift ist ja kein pures Wettrennen. Stattdessen sammelt man in der Tradition vieler Arcade-Racer Waffen sowie Schilde und Reparatur-Kits, um gegen die angriffslustige Konkurrenz zu bestehen. Raketen gehören ebenso dazu wie ein MG, Minen und eine elektrische Schockwelle, die nicht nur Gegner verlangsamt, sondern auch anfliegende Raketen zerstört. Bis zu zwei verschiedene Extras hat man dabei vorrätig und liest man ein bereits vorhandenes noch einmal auf, erhält man eine deutlich stärkere Version davon.

Man ist also ständig am Taktieren, wie man welche Waffen einsetzt, aufspart oder recycelt, denn in einer Maschine, die beim Boosten besonders stark beschleunigt, sollte man sich vielleicht auf das ständige Fliegen mit Höchstgeschwindigkeit konzentrieren, anstatt sich mit dem Abschießen von Kontrahenten aufzuhalten. Dass sich manche Extras in engen Durchlässen befinden, belohnt zudem risikofreudige Piloten, die ihre Flieger in Schräglage durch solche Engpässe manövrieren.

Besitzer der PC-Version des zehn Jahre alten Originals erhalten weder ein Update auf die leicht veränderte Neuauflage noch bieten HandyGames bzw. THQ Nordic einen Preisnachlass an. Mit knapp zehn Euro ist Skydrift Infinity zwar kein finanzielles Schwergewicht, ärgerlich ist das augenscheinliche Ignorieren der ursprünglichen Fans aber allemal. Vorsichtig übrigens beim Kauf: Das ursprüngliche Skydrift ist zum exakt gleichen Preis nach wie vor auf Steam erhältlich.
Überhaupt sind die Strecken erfreulich abwechslungsreich und bieten mit vielen kleinen alternativen Routen zahlreiche Möglichkeiten sich ständig zu verbessern. Das kann spätestens in den Speed-Rennen hilfreich sein, wo es statt Waffen große Ringe gibt, die das Flugzeug beim Durchfliegen beschleunigen. Erwischt man mehrere hintereinander platzierte Ringe, gerät man dabei in einen angenehmen Geschwindigkeitsrausch.

Kleine Kursänderung

Der Neuauflage wurde sogar ein zusätzlicher Kurs spendiert – ausgesprochen seltsam finde ich nur, dass er in der sonst unveränderten Kampagne lediglich ein einziges Mal vorkommt und in Multiplayer-Rennen gar nicht ausgewählt werden darf, wodurch er fast komplett nutzlos ist. Abgesehen davon gibt es wie schon im Original keine Einzelrennen für Solisten mit frei einstellbaren Optionen und damit auch keine reinen Zeitrennen, in denen man sich per Rangliste mit Freunden messen könnte. Schade, dass an dieser wichtigen Stelle nicht mehr Arbeit in Infinity gesteckt wurde!

Standbilder werden dem nicht brechend schnellen, aber doch sehr flotten Geschehen kaum gerecht.
Standbilder werden dem nicht brechend schnellen, aber angenehm flotten Geschehen kaum gerecht, doch das coole Fluggefühl sowie das Managen von Waffen und Boost sind so klasse wie im Original!
Etwas größere Mühe hat man sich dafür dort gegeben, wo es mit Deathmatch bzw. Team Deathmatch zwei neue Modi für Multiplayer-Action gibt. Für die wurden zudem spezielle Areale erstellt, in denen es selbstverständlich nur um Abschüsse geht – weshalb ich mich dort aber auch nicht gerade heimisch fühle. Und selbst wenn das anders wäre: Es kommt ja ohnehin kaum eine Partie zustande, da Skydrift wohl bestenfalls von sehr Wenigen überhaupt gespielt wird. Das werfe ich dem Spiel nicht vor, muss aber erwähnt sein.

Schneller und besser?

Nur wer interessierte Mitstreiter hat, kommt in Sachen Multiplayer also zum Zug und darf sich mit der Neuauflage sogar einen Splitscreen mit bis zu vier Freunden oder Familienmitgliedern teilen. Dabei wird die Auflösung der Switch-Version zwar stark gesenkt, doch der martialischen Kurzweil tut das keinen Abbruch. Hinzugekommen sind nicht zuletzt ein paar weitere Maschinen sowie die Tatsache, dass jetzt meist schon zum Start etwas Boost-Energie im Tank steckt, sodass man oft etwas schneller in Gang kommt.

Richtig klasse ist schließlich die Tatsache, dass man auf allen Systemen nicht mehr mit 30 Bildern pro Sekunde Vorlieb nehmen muss, sondern zumindest im Performance-Modus mit der doppelten Rate unterwegs ist, was dem Spielgefühl verdammt guttut! In Verbindung mit einem neuen Drift, dank dem man bei gutem Timing extrem enge Kurven fliegen kann, ist Skydrift Infinity damit sogar ein etwas besseres Spiel als das Original.
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Kommentare

Pentanicks schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben: ?12.08.2021 07:46 Wobei gespiegelte Strecken keine umgekehrt gefahrenen sind. Es gibt ja manchmal beides. Hier sind es sechs Strecken, auf denen man jeweils vorwärts und rückwärts fliegen kann. :)
Wenn die Spiegelachse über die Start/Ziel-Linie führt, und eine weitere Achse im 90°Winkel durch die Start/Ziel-Linie gesetzt wird, sollte sich das Retourfliegengefühl aber auch einstellen. ;)
Naja, ich habe trotzdem Spass mit dem Spiel. :)
4P|Benjamin schrieb am
Wobei gespiegelte Strecken keine umgekehrt gefahrenen sind. Es gibt ja manchmal beides. Hier sind es sechs Strecken, auf denen man jeweils vorwärts und rückwärts fliegen kann. :)
artmanphil schrieb am
Pentanick hat geschrieben: ?10.08.2021 19:15
artmanphil hat geschrieben: ?10.08.2021 18:13
Grauer_Prophet hat geschrieben: ?10.08.2021 15:30 6 Strecken?
:lol:
12 da mit reverse :) und kostn 10er
Gaspedal hat geschrieben: ?10.08.2021 17:31 totale Enttäuschung das Spiel
why? hab grad derb spaß mit. was nervt dich?
Ohne Spiegelung der einzelnen Strecken?
In dem Fall werde ich mir es auch gönnen.
Ich meinte: Es sind 12 Strecken mit der Spiegelung eingerechnet. Was ich alles in allem ausreichend finde, für einmal durch die kampagne und dann ab und an mit Besuch.
Pentanicks schrieb am
artmanphil hat geschrieben: ?10.08.2021 18:13
Grauer_Prophet hat geschrieben: ?10.08.2021 15:30 6 Strecken?
:lol:
12 da mit reverse :) und kostn 10er
Gaspedal hat geschrieben: ?10.08.2021 17:31 totale Enttäuschung das Spiel
why? hab grad derb spaß mit. was nervt dich?
Ohne Spiegelung der einzelnen Strecken?
In dem Fall werde ich mir es auch gönnen.
gauner777 schrieb am
Vielen Dank für den tollen Test hab richtig lust auf das Spiel und werde es mir gleich kaufen.
schrieb am

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