Vorschau: Fahrenheit (Adventure)

von Mathias Oertel



Fahrenheit (Adventure) von Atari
Fahrenheit
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
29.01.2015
15.09.2005
15.09.2005
18.07.2016
15.09.2005
Erhältlich: Digital (Steam)
Jetzt kaufen
ab 1,84€
Spielinfo Bilder Videos
Auch wenn Adventure derzeit eine kleine Renaissance feiern, halten eigentlich alle an alten Spielprinzipien fest. Doch das von Quantic Dreams (Omikron - The Nomad Soul) entwickelte Fahrenheit möchte das alt hergebrachte Gameplay mit einigen neuen Ideen revolutionieren. Warum das ehrgeizige Vorhaben gelingen könnte, verrät die Vorschau.

Eine normale Nacht in New York…

Ich knie über der Leiche eines Unbekannten. Wieso habe ich ein Messer in der Hand? Verdammt! Das Letzte, an was ich mich erinnere ist, dass ich in dem kleinen idyllischen Diner in einer Seitenstraße in New York City auf die Toilette gegangen bin…
Habe ich den Mann getötet? Oh mein Gott! Meine Hände sind voller Blut! Ich muss hier raus! Nein. Draußen sitzt ein Cop. Ich muss meine Spuren verwischen. Also gut: Die Leiche kann ich auf einem der Klos absetzen und die Tür schließen. Mit dem Wischmop kann ich den Boden von Blutspuren reinigen. O.K. Und jetzt raus. Stopp! Meine Hände sind voller Blut. Nur die Ruhe bewahren. Hände waschen – ahh, jetzt geht es mir besser.
Nicht nur die Splitscreen-Technik sorgt für Filmatmosphäre!
Und jetzt ohne Aufsehen zu erregen das Lokal verlassen – oder sollte ich mich lieber stellen? Nein, das kommt nicht in Frage – keiner würde mir meine Geschichte abnehmen.
So… Nur noch ein paar Schritte zur Tür.
"Entschuldigung" – die Bedienung.
Sie weiß, was passiert ist. Soll ich rauslaufen? Nein, ich warte, was sie von mir will.
"Sie haben vergessen, zu bezahlen."
Noch mal Glück gehabt. Ich lege das Geld auf meinen Tisch und gehe raus. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass der Cop aufsteht und in Richtung der Waschräume geht. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Bald wird die gesamte New Yorker Polizei nach mir suchen…

Entscheidungsfreiheit

Bereits diese erste Szene macht deutlich, was die Entwickler bei der Konzeption im Kopf hatten: Weg von herkömmlichem Point&Click (selbst, wenn es in einer 3D-Umgebung spielt), hin zu einem Erlebnis, das nur auf eure Entscheidungen baut und sich dementsprechend entwickelt.

Denn alle Aktionen, die im ersten Absatz geschildert wurden, werden von euch initiiert. Über kontextsensitive Icons seht ihr, mit welchen Gegenständen, Personen usw. ihr interagieren könnt. Ob ihr dies macht, bleibt euch überlassen.
So könntet ihr z.B. die Leiche einfach liegen lassen und voller Panik fliehen. Ob ihr damit durch kommt, ist eine andere Frage, aber einen Versuch könnte es auf jeden Fall wert sein.

Vorsicht: Wenn die Depression zu groß wird, kommt es evtl. zum Selbstmord.
Dieses Prinzip zieht sich durch alle etwa 40 Kapitel, aus denen die spannende und in manchen Punkten an "Das Schweigen der Lämmer" erinnernde Geschichte um Ritualmorde besteht.
Dabei hat es das Team geschafft, eine Art lineares und dennoch freies Erzählsystem aufzubauen. Das bedeutet, dass Anfang und Ende jedes Kapitels im Wesentlichen vorgegeben sind. Doch da ihr innerhalb jedes einzelnen Abschnitts zahlreiche Entscheidungsmöglichkeiten habt, ist der Weg erstaunlich offen und wirkt sich auf die späteren Kapitel aus.

In einem anderen Erzählabschnitt redet ihr z.B. mit eurem Bruder (ein Priester) über den Mord. Endet dieses Multiple-Choice-Gespräch in einem Streit, taucht euer Bruder für den Rest des Spieles nicht mehr auf, so dass sich die ganze Geschichte anders entwickelt.
Aber da es kein "Richtig" oder "Falsch" im engeren Sinne gibt, könnt ihr unbesorgt weiter machen, müsst euch aber auf neue Ereignisse einstellen, die möglicherweise nicht passieren würden, wenn ihr euch nicht mit ihm überworfen hättet.
Oder was ist mit dem Kind, das in den zugefrorenen See einbricht? Rettet ihr den Jungen, auch wenn der Cop aus dem Diner gerade Patrouille läuft? Oder nehmt ihr ein Sinken eurer geistigen Konstitution in Kauf und werdet leicht depressiv, weil ihr zu feige wart, euch in Gefahr zu bringen?

     
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Kommentare

Methabolica schrieb am
Hallo,
ich kann mit Text-, Point´n´Click-Adventure´s ect. garnichts anfangen. Ob es trotzdem einen Reiz bietet?
johndoe-freename-84281 schrieb am
Also deine Version von Max Payne ist mir schleierhaft. Ich habe auch die Demo gepsielt und mich hat sie nicht wirklich an Payne erinnert.
Ich habe es mal auf allen möglichen Grafiklevels probiert und war angenhem überrascht, dass es selbst auf niedrigster Grafik noch \'schön\' zu spielen ist. Was ich hoffe ist, dass die Vollversion es erlaubt die Tastaturkontrollen zu ändern, sonst dreh ich noch völlig durch.
Aber es war extrem packend, ausgezeichnet gestaltet und mitreißend. Ich werde wohl einer der Leute sein, die es sich am Release-Tag holen.
johndoe-freename-83717 schrieb am
Ich denke auch, dass Fahrenheit ein Pflichtkauf für alle Adventure-Fans ist...erinnert nur irgendwie alles etwas an Max Payne finde ich - vorallem die Grafik. Aber wenn die Story und die Audioumsetzung wirklich so gut sind, sollte man davon absehen!?
johndoe-freename-84142 schrieb am
Hab die Demo jetzt auch mal gespielt, scheint ein sehr nettes Spiel zu werden aber mit Tastatur unspielbar. Ist mir ein Rätsel wie man sich sowas verkrampftes freiwillig antun kann, zum glück kommt es auch für die Konsole. 8)
atomik schrieb am
Also ich habe die kurze Demo gespielt und sie hatte mich sofort gepackt! Ich bin auch der Meinung, dass es grafisch sehr gut aussieht für ein Adventure. Auch das es ein spielbarer Film ist ist eine sehr gute Sache. Ich warte auf jedenfall gespannt auf das Release!
schrieb am