Vorschau: The Elder Scrolls 5: Skyrim (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



The Elder Scrolls 5: Skyrim: Nordisches Epos in offener Welt
The Elder Scrolls 5: Skyrim
Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
11.11.2011
11.11.2011
11.11.2011
28.10.2016
10.11.2016
11.11.2021
17.11.2017
28.10.2016
11.11.2021
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 8,01€
Spielinfo Bilder Videos
Fürchterliche Drachen, freie Charakterentwicklung, weite Landschaften und hunderte Quests – hört sich nach Abenteuer an! Auf der Spielemesse in Köln wurde The Elder Scrolls V: Skyrim lediglich präsentiert. Jetzt durften wir zum ersten Mal selbst spielen und einen kleinen Teil des Reiches erkunden, das zweihundert Jahre nach den Geschehnissen aus Oblivion in einer Krise steckt. Welchen Eindruck hinterlässt die offene Fantasywelt nach knapp drei Stunden?

Einstieg ohne Einstieg

Eine der großen Stärken: Die wilde Landschaft.
Eine der großen Stärken: Die offene Landschaft mit ihrer wilden Natur und den markanten Gebäuden.
Gleich vorweg: Der eigentliche Einstieg war nicht spielbar. Ich konnte nur einen späteren Teil des ersten Drittels spielen, vor den man extra für diesen Event die Charaktererstellung gepackt hat. Mir ist diese geheimnistuerische PR-Strategie ein Rätsel. Warum zerstückelt man das Erlebnis künstlich für eine Vorschau? Wie soll man über die für ein Rollenspiel so wichtigen ersten Schritte schreiben, wenn man sie gar nicht im erzählerischen Kontext machen darf? Erst kürzlich hat The Witcher 2 demonstriert, wie man von einer guten Regie vom Intro bis zur ersten Quest in ein Abenteuer hinein gezogen werden kann. Diesen Vorhang will Bethesda leider noch nicht lüften. Warum nicht?

Angeblich wollen die Amerikaner den Beginn der Story nicht verraten. Diese Spoiler-Hysterie kennt man sonst nur aus Japan – und liebe Freunde von Bethesda: Das ist doch spätestens mit den ersten Tests obsolet! Ich kann ja verstehen, dass man die Auflösung einer Geschichte nicht vorher im Netz lesen will, aber soll jetzt schon der Prolog ein Firmengeheimnis sein? Bevor man also mittendrin loslegen durfte, gab es noch eine Mahnung von Bethesdas Vize-Präsident Pete Hines, dass in der Vorschau nicht über den Bürgerkrieg geschrieben werden darf. Mal abgesehen davon, dass die Untoten in den Höhlen davon ohnehin nichts wussten: Ob er weiß, dass der Bürgerkrieg bereits auf der offiziellen Webseite thematisiert wird? Aber jetzt weg von der manchmal abstrusen PR-Politik, rein ins Spiel, denn das ist wichtiger - und vor allem besser.

Epische Winterfantasy

The Elder Scrolls:

2006 - Elder Scrolls IV: Oblivion; 88% 2002 - Elder Scrolls III: Morrowind; 87%

1996 - Elder Scrolls II: Daggerfall
1994 – Elder Scrolls I: Arena
Das Überraschende ist: Auch ohne Intro, eigentlichen Einstieg und erzählerisches Fundament fühlt sich Skyrim bereits sehr stimmungsvoll an. Das kann daran liegen, dass die melancholische Musik umgehend vertraute Erinnerungen an alte Abenteuer weckt – schon die ersten vorsichtigen Schritte aus einer Höhle heraus in die verschneite Wildnis haben so manche Bilder aus Morrowind und Oblivion beschworen. Wie viel Zeit ich in diesen beiden Abenteuern verbracht habe! Übrigens bin ich, vermutlich aufgrund meines immer noch chronischen Dark Souls-Pensums, mit Schild und Axt im Anschlag heraus getigert, als würde mich gleich ein Dämon überfallen. Dabei huschten zunächst nur Hase und Fuchs verschreckt durch den Wald. Erst später wird es mit schwarzen Wölfen und Banditen interessanter, mit Trollen und Drachen lebensgefährlicher.

Wie lebendig sind die Orte? Noch konnten wir keine großen Städte erkunden.
Wie lebendig sind die Orte? Noch konnten wir keine großen Städte, sondern lediglich ein kleines Dorf erkunden.
Immerhin spielt man hier die Heldenrolle in einer lebendigen Welt im kriselnden Kaiserreich Tamriel, das in dieser Region angenehm nordisch anmutet: Wer etwas mit alten Sagas anfangen kann, dürfte diese Fantasy schnell in sein Herz schließen. Abgesehen von skandinavischen Namen wie Sven, Hilde & Co oder Tavernen wie das „Sleeping Giants Inn“, die mit ihren singenden Skalden wie Wikingerhallen anmuten (in denen man allerdings ganz modern Zimmer mieten kann), gibt es auch altnordische Unholde wie den Draugr, der schon den Isländern als monströser Widergänger bekannt war. Die Wilde Jagd spielt als Motiv eine Rolle und es wird, natürlich, gleich im ersten Dorf von Drachen gemunkelt.

Ob die Gerüchte wahr sind? Auch wenn der Mann seine plappernde Mutter als Spinnerin abtut, verrät Bethesda ja schon lange, dass es im Kern um diese mythischen Kreaturen gehen wird, denen man trotzen muss. Es geht erzählerisch um zwei Dinge: Zum einen darum, dass sich einige poltische Fraktionen um einen verwaisten Thron streiten; zum anderen um eine alte Prophezeiung, die von einem Helden mit besonderer Kraft berichtet, der die Drachen besiegen oder gar zähmen kann. Über den Gehalt der Story kann man nach drei Stunden natürlich noch nichts sagen – zumal der Bürgerkrieg ja tabu ist.
The Elder Scrolls 5: Skyrim ab 8,01€ bei kaufen

Kommentare

Danny1981 schrieb am
Oha, sorry, da hab ich wohl aus Müdigkeit was überlesen :)
Sarfinwsl schrieb am
Dark Souls habe ich auch ganz klar hervorgehoben als Ausnahme in meinen Text ;)
Danny1981 schrieb am
Dark, sowie Demon's Souls sagen da was anderes.
(Nur bezogen auf deinen letzten Satz)
Sarfinwsl schrieb am
TheLaughingMan hat geschrieben:
Die Grafik ist (für mich) nur eine marginale Sache. Aber soll sich der Käufer stillschweigend damit abfinden das die Leute von Bethesda jedesmal ihre Spiele so programmieren das sie möglichst vielen gefallen und möglichst wenige abschrecken?
Und da kommt nun eine traurige Wahrheit. Die Zeiten der "Ultrahardcore-Only" Spiele, in denen nur Experten wirklich voran kommen und Neueinsteiger ins Genre bereits im Startgebiet auf der Strecke liegen bleiben und vor Verzweiflung heulen, sind vorbei.
Da die Entwicklung von Spielen teuerer geworden ist, will man möglichst viele Spieler, vor allen auch neue Spieler, erreichen. Spiele wie Dark Souls sind da eine Seltenheit geworden (DAS ist zumindest noch ein Spiel der alten Schule).
Es muss alles einfacher, leichter zugänglicher, werden, um potentielle Kunden nicht abschrecken.
Machen wir uns auch nichts vor, wären wir im Vorstand einer Videospieleschmiede in der es vor allen darum geht Gewinne zu erwirtschaften (Ja, Spiele sollen uns Spaß machen, aber denen Geld einbringen!) würden wir GANZ GENAUSO entscheiden.
Lieber 4.000.000 "Medicore" Spieler statt nur 10.000 Hardcore Spieler.
Diese dürfen sich aufregen, haben aber in der Spieleindustrie nichts mehr zu melden.
Brakiri schrieb am
Zeldafreak64 hat geschrieben:
4utzz hat geschrieben:
Zeldafreak64 hat geschrieben: Weil schon Oblivion erst mit Mods spielbar wurde. Ich fürchte, das wird hier nicht groß anders sein. Und dann schauen die Konsolenspieler in die Röhre.
Ich hab Oblivion auf Konsole mehrere male durchgespielt, und kam auch ohne Mods ganz wunderbar zurecht. Ich habs später auf PC ein zwei male versucht mit einigen ach so tollen gameplay- und grafikverbessernden Mods ohne die das Spiel ja so eine schlimme Katastrophe war, aber die hab ich dann ganz schnell wieder gelöscht, weil es sich immer irgendwie komisch anfühlte und es mir persönlich vanilla einfach besser gefiel.
Begreif ich nicht. Mit Mods kannsde die Grafik hochschrauben, die beschissene Konsoleninterface verbessern(der allerwichtiste Punkt: einfach grauenhaft in Oblivion), Übersetzungen überarbeiten und das nervige Autolvln abstellen. Das Spiel wird rundum besser durch Mods; du warst es wohl einfach nicht anders gewohnt.
Versteh ich auch nicht. Da haste irgendwas falsch gemacht, oder Beta-Mods gezogen.
Ich hatte mehrere Mods drauf, bin aber beim OOO geblieben, und damit war Oblivion erst das Spiel, das es wohl sein sollte. Die Vanilla-Version war nicht sonderlich gut.
schrieb am