Augen im Hinterkopf
Obwohl The Division bereits vor mehr als zwei Jahren angekündigt wurde und auf der vergangenen E3 erstmals spielbar war, stehen hinter dem Shooter noch viele Fragezeichen. Nur der Rahmen ist bekannt: Als Kämpfer der namensgebenden Spezialeinheit soll man die Epidemie bekämpfen und den Zustand vor ihrem Ausbruch wiederherstellen. In einer Onlinewelt ist man dabei alleine oder mit anderen Spielern unterwegs, Gegner werden meist vom Spiel gesteuert. In den dunklen Zonen trifft man allerdings auf menschliche Widersacher und jeder kann dort ein Feind sein – selbst vermeintliche Kameraden.
Der Kniff ist ein einfacher: Wie in anderen Onlinespielen, Borderlands etwa, gehört die Beute der dunklen Zone demjenigen, der sie einsackt. Im Alleingang kann man sich die mächtige Ausrüstung aber kaum schnappen, denn man
Zum ersten Mal spielbar: In Teams zu je drei Mann besuchten wir die dunkle Zone.
muss zunächst ihren Abtransport per Hubschrauber anfordern und den Abholpunkt so lange bewachen, bis sie ausgeflogen wurde. Gelingt das nicht, würde ein anderer Spieler den Vorgang abbrechen und einen eigenen Transport einleiten. Am besten rückt man also im Team vor.
Für Eckhocker
Und genau das haben wir getan, mit unterschiedlichen Figuren, deren Fähigkeiten sich sinnvoll ergänzen. Massive, das schwedische Entwicklerstudio (Ground Control, World in Conflict), wies uns zu diesem Zweck vorgefertigte Charaktere zu – im fertigen Spiel dürfen sich feste Teams natürlich frei aufeinander abstimmen, während Einzelkämpfer die für ihre Zwecke perfekte Ausrüstung zusammenstellen.
So war ich nicht nur mit einem Impulsgeber unterwegs, der nahe Feindbewegungen sichtbar macht, sondern konnte auch einen Geschützturm absetzen, der ein zähes Hindernis für Angreifer aller Art darstellt. Dazu zählten auch mächtige KI-Soldaten, die wie kleine Bosse das Areal unsicher machten. Meine Partner stemmten hingegen ein schweres MG oder leisteten als Sanitäter Erste Hilfe.
Unser Zusammenspiel funktionierte erstaunlich gut, auch weil wir beieinander blieben und uns gegenseitig Deckung gaben. Ohne funktioniert es nicht, denn The Division ist ein actionreicher, aber vor allem taktischer Shooter: Die effektivste Bewegung ist der automatische Wechsel zur nächsten Deckung, nachdem man die entsprechende Ecke per
Geschütztürme stellen gefährliche Hindernisse dar.
Knopfdruck ausgewählt hat – Splinter Cell lässt grüßen. Im Freien können die Kämpfer Beschuss nicht lange standhalten.
"Könnt ihr vergessen!"
Drei Teams trafen in der kurzen Demo aufeinander, alle waren zunächst mit den vom Spiel gesteuerten Gegnern beschäftigt. Dann kam der Moment der Wahrheit: Zwei menschliche Gruppen stehen sich gegenüber. Sollen sie die Beute gemeinsam sichern? Immerhin könnte eine dritte Partei jederzeit angreifen. Wir entschieden uns für „Nein!“, haben das Feuer eröffnet und den Hubschrauber gerufen. Schon ging es ums Ganze, weil wir den Zielpunkt bald gegen zwei Teams verteidigen mussten. Kleiner Haken an unserem Vorgehen: Wer den ersten Gegner tötet, wird als Rebell markiert und muss nach einem Tod etwas länger länger warten, um in die Partie zurückzukehren. Aggressives Vorgehen belohnt also nur solche Spieler, die sich ihrer Sache wirklich sicher sind!