E3-Vorschau: J-Stars Victory Vs + (Prügeln & Kämpfen)

von Jan Wöbbeking



J-Stars Victory Vs +: Exotische Konkurrenz für Super Smash Bros.
Arena der Manga-Stars
Entwickler:
Publisher: Bandai Namco
Release:
26.06.2015
26.06.2015
26.06.2015
Spielinfo Bilder Videos

Spike Chunsoft verlegt das Gemetzel aus Super Smash Bros. in die dritte Dimension: In J-Stars Victory VS+ bekriegen sich Son-Goku und jede Menge Manga-Promis aus Naruto, One Piece und anderen Serien des Magazins Weekly Shonen Jump. Auch bizarre Exoten wie Taro aus Chinyuuki fliegen durch den Ring. Ein Geheimtipp für Freunde japanischer Comics?



DragonBall mit Gaststars?

Wer den kahlköpfigen Taro einmal in Aktion gesehen hat, bemerkt sofort, dass hinter diesem Spiel kein gewöhnlicher Prügler steckt: Ursprünglich war er ein skrupelloser Killer, der vor Respektlosigkeit sogar wortwörtlich auf das Grab seiner Opfer pinkelte. Doch ein Mönch verwandelte ihn zur Strafe in einen Hybriden aus Baby und Affe, der gegen Dämonen kämpfen muss und mit seinem gigantischen Dickkopf Gegner malträtiert. Klingt nicht grad nach einem westlichen Comic, oder? Per Spezial-Attacke kann er sogar einen gigantischen Kopf herbeizaubern, den er seinem Opfer entgegenwirft. Er gehört zur exotischeren Riege von J-Stars Victory VS+. Spike-Sunsoft und Namco-Bandai haben jede Menge hierzulande noch unbekannter Geheimtipps aus dem Magazin Weekly Shonen Jump eingebaut: Von Chinyuuk über Gintama bis hin zu Assassination Classroom. Sie treten gegen auch hierzulande bekannte Zugpferde aus Dragonball,  Naruto, One Piece, Fist of the North Star oder Saint Seiya an. In Japan ist das Spiel bereits im vergangenen Jahr für PS3 und Vita erschienen, in den Westen kommt es erst in der erweiterten „Plus“-Fassung, die eine zusätzlichen Arcade-Modus enthält.

Wer ist stärker? DragonBall oder BasketBall?
Wer ist stärker? DragonBall oder BasketBall?
Das Spielgefühl des großen Manga-Turniers erinnerte in meinen ersten Matches an DragonBall Xenoverse – oder besser gesagt an DragonBall Xenoverse auf Valium. Im Gegensatz zu den blitzschnellen Spiel der Sayajins bewegen sich die Kämpfer hier nämlich deutlich gemächlicher durch den großen Ring – was aus Balance-Gründen natürlich auch auf Dragonball-Kämpfer übertragen wurde. Die gesunkene Geschwindigkeit scheint ihre Vorteile zu besitzen: Bei meinen ersten Kämpfen gab es z.B. deutlich weniger Kameraprobleme in engen Arealen.

Mit Moped und Riesenschädel

Ähnlich wie bei den Super Smash Bros. kommen auch hier hanebüchene aber lustige Spezialfähigkeiten zum Einsatz: Als blauhaariger Gintoki aus Gintoki Sakata zaubere ich mir z.B. einfach ein Moped herbei, wenn ich zu weit vom Getümmel entfernt bin. Dann knattere ich auf die andere Seite der Burg, um wieder mitzmischen. Ähnlich wie bei DragonBall werden Gegner per Knopfdruck automatisch aufgeschaltet. Die mit regulären Schlägen startenden Kombos gehen bereits flüssig von der Hand. Dazu kommen Fernangriffe, aufladbare Power-Attacken, welche die Figur währenddessen angreifbar machen sowie kraftvolle Team-Attacken, wenn die entsprechende Leiste aufgeladen ist.

Schulmädchen mit Hasenohren dürfen natürlich nicht fehlen.
Schulmädchen mit Hasenohren dürfen natürlich nicht fehlen.
Die Regeln heben sich ein wenig vom Prügel-Standard ab: Zwei Teams mit jeweils drei Kämpfern treten gegeneinander an. Gelichzeitig stehen aber immer nur zwei pro Mannschaft auf dem Schlachtfeld; das dritte Mitglied wird wie bei einem Tag-Team eingewechselt. Das Ziel ist, drei KOs im gegnerischen Team zu erzielen. Wer selbst niedergestreckt wurde, darf nach kurzer Auszeit aber wieder einsteigen (und kann mit etwas Pech natürlich auch erneut ausgeknockt werden). Wer erfolgreich mit seinen Partnern zusammenarbeitet, startet besonders starke Team-Attacken - die genauen Regeln variieren offenbar je nach Modus ein wenig. Wenn man mit Computer-Partnern in den Ring steigt, kann man ihnen kleine Anweisungen geben, z.B. „Verteidigen“, „Zerstreuen“ oder das „Fokussieren“ auf bestimmte Gegner.

Modi-Feinheiten

Vorsicht, Grabscher!
Vorsicht, Grabscher!
Wer lokal zu zweit loslegt, muss mit recht kleinen Bildausschnitten leben. Auch im Alleingang ist der Titel alles andere als eine Technik-Bombe. Das Figuren-Design und ihre effektvoll inszenierten Attacken fangen den Manga-Flair zwar passend ein, im Gegenzug gibt es aber viele hässlich platte und unscharf texturierte Flächen. Auch die Zerstörung in den Steinbrüchen, Großstädten und anderen Schauplätzen wirkt trotz kraftvoller Attacken wieder nicht überzeugend. Wie in Xenoverse fliegen kurz ein paar Brocken durch die Luft, aber Sekunden später befindet sich bereits alles wieder im Urzustand. Der Story-Modus ist in vier Kampagnen aufgeteilt, in denen man eine Weltkarte erkundet, diverse Gegner besiegt und Karten zum Aufmotzen der Krieger sammelt. In „Victory Road“ erfüllt man dagegen bestimmte Vorgaben und im freien Battle-Mode schließlich tritt man zu zweit in lokalen Matches oder zu viert in Online-Kämpfen an. Dazu kommt der bereits erwähnte neue Arcade-Modus für die Plus-Fassung.
 

AUSBLICK



J-Stars Victory VS+ wirkt nach dem Anspielen zwar nicht so ausgefeilt wie Nintendos Comic-Prügler, für Manga-Freunde könnte es aber trotzdem lustig werden, sich mit ihren Lieblingen und Exoten zu prügeln. Da im Vergleich zu DragonBall die Geschwindigkeit gedrosselt wurde, sind die Matches auch für Einsteiger etwas übersichtlicher. An überdrehten Angriffen mangelt es trotzdem nicht. Ob die gemächlicheren Bewegungen auch mir auf Dauer gefallen, muss sich noch zeigen: Zunächst fühlte ich mich ein wenig ausgebremst, die Attacken und Kombos gingen aber meist gut von der Hand. In punkto Umfang und Abwechslung wirkt das Gebotene vielversprechend, technisch dagegen beinahe so veraltet wie DragonBall Xenoverse. J-Stars Victory VS+ erscheint am 26. Juni für PS4, PS3 und PS Vita.
Einschätzung: befriedigend

E3 2015: alle Spiele und Publisher im Überblick

Kommentare

Guzzi99 schrieb am
Auf dem zweiten Bild sind keine Hasenohren.
Das ist eine rote Schleife. Kommt aus Nisekoi (Chitoge)
Hans Hansemann schrieb am
Schade das es das Spiel nicht für den Pc gibt. Ich will das haben
schrieb am