Neue alte Erde
Ich muss gestehen: Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten und Kollegen übt die Spielwelt mit ihrer Mischung aus Fantasy und Science-Fiction noch nicht den ganz großen Reiz auf mich aus. Irgendwie fällt es mir auch nach dem Anspielen noch schwer, in diese futuristische Erde etwa 1000 Jahre in der Zukunft hinein zu tauchen. Liegt es vielleicht an den vielen Icons, die mich wie bei Far Cry Primal oder Metal Gear Solid 5 gefühlt alle paar Meter dazu ermutigen, irgendwas einzusammeln, damit ich es es später mit dem Crafting-System zu etwas Sinnvollem weitererarbeiten kann? Vielleicht passen für mich auch noch nicht die Regeln dieser neuen Welt zusammen, in der die Menschen zwar über hochtechnisierte Ausrüstung wie Umgebungsscanner und mächtige Waffen verfügen, aber gleichzeitig als Stämme wie in längst vergangenen Zeiten zusammen leben.
Ist das Wesen gezähmt, lässt es sich als Reittier verwenden.
Doch eines steht für mich außer Frage: Von einem technischen Standpunkt betrachtet ist die prächtige Kulisse ein wahrer Augenschmaus! Feine Gräser wiegen sich im Wind, die Weitsicht innerhalb der offen gestalteten Areale ist gewaltig und die geschmeidigen Animationen der Figuren sehen prima aus. Neben der kämpferischen Protagonistin sind vor allem die fantasievoll gestalteten Lebewesen ein echter Hingucker – die Mischungen aus Tieren und Maschinen überzeugen durch ihr ungewöhnliches und kreatives Design. Ursprünglich lebten sie zusammen mit den Menschen in einer friedlichen Koexistenz, doch im Rahmen der Geschichte mehren sich seltsame Vorfälle, in denen defekte Maschinen Leute attackieren. Der Grund für die mysteriöse Infektion und deren Ausbreitung ist nicht bekannt.
Eine wilde Mischung
Aloy gilt in ihrem Stamm als "verfluchtes Mädchen" und macht sich auf, der rätselhaften Verhaltensänderung der Tech-Kreaturen auf den Grund zu gehen.
In der Demo durften wir uns in einem künstlich begrenzten aber dennoch weitläufigen Areal austoben und mit der Mechanik vertraut machen. Neben Shooter-Attacken aus der Ferne mit Hightech-Pfeil und Bogen beherrscht Aloy auch Nahkampfangriffe, bei denen mir aktuell aber trotz schnellen und harten Schlägen noch ein bisschen die Dynamik fehlt. Immerhin lässt sich reibungslos zwischen Nah- und Fernkampf variieren. Klasse finde ich eine Waffe, bei der man vergleichbar mit dem Trapper in Evolve die größeren Kreaturen erst mit einer Art Harpunenkanone in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt, bevor man sie anschließend wieder mit stärkerem Equipment unter Beschuss nimmt. Die Ausrüstung wählt und verändert man bequem über ein Wahlrad, indem man eine Schultertaste gedrückt hält. Praktisch: Während des Auswahlvorgangs wird gleichzeitig die Zeit verlangsamt, um im Eifer des Gefechts noch rechtzeitig Waffe oder Munitionstyp zu wechseln.
Dazu gehören Feuer, Eis und Schock, wobei jede Variante eigene Ressourcen zur Herstellung Nachschubs benötigt. Während man für komplexere Crafting-Einsätze den Umweg über ein Menü gehen muss, lässt sich Munition in einer schnellen Variante durch das einfache Halten einer Taste herstellen – gut so. Schön auch das dynamische HUD, das erst mit einem Druck auf das Touchpad die divsersen Anzeigen auf dem Bildschirm erweitert, damit man die Kulisse überwiegend ohne irgendwelche Überlagerungen genießen kann.