Vorschau: Final Fantasy 7 Remake (Rollenspiel)

von Alice Wilczynski



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
16.12.2021
10.04.2020
10.06.2021
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ab 29,95€
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Ein neues Kampfgefühl



Vor allem im Kampf entfacht die Neugestaltung der Charaktere ihren ganzen Zauber. Hier kann man jederzeit zwischen den drei Partymitgliedern hin-und herwechseln und dabei ihre unterschiedlichen Stärken ausreizen: Barrets Knarrenarm sollte man lieber für entfernte Gegner wie Drohnentürme, aber auch Bosse wie den "Scorpion Sentinel"oder "Abzu" nutzen, die oft auch mal an die Decke springen. Die Kämpfe haben mir unheimlich gut gefallen, da man sich bei jedem Bos gut überlegen musste, wie man in den verschiedenen Phase vorgeht und welche Fertigkeiten der Truppe am effektivsten wären.

Der Wartemodus verlangsamt das Geschehen, so dass man in Ruhe die passende Fertigkeit einsetzen kann.
Der Wartemodus verlangsamt das Geschehen, so dass man in Ruhe die passende Fertigkeit einsetzen kann.
Tifa setzt Gegnern wie Cloud im Nahkampf zu, nutzt anstatt eines Schwerts aber ihre Fäuste und schnelle Kick-Fertigkeiten. Aerith unterstützt das Team wie Barret vorrangig aus der Ferne und nutzt neben Magie eher unterstützende Fertigkeiten. Im Kampf gegen Boss Abzu konnte man mit Aerith die Bestia Ifrit beschwören, was grafisch so beeindruckend inszeniert war, dass mir die Kinnlade runterfiel. Beim Kampf gegen den Airbuster ließ ich mit Cloud Leviathan los, was nicht weniger spektakulär war. Leider sind Beschwörungen wie bei Final Fantasy 15 nicht jederzeit einsetzbar, sondern tauchen nur in brenzligen Situationen auf. Dafür kämpfen die Wesen, zu denen jetzt unter anderem auch ein Kaktor und ein Chocobo gehören, entweder eigenständig oder man nutzt einen Teil seiner ATB-Leiste, um ihnen aktiv Befehle zu geben. 

Allgemein sollte man Gegner stets mit effektiven Angriffen schwächen, um ihre separate Schock-Leiste aufzufüllen. Bei den blechernen Kollegen hilft dabei vor allem Blitz-Magie, bei den Amphibienwesen Feuer. Aber auch Clouds heftige Schwert-Schläge, vor allem in der offensiven Haltung, in der er langsamer aber dafür härter zuschlägt, lieferten mir gute Dienste. Sobald ein Gegner geschockt ist und dadurch eine zeit lang zusammenbricht, sollte man mit dem Stärksten drauf halten, was die ATB-Leiste hergibt. Vor allem der neue „Wartemodus“, der das Kampfgeschehen stark verlangsamt, so dass man in Ruhe durch die zahlreichen coolen Fertigkeiten scrollen kann, ist ein wahrer Segen. Denn es dauert eine Weile, bis man lernt mit dem hektischen Kampfgeschehen umzugehen: Vor allem bei Kämpfen mit vielen Gegnern versperrte die Kamera, als auch das übertriebenen Meer aus Lichteffekten und Statuswerten immer wieder die Übersicht. 

Strategische Aufrüstung


Richtig cool sind die zahlreichen neuen Waffen und die Möglichkeit ihre Fähigkeiten aufzurüsten. Visualisiert als Planetensystem, das mich ans Sphärobrett erinnerte, konnte man jede Waffe mit Kernen aufrüsten, die beispielsweise mehr Schlagkraft oder Magie verleihen. Fertiggestellte Kerne können außerdem auf andere Waffen übertragen werden. 

Das Aufrüsten der Waffen und Vielzahl an Materia bietet viele neue Möglichkeiten.
Das Aufrüsten der Waffen und die unterschiedliche Materia ermöglicht neue Strategien.
Auch das Materia-System kehrt mit einer Vielzahl von neuen und altbekannten Fähigkeiten zurück. Die leuchtenden Kugeln sind in der Spielwelt verteilt, können gekauft oder als Belohnung für einen erfolgreichen Nebenauftrag eingesackt werden. Wie im Oldie kann man erneut Charaktere, Waffen und Ausrüstungen mit Materia stärken, um Magie wie Feuer oder Vita zu wirken, oder einen Boost beim Angriff zu erhalten. Als ich anstatt von Clouds Panzerschwert mal einen Säbel ausprobieren wollte, konnte ich das gesamte Set an ausgerüsteter Materia einfach auf die neue Waffe übertragen. Ein cooles Detail ist, dass man die ausgerüstete Waffen inklusive Materia jetzt jederzeit am Charakter sieht.

Ein paar Stunden werden zum umfangreichen Rollenspiel?


Neben dem bekannten ersten Kapitel, habe ich Kapitel 2, 7 und den Abzu-Bosskampf in Kapitel 10 gespielt, um einen Eindruck vom neuen Umfang des Spiels zu erhalten. So beeindruckend die neuen Kulissen sind, so unsicher bin ich mir noch, wie viel Gehalt das Remake haben wird. In Final Fantasy 7 dauerte es etwa fünf bis sieben Stunden bis man Midgar verlässt. Dieser Teil soll im Remake den Umfang eines traditionellen Rollenspiels haben. Anstatt Zufallskämpfe zu bestreiten, schlägt man sich jetzt durch direkte Gefechte in der Spielwelt, die durch das abwechslungsreiche Kampfsystem sowie den Charakterwechsel fantastisch von der Hand gehen. In Kapitel 2 bestand meine Aufgabe allerdings daraus, fast nonstop gegen einen sehr ähnlichen Gegnertyp anzutreten und dabei über Häuserdächer in den Bahnhof zu fliehen. Durch die Masse an Gegnern, von denen manche mir den Kampf mit großen Schildern und Elektro-Schlagstöcken erschwerten, war dieser Weg zwar durchaus fordernd, aber auch etwas ermüdend. 
Bei Kämpfen mit vielen Gegnern und bi den spektakulären Bosskämpfen leidet manchmal die Übersicht.
Bei Kämpfen mit vielen Gegnern und bei den spektakulären Bossen leidet manchmal die Übersicht.
Und auch in Kapitel 7 lief mir das Erlebte zu formelhaft ab: Rein in einen Kontrollraum, Gegner plätten, das Terminal mit der gefundenen Schlüsselkarte aktivieren und auf zum nächsten Raum. So cool es ist, dass man den Air-Buster-Boss jetzt im Vorfeld strategisch schwächen kann, indem man ihm Teile entzieht, so nervig war es, immer wieder den selben Ablauf zu spielen. Und auch bei den angekündigten Nebenaufträgen, die ich leider nicht ausprobieren konnte, bleibe ich weiterhin skeptisch, ob sie wirklich Gehalt besitzen. Die große Frage, ob es Elemente im Final Fantasy 7 Remake gibt, die aufgeblasen wurden, um die Spielzeit zu strecken, werden wir erst im Test beantworten können.
 

AUSBLICK



Endlich konnte ich einen umfangreichen Blick auf das Leveldesign und die zahlreichen neuen Features werfen. Mit seiner beeindruckenden Grafik hat mich Final Fantasy 7 Remake endlich auch emotional berührt: Denn das Ausmaß der tragischen Geschehnisse und die Wesenszüge der Charaktere werden durch die moderne Technik wirklich spürbar. Das Schmuckstück ist ohne Frage das dynamische ATB-Kampfsystem, das Unmengen an individuellen Fertigkeiten der Charaktere ermöglicht und durch die zahlreichen Waffenmods immer strategischer wird. Das Questdesign wirkte an manchen Stellen zu repetitiv, gleichzeitig wurden die Bosskämpfe fantastisch inszeniert. Der finale Test wird beantworten, ob das Rollenspiel auch heutzutage die Faszination von damals entfachen oder sogar einen neuen Standard setzen kann.

Einschätzung: sehr gut / Fit4Hit
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Kommentare

Mauga schrieb am
Ist eigentlich bekannt ob es auch in diesem Teil ein Gambit System geben wird?
DitDit schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?05.03.2020 13:43
Khorneblume hat geschrieben: ?04.03.2020 09:08 Aber was mich jetzt so spontan auch stört. Im Original konnte man Jesse noch optional retten, oder im Reaktor zurücklassen. Finde es fast schade das dies jetzt automatisch passiert.
Falsch, man brauchte sie um die Tür oben zu öffnen, sonst kam man nicht weiter.
DitDit hat geschrieben: ?04.03.2020 15:01 Ich glaub es gab noch ein Item und ein Dankeschön von ihr wenn man sie gerettet hat aber wenn man sie nicht angesprochen hat hat es am Endergebniss nichts geändert.
Das Item liegt hinter ihr, da kommt man ran sobald man sie befreit hat, was man aber so oder so machen muss.
Ah ja jetzt errinere ich mich da auch wieder ganz drann. Du hast völlig Recht es war nie optional. Man konnte sie übersehen und erst an ihr vorbeirennen, musste dann aber bei den Türen wieder zurück rennen und sie doch holen weil man sonst nicht raus konnte, da sie die Türcodes kannte.
wertungsfanatiker hat geschrieben: ?06.03.2020 00:52 Also es mag ja sein, dass FF VII damals auf der Konsole technisch revolutionär war, also PSt. Doch auf dem PC war es dann doch wohl eher grafisch/technisch "nur" gut, da es halt insgesamt nicht konsequent durchgehalten wurde (s. die Unterschiede zwischen Kampf-und normaler Grafik). Die einzig herausragenden Elemente in der Grafik waren die Effekte im Kampf. Und genau diese setzte denn auch die damals nur halbwegs verbreiteten 3dfx - Grafikkarten voraus. Es gab eben nur schwach aufgelöste VGA - Grafik mit statischen Hintergründen (mit Ausnahme der Kampfszenen und Landkarte).
Was den Sound anbetraf, war FF VII vielleicht von der Ohrwurmqualität DAMALS ungeschlagen, aber hier technisch bestenfalls mittelmäßig, lieferte es doch nur Midi. Dass die Sprachausgabe fehlte, fiel schon damals unangenehm auf.
Also auf dem PC war es damals bei weitem nicht so beeindruckend, aber dennoch bis dahin und lange Zeit neben dann Teil VIII das beste JRPG auf dem PC.

Jo die PC Version kam 2...
wertungsfanatiker schrieb am
Also es mag ja sein, dass FF VII damals auf der Konsole technisch revolutionär war, also PSt. Doch auf dem PC war es dann doch wohl eher grafisch/technisch "nur" gut, da es halt insgesamt nicht konsequent durchgehalten wurde (s. die Unterschiede zwischen Kampf-und normaler Grafik). Die einzig herausragenden Elemente in der Grafik waren die Effekte im Kampf. Und genau diese setzte denn auch die damals nur halbwegs verbreiteten 3dfx - Grafikkarten voraus. Es gab eben nur schwach aufgelöste VGA - Grafik mit statischen Hintergründen (mit Ausnahme der Kampfszenen und Landkarte).
Was den Sound anbetraf, war FF VII vielleicht von der Ohrwurmqualität DAMALS ungeschlagen, aber hier technisch bestenfalls mittelmäßig, lieferte es doch nur Midi. Dass die Sprachausgabe fehlte, fiel schon damals unangenehm auf.
Also auf dem PC war es damals bei weitem nicht so beeindruckend, aber dennoch bis dahin und lange Zeit neben dann Teil VIII das beste JRPG auf dem PC.
Xris schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?05.03.2020 09:43
ChrisJumper hat geschrieben: ?04.03.2020 22:59 Die sind nur "kostenlos" wenn man die noch nicht besitzt. Ich glaube Doc meint hier auch eher das man sich noch extra einen weiteren Account für einen ausländisches PSN erstellt. Letztlich um Zugriff auf diesen Store/Markt zu bekommen. als Retail kann ich ohne weiters Retail-Versionen aus AT, UK oder USA oder Japan beziehen ohne einen Account zu erstellen. Klar hier geht es nur um die Freiheit einen Titel ohne weitere Kosten zu spielen. Wofür ich Dankbar bin das dies in dem Thread genannt wird. Aber mir ist es diesen Aufwand dann trotzdem nicht wert.
Nein, ich meine das kostenpflichtige Abonnieren von Diensten wie PS+ oder Netflix.
@Chris
Und ich setzte ?kostenlos? extra in Anführungsstriche weil von PS+ überzeugten die vermeintlich kostenlosen Spiele immer als Argument verwendet werden. Tatsächlich zahlt man mtl eine Nutzungsgebühr für den Zugang zu dieser Spielesoftware.
PS+ hat für Solo Spieler die sich zudem alles was dem Spielegeschmack entspricht, eher Release nah kaufen, tatsächlich wenig bis gar keinen Gegenwert (ob sich die Plus Rabatte immer so rentieren ist fraglich) Im gesamten letzten Jahr war nur 1 Spiel dabei was mir 1) gefallen hat und dass ich 2) noch nicht hatte.
Ich hab PS+ eigentlich nur noch weil ich sehr regelmäßig MHW online spiele. Eine weitere Ausbahme sind Souls like. Sonst bin ich zu ca 90% offline im SP unterwegs.
Doniaeh schrieb am
War quark, Kommentar gelöscht ;)
schrieb am