Angsthasen ausgeschlossen
Wenn das finnische Studio eins beherrscht, dann das Verknüpfen unterschiedlicher Spielmechaniken zu ebenso eingängigen wie anspruchsvollen Herausforderungen – und genau das ist es, womit auch MatterFall glänzt. Im Kern handelt es sich dabei um einen Zwei-Stick-Shooter, man ballert also in die Richtung, in die man den rechten Stick bewegt. Zusätzlich schießt man auf Knopfdruck Spezialwaffen in die so angezeigte Richtung.
Der entscheidende Kniff ist dabei ähnlich wie in
Resogun das aggressive Bewegen nicht von den Gegnern weg, sondern auf sie zu, denn rauscht die Heldin mit einem kurzen Boost in einzelne oder mehrere Feinde, werden diese
Blau ist gut, rot böse: Mit dem Materiestrahl zerstört man u.a. Bomben, die ganze Gegnergruppen beseitigen.
vereist, können sich also einige Sekunden lang nicht bewegen und sind verwundbarer als im Normalzustand. Dieser rasante Wechsel aus Offensive und Defensive macht den spielerischen Kern aus.
Mächtige Materie
Manchmal hinterlassen Gegner außerdem Bomben und visiert man die mit einem Materiestrahl an, richten sie großflächigen Schaden an. Mit demselben Strahl aktiviert man außerdem Plattformen sowie Wände, die nach einigen Sekunden wieder verschwinden und befreit Geiseln, wofür man zur Belohnung eine aktive oder passive Fähigkeit erhält.
Bis zu drei davon darf man einsetzen, wobei ich als passiven Verstärker die Wahrscheinlichkeit erhöht habe, mit der erledigte Feinde Bomben erzeugen. Aktive Fähigkeiten können hingegen Granatwerfer, zielsuchende oder sehr mächtige Geschosse sein und man darf die Zusammenstellung solcher Fähigkeiten jederzeit ändern, denn gesammelte Waffen und Verstärker werden dauerhaft dem Inventar zugefügt.
Punkte, Punkte, Punkte!
MatterFall sieht nicht nur klasse aus, sondern klingt auch so und spielt sich vor allem hervorragend!
Eine auffällige Besonderheit ist zudem das Springen über die obere rechte Schultertaste, an das man sich erst mal gewöhnen muss – hat man es einmal verinnerlicht, lernt man dafür die Möglichkeit zu schätzen gleichzeitig zu schießen und zu springen.
Eine andere Besonderheit: MatterFall sieht cool aus, klingt fantastisch und spielt sich vor allem hervorragend! Obwohl ich mich auf der E3 nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe, bin ich deshalb in einen Flow geraten, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Tatsächlich habe ich die meisten in Los Angeles verfügbaren Abschnitte mehrmals und habe irgendwann sogar auf den höchsten Schwierigkeitsgrad ausprobiert. Immerhin erhält man dann mehr Punkte und die Highscore-Jagd steht ja auch hier im Mittelpunkt. Als Lockmittel dient u.a. der ständig wachsende Multiplikator, der immer dann wieder sinkt, wenn man Schaden nimmt.
Spezielle Abschnitte lockern das Geschehen außerdem auf, darunter Gebiete ohne Schwerkraft, durch die man wie in Resogun fliegt, sowie Bosse, von denen einer am Ende der Demo wartet. Unterschiedliche Phasen und abwechslungsreiche Angriffsarten: Dass Housemarque auch Bosskämpfe kann, ist ja längst keine Überraschung mehr.