E3-Vorschau: Detroit: Become Human (Adventure)

von Alice Wilczynski



Detroit: Become Human: Science-Fiction-Drama mit Konsequenzen
Androiden für ein neues Detroit
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
12.12.2019
25.05.2018
Erhältlich: Digital (Epic Games Store)
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ab 13,99€

ab 22,00€
Spielinfo Bilder Videos

Nach Heavy Rain und Beyond: Two Souls wagt Cage einen weiteren Versuch, Spieler mit filmreifer Inszenierung und dramatischen Entscheidungen emotional zu binden. Während die Steuerung fast komplett übernommen wurde, dreht sich in Detroit: Become Human alles um eine Androiden-Revolution des Jahres 2036. Wir konnten auf der E3 mit Creative Director Gregorie Diaconu von Quantic Dream sprechen, etwas mehr über die Geschichte erfahren und eine Geiselnahme erleben.



Androiden für ein neues Detroit



Das Detroit von 2036 unterscheidet sich nicht großartig von unserer Version. Die Stadt ist zerfallen und die wirtschaftliche Strahlkraft schon lange passé. Einen erheblichen Vorteil gibt es allerdings: Forschern ist es gelungen, willenlose Androiden zu erschaffen, die als Arbeitskräfte eingesetzt werden. Doch wie uns Filme wie Her oder Ex-Machina gelehrt haben, wird diese absolute Kontrolle künstlichen Menschen früher oder später zu langweilig. So erging es auch einem der drei Hauptcharaktere Marcus: Der Android gelangt zu Bewusstsein und hat es sich zum Ziel gemacht, alle Androiden aus ihrer Versklavung zu befreien. Auf der E3 führte

Immer wieder muss man knifflige Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben.
Immer wieder muss man knifflige Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben.
mich Creative Director Gregorie Diaconu durch eine dieser Befreiungsmissionen.

Wie zu Hause ankommen



Wer Heavy Rain oder Beyond: Two Souls gespielt hat, wird sich sofort zu Hause fühlen: Erneut muss man mehrere Knöpfe gleichzeitig drücken, um Objekte zu bewegen, wichtige Entscheidungen in wenigen Sekunden treffen und mit den teils harten Konsequenzen leben. Diaconu setzte mich gut unter Druck: „Wollen wir den sicheren Weg wählen und die Alarmanlage vorher ausschalten oder lieber direkt in das Androiden-Geschäft stürzen? Entscheide dich jetzt!“ - „Schauen wir uns an, was da vorne passiert ist oder verstecken wir uns lieber vor den Polizisten?“. Jede dieser spontanen Entscheidungen soll zu völlig unterschiedlichen Szenarien führen. So kann es sein, dass man einen Großteil der Mission gar nicht zu sehen bekommt. Wagt man zu viel, kann es passieren, dass ein Charakter stirbt und man das Spiel ohne ihn beenden muss.

Ich entschied mich für den sicheren Weg. Somit konnten wir unentdeckt den Schauplatz analysieren, Polizisten ablenken und das Androiden-Geschäft betreten. Marcus besitzt spezielle Fähigkeiten, mit denen er Stimmen imitieren, Geräte hacken sowie schwere Gegenstände aus dem Weg räumen kann. Insgesamt wird man drei Charaktere spielen können, darunter auch die Androiden Kara und Connor.

Friedlich oder brutal?

Im Geschäft angekommen, befreit Marcus jede künstliche Person, die wie Ware zur Schau gestellt wird, mit einer einfachen Handbewegung. Jeder Androide trägt zur Erkennung einen leuchtenden Punkt an der Schläfe, der die Farbe wechselt, sobald jemand befreit wird und eigenständig denken kann. Aber können Androiden das überhaupt? Denn der Spieler entscheidet, welche Anweisungen er der künstlichen Armee als Marcus geben will und die Meute folgt auf Schritt und

Nicht alle Androiden finden sich mit ihrem Schicksal als Arbeiter ohne Bewusstsein ab.
Nicht alle Androiden finden sich mit ihrem Schicksal als Arbeiter ohne Bewusstsein ab.
Tritt. Eine Übersicht zeigt immer wieder an, ob der gewählte Weg eher zu einem friedlichen oder brutalem Resultat führt. Allerdings erklärte Diaconu, dass es keinen moralisch richtigen oder falschen Weg gäbe.

Ich entschied mich für den brutalen Weg, der die Menschheit durch Gewalt wachrütteln soll. Marcus drang in jegliche Bildschirme ein, ließ die Androiden das Logo der Widerstandsbewegung auf alle Bänke sprühen, Statuen niederreißen und letztendlich die Umgebung in Flammen aufgehen. Ich bin bereits gespannt zu sehen wie die Situationen verlaufen, wenn man den friedlichen Weg wählt. Auch bleibt die Frage offen, ob die Androiden wirklich eigenständig denken können und irgendwann vielleicht auch Marcus' Anweisungen nicht mehr folgen.
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Kommentare

Cheraa schrieb am
Der größte Unterschied zwischen Beyond: Two Souls und Heavy Rain, sowie auch Detroid ist aus meiner Sicht, spielbare Charaktere.
In Beyond gab es nur Jodie. Durch den "nur einen Charakter" ansatz ging hier einiges an Spannung aber auch Möglichkeiten verloren.
In Heavy Rain konnte einem jeder Hauptcharakter sterben. Das war möglich, weil die Geschichte sich hauptsächlich um den vermissten Sohn gedreht hat und nicht um einen der Hauptcharaktere.
In Beyond: Two Souls hat sich die komplette Handluch um Jodi gedreht und deren Entwicklung von 8-23 Jahre.
Bei Detroid kann ich mir wieder gut vorstellen, das jeder spielbare Charakter, dauerhaft sterben kann. Denn die eigentliche Handlung scheint sich übergeordnet um Andoiden vs Menschen, sowie das Entstehen eines KI Bewusstsein zu drehen. Damit wären die Hauptcharaktere nicht zwingend bis zum Ende erforderlich.
Lord Hesketh-Fortescue schrieb am
Es ist immer wieder ganz interessant, wie Cage die Gemüter spaltet. Als Künstler ist das ja eigentlich die beste Aufmerksamkeitsgrundlage, die man haben kann. Manchmal wirkt die Diskussion, ?ob das denn überhaupt noch ein SPIEL ist?, wie aus der Zeit gefallen, zumal der jahrelange ?Streit? zwischen Ludologen und Narratologen doch mittlerweile längst beigelegt scheint und sich die Ansätze gegenseitig eher integrieren als widersprechen. So gesehen finde ich es auch richtig, Cage jedenfalls nicht nur deshalb einen schlechten GAMEdesigner zu nennen, weil das klassische interaktive GAMEplay - separiert betrachtet - nur einen geringen Teil seiner Spiele ausmacht oder nur auf dem Level funktionaler Story-Konnektoren verbleibt. Kann man machen, kann man begründen, ist legitim, wirkt aber wie gesagt doch leicht angestaubt mMn. Schließlich sprechen seine Spiele ja auch kein Stück für das ganze Medium, sondern besetzen da irgendeine größere Nische unter vielen.
Mein Problem mit Cage - und hier bin ich stark von meinen negativen Erfahrungen aus der zweiten Hälfte von Fahrenheit geprägt - ist viel eher folgendes: Er muss als arg phantasiebegabter Autor aufpassen, dass ihm im Verlauf seiner Geschichten nicht die Gäule durchgehen bzw. sämtliche Sicherungen durchbrennen. Stichworte: Logiklöcher, absurde Twists, ziellos mäandernde Story, viel zu viel auf einmal wollen. Er nimmt dann in einer enthemmten Drehbuchorgie gerne mal alles mit, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist: Familiendrama, esoterischer Kitsch, Kriminalgeschichte, Poltergeist, Science-Fiction, stopft alles in einen viel zu kleinen Mixer und drückt auf Start. Mir scheint er ohnehin immer dann am stärksten, wenn er eher ?bodenständig? erzählt wie in Heavy Rain, was trotz aller Wendungen noch als überwiegende Kriminalgeschichte/Psychothriller klar erkennbar blieb, und nicht plötzlich Erich von Däniken mit der Brechstange in seine Spiele reinpoltert. Dann nützen mir nämlich auch bombastische Nässe-Effekte auf...
DARK-THREAT schrieb am
Mentiri hat geschrieben: ?25.06.2017 23:53 Diese Spiele erinnert mich an ein Projekt, schon verdammt lange her. Da wurde ein Kinofilm mit mehreren Abzweigungen gedreht und die Zuschauer im Kino mussten bei jeder Schlüsselscene dann per Knopfdruck abstimmen wie es weiter geht. War sogar mit Micheal J Fox wenn ich mit richtig erinnere. Ging wohl nicht gut aus, da ich nie wieder was davon gesehen habe
Solche Experimente gibt es heute noch auf Youtube von einigen Amateuren.
Mentiri schrieb am
Diese Spiele erinnert mich an ein Projekt, schon verdammt lange her. Da wurde ein Kinofilm mit mehreren Abzweigungen gedreht und die Zuschauer im Kino mussten bei jeder Schlüsselscene dann per Knopfdruck abstimmen wie es weiter geht. War sogar mit Micheal J Fox wenn ich mit richtig erinnere. Ging wohl nicht gut aus, da ich nie wieder was davon gesehen habe
sabienchen.banned schrieb am
superboss hat geschrieben: ?25.06.2017 20:38 DEswegen...damit ein Spiel von Cage für mich überhaupt funktioniert, muss mich das Setting interessieren und einfach eine gewisse Spannung vorhanden sein...das Gefühl halt, dass ich auch selber was beeinflussen kann und nicht fast jede Situation sofort durchschaue.
Also die
Spoiler
Show
"Perfektes Verbrechen"
Trophaee fand ich eine sehr interessante Konsequenz bestimmter Entscheidungen.. Und ich fand es sehr interessant wie ich hier oftmals nur widerwilig die jeweilige Wahl getroffen habe.
schrieb am

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