Vorschau: Marvel's Avengers (Action-Adventure)

von Eike Cramer



Marvel's Avengers (Action-Adventure) von Square Enix
Unispirierte Helden-Klopperei
Publisher: Square Enix
Release:
04.09.2020
04.09.2020
18.03.2021
04.09.2020
04.09.2020
18.03.2021
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
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ab 8,90€
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Es ist ein etwas ungünstiges Timing für Crystal Dynamics, Eidos und Square Enix: Gut ein Jahr nach Avengers: Endgame und dem damit verbundenen Ende des MCU wie wir es kennen, wirkt das Lineup von Marvel‘s Avengers mit Thor, Iron Man, Black Widow und Co. veraltet. Vielleicht wurde auch aus diesem Grund auf die Lizenzierung der Film-Helden verzichtet und ein eigenes Charakter-Design für Tony Stark, Bruce Banner und Co. bemüht. Wir haben in der Beta erste Prügeleien gewagt.



Die Avengers sind aufgelöst, versammle die Avengers

Storytechnisch bedient man sich bei Marvel‘s Avengers eines uralten Tricks: Ein Angriff von Fieslingen lässt die Helden-Riege beim Feiertag „A-Day“ schlecht aussehen, da Stark-Waffen nicht nur die Golden Gate Bridge, sondern auch halb San Francisco in Schutt und Asche legen. Die Avengers werden aufgelöst und verfolgt, Stark enteignet und die Super-Corporation AIM steigt aus der Asche auf, um die Bevölkerung mit ihren Aim-Bots (ja, wirklich!) vor den so genannten „Inhumans“ zu beschützen. Diese sind durch die Strahlung der Katastrophe neu entstanden und besitzen auch noch Superkräfte. Eine junge Kamala Khan (aka Ms. Marvel) ist eine dieser „Unmenschen“ und setzt natürlich alles daran, das alte Team aus Hulk, Iron Man, Captain America, Black Widow und Thor wieder zusammenzustellen.

Dabei besucht sie alte Wirkungsstätten und verlassene Avengers-Lager, bestaunt Artefakte der Gerechtigkeits-Krieger und nutzt einen abgeschmierten Heli-Carrier als Stützpunkt. So weit, so vorhersehbar. Die Beta bot darüber hinaus kaum Einblick in die Geschehnisse zwischen der Katastrophe am A-Day und dem Zusammentreffen von Kamala und Hulk, mit dem sie zunächst versucht, das alte Team wieder zusammenzustellen. Doch weder die Story-Prämisse noch die bereits bekannte Einführungs-Mission am A-Day, die mit fürchterlich linearem Stumpf-Gekloppe langweilt, lassen auf eine spannenden Handlung hoffen. Aber Marvel‘s Avengers ist eben keine lineare Helden-Action: Neben den Hauptmissionen können ähnlich wie bei Destiny größere, offene Gebiete erforscht und kleinere Neben-Aufgaben und -Missionen angegangen werden. Doch dazu später mehr.

Kloppen, kloppen, noch mehr kloppen

Mehr Serviervorschlag als echter Einblick: So gut wie auf diesem offiziellen Promo-Shot sieht Marvel
Mehr Serviervorschlag als echter Einblick: So gut wie auf diesem offiziellen Promo-Shot sieht Marvel's Avengers selten aus. Hässlich ist es trotzdem nicht.
Mechanischer Kern des Spiels sind die nach wie vor etwas steif wirkenden Superhelden-Kloppereien, die schon auf der E3 2019 gezeigt wurden. Jeder der fünf bisher gezeigten Helden besitzt Nah- und Fernkampfattacken, leichte und schwere Hiebe sowie zwei Helden-Fähigkeiten und eine Ultimate-Fähigkeit, die sich in den Kämpfen nach und nach aufladen. So kann Hulk z.B. per Thunderclap richtig austeilen, während Iron Man in einen Hulkbuster-Anzug klettert. Die grundlegende Kampf-Steuerung erinnert dabei an eine Mischung aus der Batman-Reihe von Rocksteady und Marvel‘s Spider-Man von Insomniac Games. Per Tastendruck wird leicht oder schwer geprügelt und Schläge der Gegner werden auf Timing-Marker hin pariert – zusätzlich können einige Helden mit einem Sprung über die Feinde ausweichen oder im Fall von Iron Man sogar schweben und die Feinde aus der Luft bekämpfen. Prügelt man lange genug auf einen Gegner ein, kann zudem mit zwei Tasten ein Finisher gesetzt werden.

Die kombobasierten Prügeleien wirkten in unserer Vorschau-Version aber zu keinem Zeitpunkt so flüssig und wuchtig wie in den spielerischen Vorbildern. Das hängt, neben mäßigen Animationen und wuchtlosem Treffer-Feedback, auch mit der wankelmütigen Bildrate auf der PS4 zusammen. Selbst im Performance-Modus auf der PS4 Pro führen Auseinandersetzungen mit mehreren Feinden schnell zu heftigen Rucklern, die durch stilistische Verlangsamung bei eigenen Treffern akzentuiert werden und nicht gerade zur Übersicht in den wilden Prügeleien beitragen. Immerhin: Jeder der fünf spielbaren Helden besitzt einen eigenen Fähigkeitenbaum, der mit über Levelaufstieg verdiente Punkte freigeschaltet wird. Diese ähneln sich aber stark – so kann quasi jeder Held seine Fernkampfattacken verbessern, Konterhiebe lernen oder Kombo-Ketten freischalten. Allerdings war in der Beta nur einer von je drei Talentbäumen pro Rächer verfügbar, sodass hier im fertigen Spiel mehr klare Unterscheidbarkeit möglich sein könnte.

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Kommentare

Scorplian schrieb am
Nach ein wenig rumprobieren, ist mir jetzt ziemlich klar was das Spiel hier anpeilt:
Es ist in gewissem Maße wie Warframe
Hierbei gibt es verschiedene, eher lineare, Missions-Typen die man abschließt, sammelt Gear (ein wenig vergleichbar mit Mods) & Ressourcen und man levelt dabei seine Charaktere hoch.
All das läuft auch ab von ein Missions-Karte und kann mit 4 Spielern im Coop gespielt werden.
Auch das Gameplay ist dem etwas ähnlich. Es ist kein purer Nahkampf-Auto-Aim wie in Batman oder Spider-Man, aber so komplett "Free" wie in den Warriors-Games ist es definitiv auch nicht. Irgendwas dazwischen halt.
Ich denke ich werd es mir holen, denn ein schöner Ersatz für Warframe wäre nicht verkehrt, da dieses mir im Laufe der Zeit kaputt gepatcht wurde. Wobei das mit Avengers natürlich auch passieren könnte.
Swar schrieb am
Ich hab die Beta auch geladen und beim Spielestart verlangt Square Enix, das ich bei denen ein Konto anlegen muss sonst kann man ME nicht starten. Also direkt im Anschluss wieder von Platte geschmissen.
Scorplian schrieb am
Im PSN ist die Beta jetzt Public.
Ich hab sie eben mal geladen und schonmsl die erste Tutorial-Mission gespielt. Wie gut es mir nun gefällt, sehe ich dann morgen (bzw. heute) :)
4P|Eike schrieb am
Scorplian hat geschrieben: ?08.08.2020 02:49 @Eike
Ich hab mir ein wenig Beta Gameplay angeschaut und bin mir bei einer Sache etwas unsicher.
Kann es sein, dass die Moves der Charaktere im Standard kein Auto-Aim haben? Sprich das man mehr mir Hitboxen der Moves spielen muss und durchaus auch daneben hauen kann?
Mir sah das Handling der Moves eher nach Spielen wie Dynasty Warriors als nach Batman/SpiderMan aus (basierend auf Hulk und Kamala).
Vor allem bei solchen Flächen-Moves bei denen man mehrere auf einmal treffen kann.
Puh, ich glaube das mit dem fehlenden Auto-Aim bei AoE-Angriffen kann zutreffen, ja. wobei ich mir da bei Standard-Attacken nicht mehr sicher bin, das müsste ich mir angucken (aber ich werde das Spiel vmtl. nicht für uns testen). Aber ich kenne mich mit den Warriors-Spielen überhaupt nicht aus , deshalb kann ich zu dem Vergleich nichts sagen.
schrieb am