Der Mann, der durch die Zeit sprang
Als Grundlage für unseren Bericht dient eine etwa halbstündige Präsentation samt anschließender Fragerunde mit Bakaba sowie dem Art Director Sebastien Mitton. Sprich: gespielt habe ich Deathloop leider noch nicht – und trotzdem war dieser relativ kurze Eindruck bereits recht vielsagend, da Arkane nämlich interessante erzählerische und spielerische Ideen durch die Zeitschleife dreht.
Immerhin wacht man als Colt stets am Morgen desselben Tages auf einer Insel namens Blackreef auf und hat zunächst nicht die geringste Ahnung, warum das geschieht. Man erfährt lediglich, dass er acht Personen ausschalten muss, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Was selbstverständlich einfacher gesagt ist als getan. Er weiß ja nicht einmal, wo genau sich die Ziele überhaupt befinden, und wird zu allem Überfluss von einer konkurrierenden Attentäterin gejagt: Julianna. Was sie mit Colt zu tun hat? Das dürfen wir euch nicht verraten. Zumal wir selbst nur einen kleinen Einblick erhalten haben. Um ihre Motive dreht sich allerdings ein höchst interessantes Mysterium.
Nicht nur um sie, wohl gemerkt, sondern auch um Blackreef, wo die Stilmittel der 60er eine drastisch überzeichnete Renaissance erfahren. Pastellfarben und jazziges Orchester treffen dort auf Militärbunker und übernatürliche Fähigkeiten – dazu gleich mehr.
12:01? Oder lieber 16:01?
Ein klassischer Bullshot - der Colt immerhin gut an dem stilvoll überhöhten Schauplatz verortet.
Nun kann sich Colt frei auf der Insel bewegen und nach jedem Tod außerdem wählen, in welchem von vier Bezirken er starten möchte. Er hat außerdem die Wahl zwischen vier Tageszeiten, also Morgen, Mittag, Nachmittag und Abend, und genießt damit eine viel größere Freiheit als man es aus
Returnal oder
Hades kennt. Der Grund dafür ist klar: Es geht hier nicht ums Meistern einer ständig wachsenden Herausforderung an die Geschicklichkeit. Vielmehr beschreibt Bakaba sein Spiel als eine Art
auf den Kopf gestelltes Cluedo. Immerhin muss man als Colt herausfinden, wie er die Ereignisse auf Blackreef so manipulieren kann, dass er binnen eines Tages alle acht Zielpersonen erledigt. Und mit reinem Ballern, das jedes Mal bei Null beginnt, ist das eben nicht getan.
Before He Falls
Was nicht heißt, dass das Schießen keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil sogar: Mehr als bisher setzt Arkane diesmal auf die Wirkung bleihaltiger Argumente – nach dem Gusto des Studios freilich gepaart mit übernatürlichen Fähigkeiten sowie immer auch der Variante des heimlichen Meuchelns oder gar des vollständigen Umgehens einer Konfrontation. Belauscht man dabei die Bewohner Blackreefs. liest man ihre Notizen oder hört Tonbandaufzeichnungen, erfährt man von versteckten Pfaden und Fallen, die all das erleichtern können.
Nur so erhält man oft auch entscheidende Hinweise darauf, wann sich die Zielpersonen wo befinden. Und wie man sie auf clevere Art womöglich besonders effektiv umbringen kann. Eventuell gelingt es ja, wie in
einem der Trailer zu sehen, den Tagesablauf von einer dermaßen zu beeinflussen, dass sie sich am Abend mit einer anderen trifft, sodass man beide zur gleichen Zeit ausschalten kann. Ganz recht: Eine Prise
Hitman steckt hier ebenfalls drin.