Prominenter Berater
Wenn es einen Fußballer gibt, der für Eleganz und Übersicht im offensiven Mittelfeld steht, dann ist es Andrés Iniesta. Der ehemalige Profi des FC Barcelona, der mittlerweile bei Vissel Kobe in Japan u.a. mit Lukas Podolski kickt, erreichte vielleicht nicht diese herausragende Prominenz eines Messi oder Ronaldo. Aber auf dem Platz begeisterte er Fußballfans bis zu seinen letzten Auftritten im Trikot der Katalanen mit seiner Spielintelligenz, seiner engen Ballführung, plötzlichen Dribblings und vor allem mit seinen Ideen unter Druck.
Der einstige Mittelfeld-Star vom FC Barcelona, Andrés Iniesta, erläutert in einem Video die Zusätze in der Steuerung.
Konami konnte ihn als Berater für eFootball PES 2020 engagieren - natürlich ist das auch für die PR gut, aber Iniesta hat mit den Entwicklern einige kreative Lösungen gefunden. Im Video erklärt er, dass sich besondere Spieler dadurch auszeichnen, dass sie gegen eine dicht gestaffelte Abwehr bzw. in engen Räumen Ideen finden. Zwei neue Funktionen sollen das ermöglichen: Zum einen die Finesse-Dribblings über den rechten Analogstick. Zum anderen die angetäuschten Pässe in den freien Raum.
Rechter Analogstick
Sobald man den Ball hat, gibt es zwei neue Möglichkeiten am rechten Stick: Erstens kann man ihn in eine Richtung gedrückt halten, so dass der Spieler bei sehr enger Ballführung volle Kontrolle hat. Kombiniert man das mit einem Richtungswechsel über den linken Analogstick oder das doppelte Drücken der Sprinttaste, kann man seine Gegner intuitiver umspielen. Zweitens gibt es
Wer PES 2019 kennt, muss ein wenig umdenken, denn das verlangsamte Spieltempo und die fehleranfälligeren Pässe verlangen mehr Konzentration - aber eFootball PES 2020 spielt sich in der Demo bereits richtig gut.
eine No-Touch-Kontrolle, wenn man den rechten Analogstick nur einmal in eine Richtung antippt, denn so folgt der Ball dem Spieler, ohne dass der den Fuß daran hat. Der Vorteil: Kommt ein Verteidiger, kann man präziser passen oder dribbeln.
All das klappt in der Demo allerdings nicht immer und man braucht einiges an Übung, um aus dem alten Trott heraus zu kommen. Dazu trägt theoretisch auch die die neue Pass-Finte bei, die man vor allem in der Nähe des Strafraums des Gegners einsetzen kann, um den Ball quasi "durchzustecken": Nachdem man Schuss oder Pass aktiviert, muss man schnell Dreieck drücken und den Analogstick in die gewünschte Richtung bringen, um einen flachen Pass durch die Abwehrkette zu spielen, der idealerweise den einlaufenden Stürmer erreicht - ganz à la Iniesta. Wenn das klappt, ist die Freude groß!
Spielaufbau langsamer, Passpiel fehlerhafter
Allerdings haben die Neuerungen, inklusive des spürbar gedrosselten Tempos sowie der etwas schwerfälligeren Spieler, auch zur Folge, dass sich Veteranen ersteinmal umgewöhnen müssen, denn es entsteht ein etwas anderes Spielgefühl: In PES 2019 konnte man z.B. viel einfacher Tiki-Taka im Kurzpass anwenden, was schon in der Demo selbst mit dem FC Barcelona nicht mehr so leicht ist. Selbst ein Messi, Busquets
Zwar hat man den BVB als Partner verloren, aber neben dem FC Bayern ist u.a. Juventus Turin exklusiv dabei.
und Coutinho können die Pille nicht "blind" schnell und direkt spielen. Das liegt nicht nur daran, dass man eigene Zuspiele besser timen muss, sondern auch daran, dass die Gegner-KI automatisch besser zustellt. Sprich: Der Spielaufbau verlangt mehr Konzentration, alles wirkt noch simulativer - was ich insgesamt gut finde, aber sich auf längere Sicht beweisen muss.
Für die Neuerungen wurde die Steuerungsbelegung angepasst, so dass man z.B. mit R2 kein enges Ballführen mehr auslöst, das ja jetzt auf dem rechten Analogstick liegt, wohl aber noch den geschlenzten Schuss. Aber es bleiben Fragezeichen: Obwohl man öfter das Abschirmen des Balles sieht, wird es vom Ballführenden scheinbar kontextsensitiv und nicht manuell ausgelöst. Der flache Vollspannschuss funktioniert irgendwie nicht mehr und die Superkontrolle ist anders belegt? Außerdem kommt der Ball bei gedrückt gehaltener Passtaste nicht mehr so präzise direkt zum Spieler hinter dem nächst stehenden, sondern teilweise irgendwohin. Zudem habe ich bei Standards keinerlei Änderungen bemerkt, so dass sie weiter recht statisch wirken.
Indirekte Verteidigung ist Trumpf?
In der Verteidigung hatte ich noch nicht so viel Spaß bzw. manuelle Kontrolle wie im Angriff: Zum einen ist die Schiedsrichter-KI schrecklich penibel, so dass sehr häufig Foul gepfiffen wird, obwohl man nicht in den Mann grätscht. Auf dieses Feedback
Was bereits in der Demo auffällt: Die Gegner-KI reagiert zielstrebiger auf das Tor, wenn man mal den Ball verliert. So macht der Kick gegen den Computer mehr Laune - zumindest auf Superstarniveau.
will Konami allerdings reagieren und verspricht Besserung. Übrigens: Doppel-X leitet in der Abwehr jetzt ein taktisches Foul ein - jedenfalls von hinten. Aber gleichzeitig aktiviert es noch das härtere Einsteigen von vorne, was zu Missverständnissen führen kann, weil es kaum effizient ist und die Gefahr birgt, dass abgepfiffen wird.
In der Defensive scheint man mit manuellen Tacklings weniger erfolgreich als damit, dass man sich einfach passiv mit dem ausgewählten Spieler zurückzieht und über die automatische Kontrolle des Pressings den Ball zurückerobert; zusammen mit der richtigen defensiven Taktik erledigt die eigene KI das auch recht zuverlässig. Man kann sich fast darauf verlassen, dass ein Piqué, ohne dass man sein Einsteigen selbst richtig timt, den Ball im Zweikampf gewinnt. Aber da fühlt man sich dann eher wie ein Zuschauer. Einen sehr positiven Eindruck hinterlässt dafür die Gegner-KI, vor allem wenn man Fehler macht und bei Kontern: Danach agiert sie wesentllich zielstrebiger, so dass man das eine oder andere Mal ein Tor beim Tempogegenstoß kassiert. Alle Erläuterungen dieser Vorschauen beruhen übrigens auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit normaler Passhilfe.