Axel: Alle Plattformen ausprobiert
Eine Digitaluhr mit einem Bowlingspiel, der „PUCKMAN“ von Tomy Electronic, Game & Watch, Atari 2600, ein MSX-Computer von Sony (weil meine Eltern meinten das sei besser als ein C64), SNES, Game Boy, ein C128, Amiga und schließlich ein selbstgebauter 386er-PC, mit dem meine sehr lange glückliche PC-Gaming-Phase ihren Anfang nahm. Auch wenn ich die Plattformen wechselte wie Unterhosen, bin ich doch einem Genre bis heute treu geblieben, mit einigen wenigen Ausnahmen: Shootern.
Ein echtes Videospiel-Artefakt: Axel und sein PuckMan von 1981.
Los ging´s damals mit
Castle Wolfenstein, Spear of Destiny,
Rise of the Triad,
Doom und allen verfügbaren 1000 Duke Nukem-Leveln. Ich konnte an keinem Feuerlöscher in der Schule vorbeigehen ohne zu überlegen, welcher geheime Raum sich wohl öffnen würde, wenn….naja ihr wisst schon. Mit der ersten, mit einem speziellen Chip (räusper) versehenen Xbox war meine PC-Phase aber komplett vorbei und ich wechsele heute munter zwischen den Konsolen PS5, Xbox Series X und Switch hin und her.
Ich mag Games wie
Cyberpunk 2077,
Gears of War,
Call of Duty,
Far Cry,
The Last of us,
Uncharted, Assassin's Creed Valhalla oder zuletzt
Sniper Elite 5. Hauptsache Action, Spannung, Nervenkitzel, bombastische Bilder und eine ordentliche Story, die über „Gehen Sie zum Markt, sprechen Sie mit allen 38 männlichen Bewohnern mit blonden Haaren und bringen die Milchkanne zur Bäuerin mit dem roten Halstuch“ hinausgeht.
Boris: Kein Glück mit dem PC
Eigentlich hat die grandiose Faszination am Medium Videospiele bei mir so richtig mit den Nintendo Game & Watch-Handhelds eingesetzt. Es bei Popeye, Oil Panic, Donkey Kong Jr. zu schaffen, dass der Zähler nach 999 wieder auf 0 springt, war nach der Geburt meine erste, echte Lebensaufgabe. Natürlich war ich von diesen Momenten an nicht mehr zu bremsen. Regelmäßige Besuche in den damals noch sehr populären Arcades, um eine Runde Paper Boy, Galaga oder das netzhautzerfetzende
Dragon’s Lair zu spielen, gehörten so lange zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, bis ein ähnliches Spielerlebnis auch in den eigenen vier Wänden verfügbar war. Einen C 64 gab es für mich aus Taschengeldknappheitsgründen nicht, mit den Datasetten wurden bei einem Kollegen jongliert. Aber für einen Amiga, den ich mir sprichwörtlich von Munde abgespart hatte (Taschentücher können auch lecker sein!), war die Kohle irgendwann zusammen – und ich komplett von den Socken:
Lotus Esprit Turbo Challenge, Super Cars 2,
Speedball 2 Brutal Deluxe, Xenon 2 Megablast, Dungeon Master, GODS, Cadaver, Elvira Mistress of the Dark, und unzählige Weitere. Über 700 Spiele – davon natürlich die wenigsten als Originale – befanden sich bis zu einem schicksalhaften Tag, an dem zwei Dinge zusammenkamen, in meiner Sammlung:
Der erste Sündenfall war eine Einladung eines Freundes, sich bei ihm mal
Wing Commander auf einem PC anzugucken. Auf einem 386er mit 33 Mhz von Vobis flogen für damalige Verhältnisse atemberaubend detailreiche Raumschiffe am eigenen, ausgestalteten Cockpit vorbei. Und als der beschossene Kilrathi-Jäger in einer famos dargestellten Explosion verglühte und sogar – untermalt von einer gestörten Bildübertragung – sein Todesschrei zu hören war, wurde mir schnell klar, dass meine Amiga-Zeiten wohl jetzt ganz schnell vorbei sein werden.
Lief auf Boris 386er leider nicht mehr: Strike Commander von 1993.
Erschwerend kam hinzu, dass ich keine Lust mehr hatte, die 10 Disketten für
Monkey Island 2 das ein ums andere Mal zu wechseln, auch die VGA-Optik der PC-Version zog mich mit den satten Grüntönen des Dschungels auf der Übersichtkarte magisch in ihren Bann. Ein paar Monate später bewunderte ich dann im eigenen Spielzimmer mit dem exakt gleichen Hardware-Setup das Intro von Wing Commander 2 und war schon Feuer und Flamme, als der Kilrathi-König vollmundig verkündete – während er seine pelzige Klauenhand zu einer Faust ballte: „And soon, earth itself will be in our grasp!“ Die Freude währte jedoch nicht sehr lange, zwar waren Rebel Aussault oder die ersten Schritte der Sprachausgabe bei Loom per CD-ROM-Laufwerk schon memorable Stationen, aber als das sehnlich erwartete
Strike Commander nur noch als Diashow über meinen Monitor flimmerte und mir nahegelegt wurde, nun einen 486er mit 50 Megahertz anzuschaffen, war ich schon ziemlich angesäuert. Daran war neben den erheblichen Kosten auch der nun folgende Irrsinn mit den unterschiedlichen 3Dfx und Vodoo-Karten Schuld, der mich mehr Nerven gekostet, als er mir Spielspaß gebracht hat.
RIIIIIIIIIDGE RACEEEEEEEEEER - das Rennspiel ist nicht nur für Boris ein heißgeliebter PS1-Klassiker!
Also irgendwann genervt den ganzen PC-Kram verkauft, ein Super Nintendo samt
F-Zero,
Street Fighter 2 Turbo und
Mario Kart angeschafft und wieder da, wo ich sein wollte: Im siebten Videospiele-Himmel! Der SNES-Thron kam erst ins Wackeln, als ich wie von Sinnen des nachts durch die Arcades auf der Hamburger Reeperbahn lief, nur um Spielern, die mit großen Augen im Ridge Racer-Automaten saßen, zuzuraunen, dass es genau dieses Spiel bald für Zuhause geben wird. Die damaligen, ungläubigen Reaktionen sind bis heute unvergesslich! Meine erste, japanische Playstation mit
Tekken und
Ridge Racer für 1200 Mark natürlich auch.